Philipp Ziereis (LASK) und Bernhard Zimmermann (WAC)
APA/EXPA/Uwe Winter
Bundesliga

WAC schießt LASK in Krise

RZ Pellets WAC hat den LASK in der 20. Runde der Admiral Bundesliga in die Krise geschossen. Die Kärntner setzten sich am Samstag in Linz mit 1:0 durch. Damit bleiben die Athletiker 2024 noch ohne Pflichtspielsieg. Nach dem Aus im ÖFB-Cup-Viertelfinale folgten in der Liga zunächst zwei Remis und jetzt die Niederlage. Das Tor für den WAC erzielte Thierno Ballo (14.) per Foulelfer, der LASK spielte nach Rot für Robert Zulj (27.) über eine Stunde in Unterzahl.

Die Oberösterreicher (34 Punkte) behielten zwar ihren dritten Tabellenplatz, der Polster auf den Vierten TSV Egger Glas Hartberg (33) beträgt aber nur noch einen Punkt. Austria Klagenfurt (30) kann mit einem Heimsieg am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Blau-Weiß Linz ebenfalls bis auf einen Punkt an die Athletiker herankommen. Der WAC kam seinem Ziel Meistergruppe einen Schritt näher. Die Kärntner liegen zumindest bis zum Sonntag einen Punkt vor Rapid bzw. zwei vor der Wiener Austria auf Rang sechs.

Genau ein Jahr nach dem Eröffnungsspiel in der Raiffeisen Arena geriet die erste Hälfte für den LASK zum Desaster. Die Linzer hatten zu Beginn zwar deutlich mehr Spielanteile, blieben aber recht harmlos und leisteten sich bald den ersten Lapsus. Außenverteidiger George Bello traf nach einem Einwurf nicht den von oben herabfallenden Ball, sondern nur Dominik Baumgartner, den fälligen Elfer verwertete Ballo zu seinem achten Saisontor sicher.

WAC schlägt LASK in Linz

Der LASK läuft in der Bundesliga weiter dem ersten Sieg 2024 nach. Die Linzer verloren nicht nur ihr Heimspiel gegen den WAC mit 0:1, sondern auch den eben erst zurückgekehrten Robert Zulj mit Rot (27.). Die Kärntner kamen dank eines von Thierno Ballo (14.) verwerteten Elfmeters ihrem Ziel Meistergruppe hingegen näher.

Rückkehrer Zulj fliegt vom Platz

Keine Viertelstunde später flog mit Kapitän Zulj just der offensive Dreh- und Angelpunkt vom Feld, der zuletzt schmerzlich vermisst worden und nach einer Erkrankung zurückgekehrt war. Eine harte Entscheidung, konnte der 32-Jährige in der entscheidenden Szene gegen Baumgartner doch fast nicht mehr anders, als seinem Kontrahenten auf den Knöchel zu steigen. Dass sich mit Ivan Ljubic wenig später auch noch einer der Sechser im zum 4-2-3-1 umgestellten System ohne Fremdeinwirkung verletzte, krönte die rabenschwarze erste Hälfte der Linzer.

Die Hausherren versuchten sich zwar weiterhin in Offensivakzenten, kamen aber zu keinen nennenswerten Chancen. Der WAC, der mit demselben Personal wie beim jüngsten 4:1 über die WSG Tirol auflief, tauchte gerade nach Kontern mehrmals in der gegnerischen Hälfte auf, die beste Chance ließ sich Adis Jasic aus Kurzdistanz entgehen, er zielte über das Tor (31.).

Spiel bleibt nach Seitenwechsel hektisch

10.200 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen auch nach dem Seitenwechsel einen hektischen Schlagabtausch. Zur Stundenfrist verhinderte Andres Andrade in letzter Sekunde ein Solo des einteilten Ballo (63.), wenig später schienen auch die Kärntner einen Mann zu verlieren. Nach VAR-Studium wandelte Schiedsrichter Christopher Jäger die Rote Karte nach einem Foul von Pascal Müller aber in Gelb um (71.).

Zu Beginn der Schlussviertelstunde scheiterte der einmal mehr allein anrauschende Ballo an LASK-Goalie Tobias Lawal (75.), auf der Gegenseite konnte Philipp Ziereis seine gute Kopfballchance am Fünfer nicht nützen (81.). Die erste Heimniederlage in der laufenden Saison der Bundesliga der Oberösterreicher war allen Bemühungen zum Trotz nicht mehr abzuwenden.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Sageder (LASK-Trainer): „Ich bin sehr enttäuscht, wir haben uns in der ganzen Woche sehr viel vorgenommen. Leider ist es sehr schnell im Spiel egal geworden, was wir uns vorgenommen haben. Mit dem Ausschluss von Robert (Zulj, Anm.) hat sich das Spiel für uns vollkommen verändert. Wir wollten dominant auftreten. Ich wollte einen Offensivspieler mehr aufs Feld bringen. Ich war der Meinung, dass wir viel Ballbesitz bekommen werden. Es ist nicht zuträglich, wenn wir jetzt schon immer über die Meistergruppe reden. Es geht jetzt darum, dass wir endlich ein gutes Spiel 90 Minuten auf den Platz bringen und drei Punkte holen. Ich bin mit dem bisherigen Frühjahr natürlich nicht zufrieden.“

Manfred Schmid (WAC-Trainer): „Das war ein richtig super Sieg gegen eine richtig starke Mannschaft. Unser Ziel war klar, kein Tor zu bekommen. Wir waren auf die Systemumstellung des LASK vorbereitet, die Jungs haben das super verteidigt. In der ersten Halbzeit ist mit dem Elfmeter und der Roten Karte viel für uns gelaufen. Grundsätzlich war das für uns ein großes Ausrufezeichen für die Top Sechs. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen können. Ich versuche, die Jungs davon zu überzeugen, so ein Sieg hilft natürlich dabei. Die Jungs glauben daran, dass wir auch nächste Woche in Graz gewinnen können.“

Admiral Bundesliga, 20. Runde

Samstag:

LASK – WAC 0:1 (0:1)

Raiffeisen Arena, 10.200, SR Jäger

Tor: 0:1 Ballo (14./Foulelfmeter)

LASK: Lawal – Stojkovic (82./Ba), Ziereis, Andrade, Bello (46./Flecker) – Horvath, Ljubic (35./Jovicic) – Usor (82./Havel), Zulj, Berisha (64./Pintor) – Ljubicic

WAC: Bonmann – Baumgartner, Omic, Scherzer – Jasic, Altunashvili, Tijani, Ibertsberger – Boakye (84./Sabitzer), Zimmermann (67./P. Müller), Ballo (90./Karamoko)

Rote Karte: Zulj (27./Foul)

Gelbe Karten: Bello, Stojkovic, Usor, Flecker, Horvath bzw. Zimmermann, Ballo, Jasic, P. Müller, Altunashvili