Er führt mit einem Schlag Vorsprung auf Jazz Janewattananond aus Thailand, Thomas Pieters (BEL) und Carlos Ortiz (MEX) folgen mit einem weiteren Schlag Rückstand. Matthias Schwab liegt nach einer 69er-Auftaktrunde auf dem 20. Rang.
Die beiden Olympiadebütanten Straka und Schwab hatten die Ehre, das Turnier im Kasumigaseki Country Club quasi zu eröffnen. Der nach dem Verzicht von Bernd Wiesberger mit dem zweiten Österreich-Startplatz ausgestattete Straka spielte ab 7.30 Uhr Ortszeit im ersten, Schwab im zweiten Flight des Tages. Straka kam dann auch als Erster ins „Ziel“.
Zuletzt dreimal am Cut gescheitert
Zu verdanken hatte Straka seine Führung vor allem seinem fehlerfreien Spiel. Was insofern bemerkenswert ist, weil der von Zwillingsbruder Sam als Caddie begleitete Longhitter seine oft riskanten Schläge gerne „streut“ und zuletzt auf der PGA-Tour gleich dreimal in Folge den Cut verpasst hatte. In Japan schaffte der 28-Jährige nun zunächst auf den Spielbahnen drei bis acht aber vier Birdies (Schlaggewinne). Gleiches gelang ihm dann auch noch vom 13. bis zum 17. Loch.
Straka führt bei Golfturnier
Die erste Runde des olympischen Golfturniers ist geschlagen. In Führung liegt Sepp Straka mit einer starken 63er-Runde.
„Sam und ich hatten viel Spaß. Es war ein richtig leiwander Tag, eine leiwande Runde. Dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben“, freute sich Straka. Das Olympiaflair sei trotz der fehlenden Zuschauer spürbar gewesen. „Wenn man auf diesem Kurs auf dem Fairway bleibt, dann kann man wirklich profitieren“, kommentierte der Austro-Amerikaner. „Meine Eisen waren heiß, ich habe versucht, aggressiv zu bleiben.“
Dass seine Runde nahezu perfekt war – es wäre sogar noch Luft nach oben gewesen – kommentierte der gebürtige Wiener so: „Mein Spiel war gut. Aber perfekt gibt es im Golf nicht.“ Es sei zudem erst Donnerstag und damit der erste von insgesamt vier Turniertagen. „Man muss jeden Tag anders nehmen. Ziel ist aber natürlich eine Goldmedaille“, gab Straka dennoch eine ganz klare Parole aus.
Schwab mit „unforced errors“
Schwab agierte hingegen am ersten Turniertag nicht fehlerlos. Der Steirer spielte unmittelbar nach seinem Landsmann und lieferte mit drei Birdies und drei Bogeys zunächst eine durchmischte Front-Nine ab. Danach ging es aber deutlich solider weiter, und Schlaggewinne auf der elf und der 16 brachten den 26-Jährigen dann doch noch zu einer 69er-Runde (zwei unter Par).

Schwab war damit zufrieden. „Ich habe relativ gut gespielt, aber halt auch einige ‚unforced errors‘ eingestreut“, erklärte der Rohrmooser. „Die zweiten neun waren aber okay, darauf kann man aufbauen. Insgesamt war es eine solide Runde.“ Auch Schwab gefällt der Platz („Ein Genuss“) und Olympia im Allgemeinen. Er bedauerte aber das Fehlen der Fans besonders. „Schade. Japaner sind an sich golf-fanatisch.“
In prominenter Gesellschaft
Der auf der Europatour spielende Schwab – Straka ist auf der höherwertigen US-PGA-Tour engagiert – befand sich mit seinem Score in prominenter Gesellschaft. Auch Lokalmatador Hideki Matsuyama, der Masters-Sieger, und British-Open-Gewinner Collin Morikawa (USA) sowie der vierfache Major-Gewinner Rory McIlroy (IRL) kamen auf jeweils 69 Schläge. Mitfavorit Justin Thomas (USA) musste sich mit einer Par-Runde begnügen und lag auf Rang 41.
Matsuyama startete mit vier Schlaggewinnen auf den ersten acht Löchern stark, in der Folge musste er aber zwei Bogeys hinnehmen. „Es war schwierig. Am Ende habe ich den Fokus verloren“, sagte der 29-Jährige. Japans erster Major-Sieger war vor drei Wochen in den USA positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte zehn Tage nicht trainiert.
Mit Wiesberger hatte Österreichs in der Weltrangliste bestplatzierter Golfer auf eine Teilnahme an den Spielen in Japan verzichtet. 2016 bei der Rückkehr des Sports ins Olympiaprogramm in Rio war der Burgenländer starker Elfter geworden. Nach den Männern folgt in Tokio nächste Woche noch das Frauen-Turnier. Mit dabei ist auch die Tirolerin Christine Wolf.