Walli konnte ihr Glück kaum fassen. Ihre Reise zu Olympia war geprägt von unzähligen Hürden. Erst löste die Langsprinterin überraschend als 45. unter den Top 48 über 400 m noch das Olympiaticket.
Dann war sie nach einem mutmaßlich falsch positiven Coronavirus-Test gleich wieder negativ gewesen und konnte die Planung fortsetzen. Schließlich rutschte sie nach einer Disqualifikation einer Konkurrentin im Vorlauf in Tokio noch in das Halbfinale der besten 24.
„Ich bin total glücklich“
„Ich bin total glücklich, ich muss das erst verarbeiten. Ich habe mich heuer so gesteigert, habe im Hinblick auf die Spiele viele Bestzeiten aufgestellt. Und dass ich das noch einmal um fast eine halbe Sekunde verbessern kann, muss ich erst einmal sacken lassen“, sagte Walli.
Sie freute sich auch darüber, bei Olympia in einem Bewerb mit der US-Amerikanerin Allyson Felix angetreten zu sein. „Seit ich mit Leichtathletik angefangen habe, habe ich sie verfolgt, das sind die absoluten Superstars. Da ist es schon cool, dass ich da dabei bin.“
„Ich wusste, ich habe noch Reserven“
Mit heuer aufgestellten 51,99 Sekunden war Walli nach Japan gereist, im Vorlauf am Dienstagvormittag kam sie auf 52,19. Bei Flutlicht am Mittwochabend unterbot die seit Herbst 2020 von Wolfgang Adler betreute Athletin ihre Bestleistung um fast eine halbe Sekunde und ließ zwei Konkurrentinnen hinter sich.
„Ich wusste nach dem Vorlauf, dass ich noch Reserven habe. Es ist cool, dass das jetzt funktioniert hat“, sagte die 25-Jährige. Der Lauf sei durchwegs sehr gut gewesen, auch wenn sie auf Bahn neun keine Orientierung gehabt habe, wie die anderen lagen.
WM als nächstes Ziel
Ihre nächstes großes Ziel ist die Teilnahme bei der WM 2022 in Eugene (USA). „Da war ich 2014 bei der Junioren-WM überraschend im Finale. Das wäre für mich ein persönlicher Traum, dass ich dort gut laufe. Die Limits sind hoch, es ist eine Herausforderung, dass ich mich qualifiziere.“