Aleksa Terzic (RBS)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg überrollt Lustenau

Red Bull Salzburg hat die jüngsten Diskussionen über eine strauchelnde Offensive hinter sich gelassen. Die Salzburger feierten am Samstag in der 20. Runde der Admiral Bundesliga im dritten Anlauf den ersten Ligasieg des Jahres 2024. Der Tabellenführer überrollte das völlig überforderte Schlusslicht Austria Lustenau zu Hause mit 7:0 (4:0).

Mit dem höchsten Ligasieg seit Mai 2019, ebenfalls ein 7:0, aber gegen St. Pölten, baute Salzburg seinen Vorsprung auf den ersten Verfolger Sturm Graz vorerst auf fünf Punkte aus. Die Grazer gastieren am Sonntag (14.30 Uhr) bei der WSG Tirol.

Lustenau bleibt Lieblingsgegner der „Bullen“. Es war der achte Zu-null-Sieg in Serie gegen die Vorarlberger. Seit deren Wiederaufstieg gab es ein 6:0, zwei 4:0 und nun den höchsten Saisonsieg mit 7:0: Gesamtscore also 21:0. Die Vorarlberger stellten mit der Abfuhr ihre Rekordniederlage in der Bundesliga ein. Im Mai 2000 unterlag man mit demselben Resultat auswärts Sturm Graz.

Salzburg führt Lustenau mit 7:0 vor

Meister Red Bull Salzburg hat in der 20. Bundesliga-Runde den höchsten Pflichtspielsieg in der Trainerära von Gerhard Struber (seit August 2023) eingefahren. Der Tabellenführer schoss Schlusslicht Austria Lustenau mit 7:0 aus dem eigenen Stadion in Wals-Siezenheim.

Erfolgreiche Rückkehr zum alten System

Die Treffer vor 8.900 Zuschauern erzielten Fernando im Doppelpack (4. und 32.), Maurits Kjaergaard (18.), Oscar Gloukh (54.) und Karim Konate (72.). Dazu kamen Eigentore von Matheus Lins (13.) und Matthias Maak (88.). Für Fernando waren es die ersten Ligatore seit mehr als einem Jahr. Im Februar 2023 hatte der lange verletzte Brasilianer gegen die Lustenauer ebenfalls zweimal getroffen.

Spieler von Salzburg jubeln
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Die Salzburger spielten sich gegen Lustenau immer wieder ungehindert durch und erzielten sieben Tore

Salzburg-Trainer Gerhard Struber kehrte nach der jüngsten Durststrecke zum gewohnten 4-4-2-System mit Mittelfeldraute zurück. In den drei Pflichtspielen nach der Winterpause, darunter zwei 1:1 in der Liga, hatte er auf eine Dreierabwehr gesetzt. Lucas Gourna-Douath rückte im defensiven Mittelfeld statt Mamady Diambou ins Team. Links in der Abwehr gab Aleksa Terzic sein Startelfcomeback, rechts hinten half der gelernte Innenverteidiger Flavius Daniliuc aus.

Herafs Defensivtaktik geht nicht auf

Lustenaus Neo-Coach Andreas Heraf tauschte das gesamte Mittelfeld aus, ließ unter anderem Kapitän Pius Grabher vorerst auf der Bank. Seine Einigeltaktik ging aber überhaupt nicht auf. Schon nach drei Minuten brach Luka Sucic durch und servierte Fernando den Ball, der im Fünfmeterraum abschloss. Einen Fernando-Kopfball parierte Lustenau-Goalie Domenik Schierl (9.), ein weiterer von seinem Sturmkollegen Petar Ratkov klatschte an die rechte Stange (10.).

Die Salzburger kombinierten sich immer wieder ungehindert durch. So auch beim 2:0, als Lins einen Querpass von Terzic über die eigene Linie drückte. Der Defensivverbund der Vorarlberger wirkte völlig überfordert, zeigte kaum Gegenwehr. Kjaergaard traf nach einem Doppelpass mit Gloukh, wenig später scheiterte er an Schierl (25.). Vor dem zweiten Fernando-Tor lief der Ball über ein halbes Dutzend Stationen, letztlich servierte ihm Ratkov den Ball.

Gloukh ließ alleine vor Schierl noch die Großchance auf das 5:0 aus (39.). Nach Seitenwechsel machte es der Israeli besser und schlug nach Kopfballvorlage von Sucic zu. Salzburger Chancen gab es weiterhin fast im Minutentakt: etwa durch Fernando (46.) und Terzic (48.). Auf der Gegenseite fand Leo Mikic die einzigen Torszenen vor, rollte den Ball aber am langen Eck vorbei (55.) bzw. schupfte ihn Salzburg-Torhüter Alexander Schlager in die Hände (60.).

Ein Tor fehlt auf Rekordsieg

Afrikacup-Sieger Konate traf nach Pass des ebenfalls eingewechselten Koita zwischen die Beine von Schierl zum 6:0 (72.). Für den Schlusspunkt sorgte Koita selbst, dessen Schuss Maak unhaltbar ins eigene Tor zum 7:0 (88.) abfälschte. Die höchsten Erfolge der Clubgeschichte in der Bundesliga bleiben für Salzburg zwei 8:0 im Jahr 2014 gegen Grödig und 2015 gegen die Admira.

Lustenau kassierte die 15. Niederlage in den vergangenen 17 Ligaspielen, in der dritten Partie unter Heraf war es die höchste der Saison. Die Salzburger sind mittlerweile neun Ligapartien ungeschlagen. Nächsten Sonntag (17.00 Uhr) wartet ein weiteres Heimspiel gegen Austria Klagenfurt.

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Struber (Salzburg-Trainer): „Ein 7:0 zu Hause ergibt ein gutes Gefühl. Wir haben uns viele Dinge während der Woche erarbeitet, die heute voll aufgegangen sind. Wir haben von der ersten Minute an den Ton angegeben, mit Vertikalität in unserem Spiel agiert, den Gegner permanent hin und her bewegt, das Spiel von hinten sehr gut herauskombiniert und mit der individuellen Klasse unserer Offensive dann die nötigen Tore gemacht. Toreschießen ist immer gut, ist Balsam für die Seele und gibt uns großes Vertrauen und ein gutes Gefühl für die nächsten Spiele.“

Andreas Heraf (Lustenau-Trainer): „Das erste Tor kam äußerst ungünstig und zu billig zustande. Dann wurde eine Lawine losgetreten. Wenn sie ins Rollen kommen, sind sie nur schwer zu stoppen. Dann spielen sie in einer eigenen Liga. Man kommt da ganz einfach nicht mehr in die Zweikämpfe. Für Salzburg ist heute alles aufgegangen, für uns war es ein unglücklicher Tag. Es war im Laufe des Spiels nur noch eine Frage der Höhe. Vom Gefühl her haben wir uns zu wenig gewehrt. Aber ich werde einen Teufel tun, die Spieler an den Pranger zu stellen. Wir werden weiterhin hart arbeiten.“

Admiral Bundesliga, 20. Runde

Samstag:

Salzburg – Lustenau 7:0 (4:0)

Red Bull Arena, 8.900 Zuschauer, SR Barmaksiz

Torfolge:
1:0 (4.) Fernando
2:0 (13.) Lins (Eigentor)
3:0 (18.) Kjaergaard
4:0 (32.) Fernando
5:0 (54.) Gloukh
6:0 (72.) Konate
7:0 (88.) Maak (Eigentor)

Salzburg: Schlager – Daniliuc, Solet, Pavlovic, Terzic (80./Dedic) – Gourna-Douath – Sucic (66./Bidstrup), Gloukh (66./Koita), Kjaergaard – Ratkov (66./Simic), Fernando (66. Konate)

Lustenau: Schierl – Anderson, Boateng, Meisl (75./Maak), Lins, Berger – Schmid (46./Gmeiner), Mätzler, Rhein (46./Gorzel) – Cisse (46./Diaby), Mikic

Gelbe Karten: keine bzw. Boateng