Auch Mario Bauernfeind kam in Wien auf „das europäische Stockerl“, diesen dritten Rang hatte sich der Gesamt-15. vorher sicher nicht erwartet. Zur allgemeinen Stimmungslage trugen auch gute Wetterbedingungen bei, für das Prädikat „perfekt“ war nur der Wind etwas zu stark. Und erneut ließen es sich unzählige Menschen nicht nehmen, die Aktiven anzufeuern.
Rennleiter Hannes Langer hob die Präsenz der Bevölkerung an der Strecke hervor, Athletinnen und Athleten kommen auch deswegen gerne in die Bundeshauptstadt. „Ich habe es nur noch genossen und versucht, die Stimmung zurückzugeben“, sagte Mayer. Österreichs Beste bewältigte die letzten paar hundert Meter der 42,195 km mit einem mit den Händen geformten Herz. Ihre Zeit von 2:31:25 Stunden hatte für die Niederösterreicherin diesmal keine so große Bedeutung, wichtiger war ihr der Sieg über sich selbst und ihren Körper.
Vienna City Marathon gut verlaufen
Beim 41. Vienna City Marathon nahmen rund 35.000 Läuferinnen und Läufer teil. Die Wetterbedingungen waren gut, jedoch war es sehr windig.
Rennen war für Mayer „schon sehr, sehr hart“
Wieder hatte sie Pech, dass ein Rennen nach Monaten der Vorbereitung in die Zeit ihrer Periode gefallen ist, was sich bei ihr recht stark auswirke. „Ich habe mich die letzten zwei Tage schon darauf eingestellt, dass es schwer werden wird. Ich habe mich nur von Kilometer zwölf bis 14 gut gefühlt, sonst ist es überhaupt nicht gerollt. Es war schon sehr, sehr hart“, erklärte die 31-Jährige. Ihre Zeit würde sie daher in etwa gleich werten wie ihre Rekordzeit von 2:26:43 Stunden im Dezember in Valencia. „Wenn die Bedingungen perfekt gewesen wären, hätte es diesmal ganz anders ausgeschaut.“
Gut gelaunt erläuterte Mayer bei der Pressekonferenz Details über ihren Fahrplan bis zu den Olympischen Spielen, den Belastungshöhepunkt sieht sie in einem Trainingslager im Mai in Italien. Da wie auch in Wien sollen auf Abschnitten Passagen des Pariser Kurses simuliert werden, wo es deutlich mehr Höhenmeter als in Wien zu bewältigen gibt. „Vincent (Trainer Vermeulen, Anm.) sucht auch ein Laufband, wo man das (Profil) einstellen kann. Es wird definitiv speziell trainiert für Paris.“ In Wien war Mayer zweitbeste Europäerin, Ähnliches strebt sie auch bei Olympia an.
Bauernfeind von Stimmung begeistert
Bauernfeind freute die tadellose Bewältigung der 42,195 km nach nur elf problemfreien Trainingswochen mehr als Gesamtrang 15 bzw. der dritte Platz im Europa-Ranking. „Ich hatte schon in der Früh ein richtig gutes Gefühl. Beim Halbmarathon habe ich dann gewusst, dass ich gute Beine habe und habe es bis ins Ziel genießen können. Die Stimmung war einfach nur bombastisch.“ Der 33-Jährige wartet nun ab, ob er im Juni bei der Rom-EM zum Einsatz kommen wird.
Gemeinsam mit Peter Herzog hat Bauernfeind, dass er im Herbst seinen nächsten Marathon laufen will. Während der Wiener nach seinen 2:14:19 Stunden vom VCM dann seine im Vorjahr in Frankfurt aufgestellte Bestzeit von 2:12:49 Stunden angreifen will, möchte Herzog sich zumindest in die Richtung dahin bewegen. „Berlin, Valencia, Frankfurt – es gibt alle Optionen“, meinte der Salzburger auf Nachfrage der APA wegen der Destination. Im Juli wird es für den ÖLV-Rekordler (2:10:06) jedenfalls in ein Höhencamp nach St. Moritz gehen.
„Wunderbares Comeback“ von Herzog
Nach mehreren Rückschlägen während der vergangenen eineinhalb, zwei Jahren habe Herzog nun wieder Lust auf Marathon bekommen, meinte der 36-Jährige. „Ich habe nicht so richtig eine Spannung aufbauen können, aber dafür war ich umso entspannter. Für mich waren das sehr gute Wien-Bedingungen, absolute Leistungstemperaturen. Es war super. Ich habe das Marathon-Feeling richtig aufgesaugt. Es war für mich ein wunderbares Comeback“, sagte der in 2:15:29 fünftbeste Europäer und Gesamt-19. „Im Herbst würde ich gerne an dem Ganzen wieder anschließen.“