Triathlet Alois Knabl
GEPA/David Geieregger
Triathlon

Österreicher hoffen auf Hitzerennen

Früh aufstehen heißt es für die Athleten im olympischen Triathlon von Tokio. Der Startschuss des Herren-Bewerbes im Odaiba Marine Park fällt am Montag um 6.30 Uhr Ortszeit (Sonntag, 23.30 Uhr MESZ). Österreich ist durch Luis Knabl und Lukas Hollaus vertreten. Beide haben unterschiedliche Stärken, gehen aber davon aus, mit den heißen und schwülen Verhältnissen gut zurechtzukommen.

Olympia oder nicht, Knabl hat für jeden Triathlon die gleiche Taktik: „Da ich ein sehr guter Schwimmer und Radfahrer bin, versuche ich beim Rad in einer hoffentlich kleinen Gruppe zu sein, die mit ein bisschen Vorsprung auf die Laufstrecke geht“, hat sich der Tiroler für den Bewerb über die olympische Distanz von fünf km Schwimmen, 40 km Radfahren und zehn km Laufen vorgenommen. Die Teilnehmerzahl von im Gegensatz zum Weltcup nur 55 könnte beim Schwimmen größere Lücken ergeben, das sei für ihn von Vorteil.

In der letzten Wechselzone ist Konzentration angesagt. „Wenn du mit 200 Puls vom Rad absteigst oder extrem nervös bist, weil Olympia ist, können kleine Fehler passieren. Ich habe es oft geübt.“ Der Rennausgang freilich werde beim Laufen entschieden. „Ich hoffe auf gute Beine, und dass ein paar mit der Hitze nicht umgehen können, dass ich noch paar Plätze aufholen kann.“

„Manche schmeißen die Nerven weg“

Er selbst habe kein Problem in der Hitze. „Bei extremen Bedingungen bin ich besser, also wenn es extrem kalt ist oder extrem warm. Manche schmeißen von vornherein die Nerven weg, wenn es regnet oder fünf Grad hat. Mir macht das nichts.“ Grundsätzlich sei das Rennen sehr offen, es gäbe keinen klaren Favoriten und „zwanzig Leute, die ein Podium machen können“.

Die Fahr- und Laufstrecken selbst bieten „nichts Aufregendes, nichts Spannendes, das man speziell trainieren müsste“. Bei den Spielen in Rio habe die Radstrecke eine Abfahrt und zwei scharfe Kurven beinhaltet, wie er auf den TV-Bildern sah. „Tokio könnte eine Spur härter sein, damit der komplettere Triathlet rauskommt.“ Von einer Medaille zu träumen bezeichnete er als „unrealistisch“, aber ein Platz unter den Top 15 wäre für ihn ein sehr gutes Ergebnis.

Hollaus hat im Wasser zu kämpfen

Die Stärken des Salzburgers Hollaus liegen außerhalb des Wassers, das knapp 28 Grad warm ist. „Es wird darauf ankommen, dass ich im Schwimmen den Zug erwische und mich im Hauptfeld behaupte. Schwimmen ist bei mir die Herausforderung, am Rad und beim Laufen bin ich auf einem sehr guten Niveau, da habe ich international gezeigt, dass ich zu den Besten gehöre.“

Der österreichische Triathlet Lukas Hollaus.
GEPA/Mathias Mandl
Hollaus hofft, nach dem Schwimmen noch vorne mitmischen zu können

Österreichische Rad-Teamarbeit werde sich nicht ausgehen. „Luis wird vor mir aufs Rad steigen. Ich werde schauen, dass ich die Lücke so schnell wie möglich schließe.“ Auch ihm liegen die warmen Bedingungen.

„Zwei richtig starke Sportler“

Sportdirektor Robert Michlmayr ist überzeugt, „zwei richtig starke Sportler“ mit „guten Aussichten“ am Start zu haben. „Luis hat den großen Vorteil, dass er gut schwimmt und den großen Vorteil, wenn es nicht ganz verkehrt rennt, dass er von Anfang an vorne mit dabei ist. Er ist mittlerweile ein sehr kompletter Athlet.“

Bei Hollaus sehe er das Fragezeichen, dass beim Schwimmen etwas schiefgehen könnte. „Das gehört nicht gerade zu seinen besten Disziplinen.“ Beide Athleten seien sehr gut eingestellt und wissen, wie man vor dem Rennen die Körperkerntemperatur noch unten halten könne. Auf die frühe Startzeit wurde speziell hintrainiert, am Wettkampftag wird um 3.30 Uhr Tagwache sein.