Das war der versilberte zweite Tag in Peking
Nach Bronze von Teresa Stadlober zum Auftakt der Wettkämpfe ging die Medaillenjagd am zweiten Tag in Peking weiter. Nach einer Absage der Herren-Abfahrt, zeigte Mika Vermeulen bei seinem Olympiadebüt im Skiathlon auf. Für zwei Highlights des Tages sorgten Skispringer Manuel Fettner und Rodler Wolfgang Kindl, die je eine Silbermedaille mit nach Hause nehmen konnten.
Die heutigen Einsätze der Österreicherinnen und Österreicher
Snowboard: Slopestyle Frauen, Finale: Anna Gasser (2.30 Uhr)
Ski alpin: Abfahrt Herren: Max Franz, Daniel Hemetsberger, Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer (4.00 Uhr)
Snowboard: Slopestyle Männer, Qualifikation: Clemens Millauer (5.30 Uhr)
Langlauf: Skiathlon Männer: Mika Vermeulen (8.00 Uhr)
Ski Freestyle: Buckelpiste Frauen, Qualifikation: Katharina Ramsauer
Skispringen: Normalschanze Männer: Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft (12.00 Uhr)
Rodeln: Männer-Einsitzer, 3. und 4. Lauf: David Gleirscher, Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl (12.30 und 14.15 Uhr)
Anna Gasser startet im Slopestyle-Finale
Den Auftakt des Tages legt aus österreichischer Sicht wieder Anna Gasser hin. Die Snowboarderin hat sich als Vierte für das Finale im Slopestyle qualifiziert und zählt damit zu den Medaillenanwärterinnen.
Griff in den Schnee
Im ersten ihrer drei Läufe kann Gasser einen weiten Sprung nicht stehen, die 35,01 Punkte reichen vorerst für Platz sieben unter den zwölf Finalistinnen. Zwei Versuche bleiben aber noch.
Abfahrer müssen warten
Der Wind, der schon an den Trainingstagen große Probleme gemacht hat, wirkt sich auch auf die für heute geplante Abfahrt der Herren aus. Der für 4.00 Uhr (MEZ) angesetzte Start wurde voererst einmal um eine Stunde auf 5.00 Uhr verschoben. Um 4.00 Uhr soll es die nächste Juryentscheidung geben.
Noch nicht auf Medaillenkurs
Auch der zweite Lauf geht Anna Gasser nicht ganz auf. Sie zeigt zwar lange eine starke Vorstellung, kann einen extrem hohen und weiten Sprung aber wieder nicht richtig setzen. Sie erhält dafür 43,58 Punkte.
Anna Gasser verpasst Medaille
Aller guten Dinge sind drei, diesmal leider nicht für Gasser. Die 30-jährige Kärntnerin steigert sich zwar noch einmal, beim allerletzten Sprung gibt es aber erneut eine kleine Unsicherheit. Die Medaillen sind damit außer Reichweite, am Ende wird es Rang sechs.
Gold holt sich im dritten und letzten Lauf noch Zoi Sadowski-Synnott (NZL) vor Julia Marino (USA) und Tess Coady (AUS). Gasser hat nun noch den Big-Air-Bewerb vor sich, in dem sie vor vier Jahren in Pyeonchang die Goldmedaille geholt hat.
Start der Abfahrt erneut verschoben
Auch der Start der Abfahrt der Herren um 5.00 Uhr hält nicht, nun soll es ab 6.00 Uhr auf der Strecke „The Rock“ ernst werden. Nächstes Jurytreffen: 5.00 Uhr.
Bitte warten
Die nächste Verschiebung lässt nicht lange auf sich warten. Der Wind auf der Olympiastrecke bläst weiterhin zu stark, um eine faire Abfahrt zu ermöglichen. Nun will man es um 7.00 Uhr (MEZ) versuchen.
Auch Millauer versucht sein Glück
Nach Anna Gasser ist nun ihr Freund Clemens Millauer an der Reihe. Er startet in die Slopestyle-Quali der Snowboarder, die besten zwölf der 30 Teilnehmer qualifizieren sich für das morgige Finale. Sein erster von zwei Versuchen gelingt ihm mit 38,17 Punkten nur mittelmäßig, das bedeutet Rang 19.
Keine Abfahrt am Sonntag
Nach zweistündigem Zuwarten hat die Jury entschieden: Heute wird es kein Abfahrtsrennen der Herren geben. Der Bewerb ist „auf einen anderen Tag“ verschoben worden.
Finale findet ohne Millauer statt
Die Entscheidung im Slopestyle der Herren geht ohne Clemens Millauer über die Bühne. Der Oberösterreicher hat auch im zweiten Run kein Glück und verpasst als 27. die Top Zwölf deutlich. Im Big Air bekommt er aber noch eine weitere Olympiachance.
Matthias Mayer über die Absage der Abfahrt
„Es ist die richtige Entscheidung der FIS, es geht um die Sicherheit der Athleten. Es ist zu windig, das darf man nicht unterschätzen. So gesehen war es die richtige Entscheidung.“
Skiathlon mit Vermeulen
Am Tag nach Bronze für Teresa Stadlober nimmt Mika Vermeulen den Skiathlon der Herren in Angriff. Das Rennen wird derzeit live in ORF1 übertragen.
Neuer Termin für Abfahrt steht fest
Die Herren-Abfahrt wird am Montag um 5.00 Uhr (MEZ) nachgeholt. Der Riesentorlauf der Damen geht davor (2.30 Uhr) und danach (7.30 Uhr) über die Bühne. FIS-Rennchef Waldner im ORF über die Absage: „Wir haben es probiert und auch eine Beruhigung erwartet, das war aber dann nicht der Fall. Es wäre von der Sicherheit nicht gut gewesen, aber auch die Fairness war nicht gegeben.“
Was bisher geschah
Rückblick auf die bisherigen Ereignisse
Niskanen führt zur Halbzeit im Skiathlon
Der Finne Iivo Niskanen hat nach 15 Kilometern klassisch das Feld angeführt, aber nur knapp vor dem russischen Vertreter Alexander Bolschunow. Mika Vermeulen läuft in den Top 20 mit, aber die Zwischenzeit dürfte nicht ausgelöst worden sein.
Bolschunow auf und davon
Alexander Bolschunow zieht bei den 15 km Skating im Skiathlon auf und davon und wird wohl Gold für den russischen Verband holen. Er führt 46 Sekunden vor Landsmann Denis Spizow, Dritter ist Iivo Niskanen, der nach 22,5 km 1:46 Minuten Rückstand aufgerissen hat.
Gold für Bolschunow im Skiathlon
Langläufer Alexander Bolschunow sichert sich im Skiathlon der Herren (jeweils 15 Kilometer klassisch und Skating) souverän die Goldmedaille. Silber geht an seinen russischen Landsmann Denis Spizow und Bronze an den Finnen Iivo Niskanen. Die Norweger gehen diesmal leer aus, Hans Christer Holund wird vor Paal Golberg Fünfter.
Gutes Ergebnis für Vermeulen
Nach der Bronzemedaille für Teresa Stadlober darf sich das heimische Langlauf-Team auch bei den Herren über ein gutes Ergebnis freuen. Mika Vermeulen holt schließlich den 16. Platz.
Vermeulen: „Härtestes Rennen in meinem Leben“
„Es war brutal hart, aber ich bin so glücklich. Die Teri (Stadlober, Anm.) hat gezeigt, was alles möglich ist. Ich muss aber wirklich sagen, es war das härteste Rennen in meinem Leben“, sagte der 22-Jährige im ORF nach seiner Premiere bei den Olympischen Winterspielen.
Stadlobers Servicemann mit neuem Look
Teresa Stadlobers neuer Servicemann Manuel Schwentner hat wegen des Bronzegewinns der Salzburgerin Haare lassen müssen. „Er hat gesagt, wenn ich eine Medaille mache bei diesen Spielen, darf ich ihm die Haare abrasieren.“ Also schritt die 29-Jährige gleich zur Tat, doch da war noch ein bisschen Gegenwehr. „Er hat gemeint, nur auf der Seite. Aber ich habe gesagt, machen wir es gleich gescheit.“
Kindl kämpft heute im Eiskanal um Edelmetall
Rodler Wolfgang Kindl im Porträt
Gold für Schweden im Eisschnelllauf
Der Schwede Nils van der Poel holt im Eisschnelllauf über 5.000 Meter in 6:08,84 Minuten (olympischer Rekord) Gold, Silber geht an Patrick Roest aus den Niederlanden und Bronze an den Norweger Hallgeir Engebraaten.
Ramsauer auf der Buckelpiste im Einsatz
Ski-Freestyle-Athletin Katharina Ramsauer kämpft um einen Platz im Finale des Buckelpistenbewerbs – derzeit live in ORF1.
Buckelpistenfinale ohne Ramsauer
Das für 12.30 Uhr angesetzte Finale auf der Buckelpiste findet ohne Katharina Ramsauer statt. 56,18 Punkte reichen nicht aus.
Katharina Ramsauer zu ihrem Lauf
Gleich geht es weiter mit Skispringen
Ab 12.00 Uhr (MEZ) kämpfen Stefan Kraft, Manuel Fettner, Daniel Huber und Jan Hörl von der Normalschanze um Gold, Silber und Bronze. Vor allem auf Kraft ruhen die ÖOC-Hoffnungen, hat sich der dreifache Weltmeister doch in Training und Quali wiedererstarkt gezeigt. „Der Probedurchgang hat gepasst“, sagte er unmittelbar vor dem Wettkampf. Der Wind hat dabei gedreht – Rücken- statt Aufwind.
Bewerb von Normalschanze läuft
Die ersten Athleten sind schon gelandet, die Österreicher kommen dank ihrer guten Weltcup-Platzierung erst etwas später an die Reihe.
Kindl bleibt nach Lauf drei Zweiter
Der Tiroler Rodler Wolfgang Kindl bleibt auch nach dem vorletzten Lauf im Herren-Einsitzer Zweiter. Sein Rückstand auf den deutschen Führenden Johannes Ludwig beträgt 0,113 Sekunden. Sein Vorsprung auf den Italiener Dominik Fischnaller ist mit 0,722 Sekunden groß.
Wenn Träume wahr werden
Teresa Stadlober hat so eben die Bronzemedaille in Empfang genommen. Am Samstag hatte die Salzburger Langläuferin im Skiathlon sensationell den dritten Platz belegt.
Fettner kämpft um eine Medaille
Der Japaner Ryoyu Kobayashi führt zur Pause überlegen vor Peter Prevc (SLO) und Kamil Stoch (POL). Dahinter geht es aber eng zu, Manuel Fettner kämpft als Fünfter um eine Medaille. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden, nicht perfekt, aber es war der zweitbeste Spung hier. Ein bisschen Länge geht mir noch am Tisch ab. Ich werde noch einen Sprung machen, und dann werden wir sehen“, sagte Fettner im ORF.
Stand und Stream beim Herren-Springen
Kraft auf Normalschanze ohne Medaillenchance
Stefan Kraft hat im ersten Skisprung-Bewerb keine Chance mehr auf eine Medaille. Bei noch fünf verbleibenden Springern belegt der Salzburger Platz sechs. Einzige Medaillenhoffnung für Österreich ist nun Manuel Fettner.
Fettner holt Silber auf Normalschanze
Manuel Fettner sorgt in Peking für eine Sensation. Der 36-jährige Tiroler holt bei seinen zweiten Olympischen Spielen eine Silbermedaille auf der Normalschanze. Fettner muss sich nur dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben. Bronze geht an den Polen Dawid Kubacki.
Mit 104,0 Metern aufs Podest
Nach 102,0 Metern und Zwischenrang fünf nach dem ersten Durchgang hat Manuel Fettner auch vor seinem zweiten Sprung die Nerven bewahren können, sprang im Finale noch zwei Meter weiter und sicherte sich so seine erste Olympiasilbermedaille.
2. DG: Manuel Fettner (AUT)
Teamkollegen gratulieren
Während Manuel Fettner selbst kaum Worte gefunden hat („Ich bin ehrlich gesagt ziemlich sprachlos, ich weiß nicht, wie ich jetzt ein Interview geben soll“), gratulieren seine Skisprung-Teamkollegen umso wortreicher:
„Unglaublich, wir haben eine Riesenfreude. Ich freue mich fast mehr, als wenn ich selber gewonnen hätte. Ich vergönne es ihm so“, sagt Stefan Kraft, der selbst auf Platz zehn gelandet ist, und feiert Fettner gegenüber dem ORF.
„Meine Platzierung ist eigentlich völlig wurst, weil der ‚alte Mann‘ Silber gemacht hat. Er ist richtig stark gesprungen. Ich freu mich so unendlich für ihn. Er hat so einen langen Weg hinter sich. Seit er da ist, springt er wie von einem anderen Stern“, sagt Daniel Huber mit einem Schmunzeln. Er selbst belegt Rang 13.
Und auch der auf Endrang 19 gelandete Jan Hörl findet passende Worte: „Hut ab, der ‚alte Mann‘ macht heute eine Medaille. Das ist sehr wichtig fürs Team.“
Gold für Australien auf der Buckelpiste
Bei den Ski-Freestylerinnen ging die olympische Goldmedaille an die Australierin Jakara Anthony. Die 23-Jährige schaffte dank ihrer perfekten Sprünge die höchste Punktezahl (83,09). Silber ging an die Amerikanerin Jaelin Kauf (80,38), Bronze schnappte sich Anastasija Smirnowa (77,72/ROC). Katharina Ramsauer konnte sich nicht für das Finale qualifizieren und landete auf Gesamtrang 29 (56,18).
Kindl rodelt zu Silbermedaille
Das dritte olympische Edelmetall für Österreich sichert sich der Tiroler Wolfgang Kindl im Rodel-Einsitzer. Der 33-Jährige verteidigt im vierten und letzten Durchgang seinen zweiten Platz hinter Olympiasieger Johannes Ludwig (GER). Bronze geht an Dominik Fischnaller (ITA).
Kindl: „Das ist das Größte, was man erreichen kann“
Wolfgang Kindl resümierte nach der Siegerehrung seinen Weg und bedankte sich bei seinen wichtigsten Wegbegleitern: „Das ist das Größte, was man erreichen kann. In der Saison ist alles aufgegangen. Mir haben nicht viele zugetraut, dass ich das erreichen kann, weil meine Voraussetzungen, die ich mitbringe, nicht optimal sind. Das war brutale Arbeit, die da dahinter steckt.“
„Ich müsste mich bei so vielen Leuten bedanken, das gesamte Team, das hinter mir steht. Danke an alle! An die Familie und den Opa! Es war viel Arbeit und hart umkämpft. Wir haben so viel auf uns genommen. Wir haben auf viel verzichtet, sind lange nicht nach Hause gefahren, damit wir uns nichts einfangen. Es war eine extrem lange und zähe Zeit. Umso glücklicher bin ich jetzt. Im Team werde ich auch nochmal voll angreifen, und dort ist auch eine Medaille möglich.“
Stadlobers Siegerehrung im Video
Siegerehrung: Bronze für Teresa Stadober
Einsätze der Österreicherinnen und Österreicher am Montag
Ski alpin: Riesentorlauf Damen: Stephanie Brunner, Katharina Liensberger, Ramona Siebenhofer, Katharina Truppe (1.DG ab 2.30 Uhr)
Ski Freestyle: Big Air, Qualifikation Frauen und Männer: Laura Wallner, Lara Wolf, Daniel Bacher, Matej Svancer (2.30 Uhr)
Ski alpin: Abfahrt Männer: Max Franz, Daniel Hemetsberger, Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer (5.00 Uhr)
Biathlon: Damen 15 km Einzel: Lisa Hauser, Katharina Innerhofer, Anna Juppe, Julia Schwaiger (10.00 Uhr)
Skispringen: Mixed-Team-Bewerb: Lisa Eder, Daniela Iraschko-Stolz, Manuel Fettner, Stefan Kraft (1. DG ab 12.45 Uhr)
Rodeln: Frauen-Einsitzer 1. und 2. Lauf: Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte (12.50 Uhr)
Das war der zweite Wettkampftag
Erst holte Anna Gasser keine Medaille im Slopestyle-Bewerb, dann wurde die Herren-Abfahrt auf Grund zu starken Winds abgesagt und auf Montag 5.00 Uhr (MEZ) verlegt. Erster Lichtblick für Österreich war schließlich Langläufer Mika Vermeulen, der bei seinem Olympiadebüt im Skiathlon Rang 16 belegte.
Für die beiden Highlights des Tages sorgten allerdings Skispringer Manuel Fettner und Rodler Wolfgang Kindl, die sich jeweils eine Silbermedaille sicherten.
Der dritte Wettkampftag beginnt morgen um 2.30 Uhr mit dem Riesentorlauf der Damen. Insgesamt stehen am Montag Österreicherinnen und Österreicher in sechs Disziplinen am Start.
Alles dazu und alles Aktuelle aus der Welt des Sports gibt es bis dahin auf den Seiten von sport.ORF.at und sport.ORF.at/bejing2022.