Jakob Poeltl (Raptors)
APA/AFP/Getty Images/Tim Nwachukwu
NBA

Pöltls Bilanz einer „turbulenten Saison“

Am Sonntag ist in der National Basketball Association (NBA) nach 82 Spielen für jedes Team der Grunddurchgang zu Ende gegangen. Am Dienstag beginnt die Play-off-Phase. Keine Rolle beim Kampf um die Plätze für die K.-o.-Duelle spielten dabei schon länger die Toronto Raptors. Zeit für Österreichs NBA-Export Jakob Pöltl also, die Bilanz einer „komischen, turbulenten Saison“ zu ziehen.

Seinen letzten NBA-Einsatz hatte Pöltl, der zuvor schon wegen einer Sprunggelenksverletzung länger fehlte, am 4. März. Danach verloren die Raptors 15 Spiele in Folge. Der 28-Jährige beendet seine achte NBA-Saison somit mit 50 Einsätzen, den wenigsten in seiner bisherigen Karriere.

Er kam pro Partie durchschnittlich auf 11,1 Punkte, 8,6 Rebounds, 1,5 Blocks und 65,6 Prozent Feldwurfquote in 26,4 Minuten Spielzeit. In den Kategorien Rebounds und Blocks führt der Center sein Team an, die Treffsicherheit aus dem Feld ist die zweitbeste in der ganzen Liga.

Jakob Poeltl (Raptors)
Reuters/USA Sports Today/Alonzo Adams
Jakob Pöltl (r.) ist ein wichtiger Rückhalt für die Raptors, wenn er auf dem Platz steht

Frustration und einige „Aufs und Abs“

Für ihn sei die Saison bis auf die Verletzungen sportlich okay verlaufen, erklärte Pöltl. „Es gab Aufs und Abs. Wenn es nicht so gut gelaufen ist, hatte ich das Gefühl, dass das ein bisschen außerhalb meiner Kontrolle gelegen ist. Alles in allem war es eine Saison, die man hinter sich bringt, aber aus der man mit dem Blick in die Zukunft auch einiges mitnehmen kann.“

Die Verletzungen habe er recht gut weggesteckt, auch wenn die Situation natürlich frustrierend gewesen sei, sagte der Wiener. „Wenn es beim Team nicht so gut läuft, ist es noch einmal schwieriger zuzuschauen. Der Heilungsverlauf selbst ist positiv, es ist noch nicht bei hundert Prozent, aber ich kann die Hand und den Finger mehr und mehr verwenden, und die Mobilität wird auch immer besser.“

Der Saisonverlauf sei jedenfalls spannend und „alles dabei“ gewesen. „Zu Beginn gab es einen neuen Headcoach und neues Staff mit einem komplett neuen System, viele neue Mitspieler“, blickte Pöltl zurück. „Dann ist es mal besser, mal schlechter gelaufen. Die Trades haben alles auf den Kopf gestellt, wir mussten mit der Gruppe mehrmals alles neu erarbeiten. Es kamen viele Verletzungen dazu, darunter auch meine zwei. Es war also wirklich eine komische, turbulente Saison.“

Klare Perspektive für nächste Saison

Sportlich sei es für die Raptors ein enttäuschendes Spieljahr gewesen. „Das alte Projekt ist offiziell zu Ende gegangen, jetzt kann man sich voll auf das nächste Ziel konzentrieren, sich mit einer neuen Generation an jungen Raptors-Spielern nach oben arbeiten. Das Team wird nun um Scottie Barnes statt zuvor um Pascal Siakam und Co. aufgebaut“, sagte Pöltl.

Der Blick nach vorne lässt ihn hoffen: „Das gibt uns eine klare Perspektive, von der uns vorher gesagt wurde, dass es sie nicht so eindeutig gegeben hat. Mit jungen Spielern wachsen ist nicht leicht, aber wir haben viele Leute, die schon gezeigt haben, dass sie „winning basketball“ spielen können, und wenn wir es richtig umsetzen, kann es auch relativ schnell nach oben gehen.“ Er selbst wird nun noch ein paar Wochen in Kanada und in den USA verbringen und etwa Mitte Mai nach Österreich kommen.