Schützin Sylvia Steiner (Österreich)
GEPA/Christian Walgram
Schießen

Duo nimmt Medaillen ins Visier

Sylvia Steiner und Martin Strempfl könnten in Tokio die erste Olympiamedaille der österreichischen Schützen seit Bronze von Christian Planer im Dreistellungsmatch 2004 in Athen holen. Insgesamt drei Chancen gibt es dafür. Den Auftakt macht Steiner am Sonntag mit der Luftpistole (2.00/4.15 Uhr MESZ), Strempfl schießt ebenfalls aus 10-m-Distanz mit dem Luftgewehr (6.00/8.30 Uhr MESZ).

Die 38-jährige Salzburgerin Steiner tritt in zwei Bewerben an, nach dem Luftpistolenschießen in der Halle ist sie draußen auch noch mit der 25-m-Sportpistole im Einsatz (29./30. Juli). Wegen der Coronavirus-Pause hatte sie 15 Monate keinen Bewerb, holte sich zuletzt bei einigen Wettkämpfen die Routine aber wieder. „Nach so langer Zeit wieder Wettkämpfe zu schießen, war ein super gutes Gefühl. Dass es gleich so gut lief, war die Bestätigung, dass wir richtig trainiert haben, und gut für mein Selbstbewusstsein“, sagte sie.

Steiner begann mit zehn Jahren, mit dem Luftgewehr zu schießen („Ist als Kind leichter zu stabilisieren“), wechselte dann aber zur Pistole. Weil Strempfl Gewehrschütze ist, hat es für Österreich in Tokio nicht mit einer Teilnahme im Mixed-Bewerb gereicht, da sind gleiche Waffengattungen erforderlich. „Wir haben eine richtig tolle, starke Truppe. Leider haben sich nicht mehr qualifiziert, wir haben uns eigentlich – zu Recht, denke ich – mehr Quotenplätze erwartet“, so Strempfl.

„Es wäre an der Zeit“

Für ihn ändert sich freilich nichts an seinem Vorhaben, das Finale der Top Acht soll der erste Schritt zu möglichem Edelmetall sein. „Eine Medaille wäre schon wieder mal schön, es wäre an der Zeit“, sagte Strempfl. Vor Planer hatte 1996 in Atlanta Wolfram Waibel jun. Silber mit dem Luftgewehr und Bronze im Dreistellungsmatch errungen. Er wird Strempfl in Tokio coachen. „Wir verstehen uns sehr gut, ich fühle mich in sehr guten Händen“, sagte der Athlet.

Schütze Martin Strempfl
GEPA/Christian Walgram
Strempfl will mit Präzision und Konzentration ans Ziel

Geschossen werden in der Asaka Shooting Range, in der die heißen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit in der Halle gewöhnungsbedürftig sind, im Luftgewehr im Grunddurchgang 60 Schuss auf ein 10 m entferntes Ziel. „Es werden mittlerweile Zehntelwertungen geschossen, es geht darum, wer im Gesamten am nächsten im absoluten Zentrum ist. In der Weltspitze wird ein Schnitt von 10,5 geschossen mittlerweile im Grunddurchgang.“

Strempfl hatte vorübergehend mit seiner Karriere schon abgeschlossen gehabt und verließ das Bundesheer. Nach der Geburt seiner zwei Söhne fand er einen anderen Zugang zum Sport und machte mit weniger Training nochmals einen richtigen Leistungsschritt. „Dass ich nun bei Olympia dabei bin, ist etwas Besonderes.“