Die österreichische Speerwerferin Victoria Hudson.
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Leichtathletik

Hudson peilt Finaleinzug im Speerwurf an

Als Sechste und Siebente bei den Diamond League Meetings in Oslo und Monte Carlo darf sich Victoria Hudson am Dienstag (Qualifikation 2.20/3.50 Uhr MESZ) auch auf olympischer Bühne messen. Österreichs Speerwurfrekordlerin – mit 64,68 Metern im April – hat gute Chancen, bei den Sommerspielen in Tokio in das Finale der Top Zwölf zu kommen. Über 400 m geht es für die ebenfalls 25-jährige Susanne Walli darum, eine Runde zu überstehen.

Sie werde keinen österreichischen Rekord werfen müssen, um ins Finale zu kommen, sagte Hudson zur APA. „62, 63 m sind auch eine Hausnummer. Ich habe es heuer aber schon mehrmals geworfen. Wenn ich das noch einmal schaffe, wenn es genau drauf ankommt, dann ist das Finale nicht unrealistisch.“ ÖLV-Sportdirektor und Ex-Speerwerfer Gregor Högler glaubt, dass 60 m für den Aufstieg reichen werden.

Trainerin Elisabeth Eberl war von Hudsons Auftritt in der Diamond League in Oslo überrascht, weil diese mitten im Aufbau steckte. „Das war eine super Erfahrung. Ich bin mir sicher, dass die meisten davon in Tokio im Finale sein werden. Das war ein richtig starkes Feld und eine super Generalprobe.“ Bezüglich Finale wolle sie ihrer Athletin keinen Druck machen, aber da könne sie auf jeden Fall reinkommen.

Die österreichische Speerwerferin Victoria Hudson.
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In Oslo gelang Hudson ein großer Wurf, nun will sie in Tokio ins Finale einziehen

Der heurige Leistungssprung schaue von außen so aus, als ob sie aus dem Nichts auf einmal da gewesen wäre. „Aber wir haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv gearbeitet. Vor zwei Jahren waren wir bei knapp 60 m, letztes Jahr hat sie in Topform auf 61 geworfen. Dann kam Corona. Ich bin mir sicher, dass sie noch einige Meter draufgesetzt hätte. Die 64 passen genau in den Plan und Aufbau rein. Für mich und Viki war es keine Sensation, sondern ein ganz normaler Verlauf“, sagte Eberl.

Högler hatte Hudson von 2013 bis 2016 trainiert, dann übernahm sein ehemaliger Schützling Eberl die SVS-Athletin. Sie trainiert wie Lukas Weißhaidinger in der Südstadt. Sie sei eine kleinere, aber schnellkräftige Athletin, erklärte Högler. „Sie hat bei der WM geschnuppert, weiß auch aus der Diamond League, was Internationalität ist. Ich glaube, dass sie den Respekt abgelegt hat und gutes Potenzial für das Finale hat.“

Als er im Vorfeld sagte, es seien vier Top-Acht-Ränge für Österreichs Leichtathletinnen und Athleten in Tokio möglich, meinte er neben Weißhaidinger (Bronze) und den Siebenkämpferinnen Verena Mayr und Ivona Dadic auch Hudson.

Walli über 400 m Außenseiterin

Walli kommt in der Vorlaufserie im vierten Heat (3.09 Uhr MESZ) zum Einsatz. Über 400 m sei die Dichte enorm hoch, sagte Högler. „Eine Runde weiterkommen wäre ein Erfolg. Generell muss das immer der Anspruch sein. Sie hat sich sehr gut entwickelt.“

Die seit Herbst 2020 von Wolfgang Adler betreute Athletin der Zehnkampf-Union kam via World Ranking ins Teilnehmerinnenfeld. In Chorzow lief sie heuer mit 51,99 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung. Kurz hatte sie um Tokio noch zittern müssen, hatte sie doch einen falsch positiven Covid-19-Test abgegeben.