Formel 1

Verstappen schlägt in Japan zurück

Max Verstappen hat am Sonntag im Grand Prix von Japan in Suzuka nach seinem Ausfall zuletzt in Australien zurückgeschlagen und seinen 57. Karrieresieg eingefahren. Der dreifache Weltmeister aus den Niederlanden fuhr im vierten Saisonrennen ungefährdet vor seinem Teamkollegen Sergio Perez zum Doppelerfolg für Red Bull. Das Rennen musste gleich in der ersten Runde unterbrochen werden, danach prägten unterschiedliche Reifenstrategien das Geschehen.

In dem Rennen mit hohem Reifenverschleiß wurde Carlos Sainz im Ferrari Dritter, vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc, der sich von Startplatz acht nach vorne gekämpft hatte. Verstappen, der sich auch den Punkt für die schnellste Rennrunde holte, war mit dem dritten Red-Bull-Doppelsieg im Jahr 2024 zufrieden: „Nach dem letzten Rennen mit dem Ausfall sind wir wieder dort, wo wir hingehören. Und es ist schön, hier im Honda-Land die Fans glücklich zu machen.“

Der 26-jährige Formel-1-Dominator hatte an seinem Auftritt nichts zu kritisieren: „Das ist ein gutes Gefühl, vor allem wenn du beim Start gleich vorne bleibst. Und mein Auto hat sich immer besser entwickelt im Rennen, die Boxenstopps waren okay, die Strategie war okay, es kann nicht besser laufen.“ Auch bei den Boxenstopps hatte Red Bull mit 2,0 und 2,1 Sekunden die Nase vorne.

Verstappen souveräner Sieger

Max Verstappen feierte in Japan nach einer souveränen Vorstellung seinen 57. Sieg.

Ob Verstappen (77 Punkte), der seine Führung in der WM nach vier von 24 Rennen auf Verfolger Perez (64 Zähler) auf 13 Punkte ausbaute, damit wieder eine Siegesserie startete wie vor seinem Ausfall in Melbourne, wird sich in zwei Wochen, am 21. April, beim Grand Prix von China in Schanghai zeigen, der nach vierjähriger, auch pandemiebedingter Pause wieder auf dem Rennkalender steht.

Sieger Verstappen: „Jetzt ist wieder unsere Zeit“

Nach dem verpatzten Rennen in Melbourne hat sich Max Verstappen in Suzuka in gewohnt überlegener Manier zurückgemeldet. Der Niederländer führte beim Großen Preis von Japan einen Doppelsieg von Red Bull an. Für Verstappen war es der 57. Triumph seiner Formel-1-Karriere.

„Schwieriges“ Rennen für Piloten

Perez musste die Überlegenheit Verstappens anerkennen, lieferte aber auch ein gutes Rennen ab: „Es war ein gutes Wochenende für das Team. Mit dem Restart und der Pause ist es immer schwierig, den Fokus zu behalten. Mein zweiter Start war besser, aber leider auch der von Max. Im ersten Stint hat die Balance ein bisschen gefehlt, als Lando (Norris, Anm.) dann den Undercut probiert hat, musste ich aufs Tempo drücken. Der zweite Stint auf dem harten Reifen war besser. Das Momentum passt gerade für uns.“

Für den drittplatzierten Sainz war es „ein wirklich gutes Rennen. Mit dem Reifenverschleiß war es aber schwierig. Ich habe einige Autos überrunden müssen, und überholen ist hier immer schwierig. Nach dem Boxenstopp war es schwierig, wieder auf Platz drei zu kommen. Der harte war dann wirklich gut zu pushen.“

Unfall in Kurve drei sorgt für rote Flagge

Vorne verlief der Start problemlos, die Positionen aus dem Qualifying wurden alle behalten. Doch weiter hinten im Feld gerieten Daniel Ricciardo im RB und Alexander Albon im Williams aneinander und flogen von der Strecke. Der Australier im RB zog in Kurve drei zu früh hinüber und katapultierte damit sich und den Thailänder vom Kurs. Die Rennleitung ließ die rote Flagge schwenken, und kaum gestartet, war der Grand Prix von Japan auch schon wieder unterbrochen.

Unfall in Startphase sorgt für Rennabbruch

Beim Großen Preis von Japan hat ein Unfall in der ersten Runde zwischen Daniel Ricciardo (RB) und Alexander Albon (Williams) für eine frühe Red Flag gesorgt. Das Rennen musste unterbrochen werden, um die beschädigte Streckenbegrenzung zu reparieren. Beide Fahrer blieben unverletzt.

Der Unfall verlief relativ glimpflich, beide Fahrer konnten ihre Boliden verlassen. Doch seit Jules Bianchi vor zehn Jahren, im Oktober 2014, eben in Suzuka so schwer verunglückte, dass er Monate später an den Spätfolgen starb, wird in der Formel 1 bei Unfällen neben der Strecke kein Risiko mehr eingegangen. Auch wurde in der Folge 2017 das zuerst nicht unumstrittene Halo-System zum Schutz des Kopfbereiches der Fahrer eingeführt, das mittlerweile jedoch außer Frage steht und schon so manchen möglichen schrecklichen Zwischenfall verhindert hat.

Auf der Suche nach der richtigen Reifenwahl

Nach einer ausführlichen Unterbrechung von 30 Minuten wurde das Rennen mit einem stehenden Start fortgesetzt. Der zweite Start auf den vorderen Plätzen war eine Kopie des ersten, und ohne Zwischenfall fädelte sich das Feld fast streng nach Startposition einer nach dem anderen ein. Nur Fernando Alonso versuchte im Aston Martin im Kampf mit Carlos Sainz um Rang vier sein Glück, musste jedoch zurückstecken.

Perez geht in Runde 17 an Hamilton vorbei

Beim Großen Preis von Japan hat der Red Bull von Sergio Perez in Runde 17 seine Stärke präsentiert. Der Mexikaner überholte mit einem sehenswerten Manöver Lewis Hamilton im Mercedes.

In Runde 14 ließ Lewis Hamilton seinen Teamkollegen George Russell vorbei, während die ersten Teams die ersten Reifenwechsel vornahmen. Die Mercedes-Strategie, gleich auf die harten Pneus zu wechseln, um sich später einen Boxenstopp zu sparen, ging vorerst nicht auf. Einige Runden danach überholte Perez Hamilton und war neuer Fünfter, fast zeitgleich ging Lando Norris am Mercedes von Russell vorbei und war Dritter. Der Silberpfeil funktionierte mit den „weißen“ Reifen nicht.

Verstappen macht sein Ding

Was auch immer die Konkurrenz probierte, Verstappen drehte an der Spitze seine Runden und lag zur Hälfte des Rennens nach 26 von 53 Runden rund acht Sekunden vor seinem ersten Verfolger Leclerc im Ferrari. Die Reifenstrategien waren bei den Teams unterschiedlich. So musste Verstappen mit seinem Mediumreifen auf alle Fälle noch einmal an die Box, aber sein Vorsprung schien nach 32 Runden groß genug dafür zu sein. In der 35. Runde war es so weit, Verstappen musste kurzfristig seine Führung abgeben.

Nachdem Sainz jedoch auch schon alte Reifen hatte, war die gewohnte Ordnung bald wieder hergestellt. Zehn Runde vor Schluss führten die beiden Red Bull mit Verstappen an erste Stelle vor Perez das Feld an. Dahinter hatte Leclerc Position vor seinem Ferrari-Teamkollegen Sainz bezogen. Sainz hatte jedoch deutlich frischere Reifen als der Monegasse.

„Unglaubliche Teamleistung“

Verstappen fuhr unterdessen seine 3.000 Führungsrunde in einem Formel-1-Rennen und zum Sieg. Ein Wert, den vor ihm mit Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Hamilton erst drei weitere Fahrer erreicht haben.

Marko von Team begeistert

Helmut Marko hat sich im Anschluss an den Doppelsieg beim Großen Preis von Japan begeistert von der Leistung seines Red-Bull-Teams gezeigt. Im vierten Saisonrennen sicherte sich der österreichisch-britische Rennstall den bereits dritten Doppelsieg.

Red-Bull-Berater Helmut Marko war im ORF-Interview jedenfalls glücklich: „Die komplette Teamleistung war unglaublich. Die Boxenstopps waren um die zwei Sekunden, die Reifenwahl war auch die richtige. Dann hat Max mit den alten Reifen auch noch eine Runde hingeknallt, damit klar ist, wer hier der Meister ist. Ein perfekter Tag.“

Grand Prix von Japan im Suzuka

Endstand nach 53 Runden (307,471 km):
1. Max Verstappen NED Red Bull 1:54:23,566
2. Sergio Perez MEX Red Bull + 12,535
3. Carlos Sainz ESP Ferrari 20,866
4. Charles Leclerc MON Ferrari 26,522
5. Lando Norris GBR McLaren 29,700
6. Fernando Alonso ESP Aston Martin 44,272
7. George Russell GBR Mercedes 45,951
8. Oscar Piastri AUS McLaren 47,525
9. Lewis Hamilton GBR Mercedes 48,626
10. Yuki Tsunoda JPN RB 1 Runde
11. Nico Hülkenberg GER Haas 1 Runde
12. Lance Stroll CAN Aston Martin 1 Runde
13. Kevin Magnussen DEN Haas 1 Runde
14. Valtteri Bottas FIN Kick Sauber 1 Runde
15. Esteban Ocon FRA Alpine 1 Runde
16. Pierre Gasly FRA Alpine 1 Runde
17. Logan Sargeant USA Williams 1 Runde

Out: Alexander Albon (THA/Williams), Daniel Ricciardo (AUS/RB), Zhou Guanyu (CHN/Kick Sauber)

Schnellste Runde: Verstappen 1:33,706 (50.)