Szene aus dem Match Rapid gegen LASKMarko Raguz
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

LASK trumpft dank Raguz bei Rapid auf

Dank eines Doppelpacks von Marko Raguz (23., 95.) hat der LASK den emotional und ruppig geführten Schlager der fünften Runde der tipico-Bundesliga bei Rapid mit 2:1 (1:0) gewonnen und viel Selbstvertrauen für die Champions-League-Quali in Brügge getankt. Grün-Weiß schaffte am Samstag dank Philipp Schobesberger (46.) den Ausgleich, musste im Finish aber dem Verletzungspech Tribut zollen.

Thorsten Schick (Knie, 17.), Goalie Richard Strebinger (Kreislauf, 29.) und Maximilian Hofmann (Nase, 83.) mussten vorzeitig vom Platz, die Hütteldorfer die Schlussphase zu zehnt bestreiten. Dort besiegelte Raguz die zweite Saisonniederlage Rapids nach zwei Siegen en suite. In der Tabelle rutschten die Wiener auf Platz fünf zurück, könnten am Sonntag aber noch weiter ins Hintertreffen geraten. Der LASK kletterte vorläufig einen Punkt vor Salzburg an die Spitze und darf mit gutem Gefühl nach Belgien fahren, wo am Mittwoch ein 0:1 aufgeholt werden muss.

Coach Dietmar Kühbauer setzte vor 19.400 Zuschauern diesmal auf ein 4-4-2 und brachte mit Dejan Ljubicic und Aliou Badji zwei neue Akteure. LASK-Trainer Valerien Ismael rotierte im Gegensatz zu den Partien bei der Admira und gegen die WSG Tirol vergleichsweise zurückhaltend. Von der Stammelf fehlten Emanuel Pogatetz, Samuel Tetteh, Rene Renner und Joao Klauss, Letzterer fand sich gar nicht im Kader wieder.

LASK gewinnt in letzter Sekunde

In der Nachspielzeit nutzt Raguz eine Unachtsamkeit der Rapid-Abwehr und schießt den LASK zum vierten Saisonsieg.

Gäste übernehmen Kommando

Rapid startete explosiv, der LASK brauchte einige Minuten, um in die Partie zu finden. Durch Raguz hatten die Linzer auch die erste gute Gelegenheit, der 21-Jährige scheiterte mit einem Kopfball aus spitzem Winkel an Strebinger (13.). Kurz danach musste der am Knie blessierte Schick auf der Trage vom Feld, vorangegangen war ein Zusammenstoß mit LASK-Debütant Marvin Potzmann. Der Ex-Rapidler war es auch, der mit einer präzisen Flanke die Gästeführung einleitete, Raguz schraubte sich höher als Christopher Dibon und nickte aus wenigen Metern ein.

Strebinger war machtlos und war es auch rund zehn Minuten später, als er mit Kreislaufproblemen Tobias Knoflach weichen musste. Der Spielfluss Rapids litt unter den langen Unterbrechungen, das generell harte Einsteigen tat sein Übriges. Mehr als ein Weitschuss von Taxiarchis Fountas über das Tor (43.) schaute bei den Offensivbemühungen vor der Pause nicht heraus. In der Aktion davor war Raguz mit Schuss aus der Drehung gegen Knoflach nur Zweiter.

Ausgleich nach Wiederanpfiff

Der Wiederbeginn fiel dann aber ganz nach Geschmack von Grün-Weiß aus: Nach 83 Sekunden zappelte der Ball im Netz, Schobesberger war nach Vorarbeit Aliou Badjis und Maximilian Ullmanns aus Kurzdistanz zur Stelle. Die Assists zu den ersten beiden Treffern lieferten kurioserweise Marvin Potzmann bzw. Ullmann, Akteure, die erst vor Kurzem die Seiten gewechselt hatten.

Der Schlagabtausch blieb offen, klare Torchancen aber Mangelware. In der 72. Minute hatte Rapid Glück, dass die Pfeife von Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca bei einem Foul von Stefan Auer an Samuel Tetteh im Strafraum stumm blieb. Nachdem auch Hofmann vermutlich mit Nasenbeinbruch vom Platz gegangen war (86.), musste Rapid in den letzten Minuten in Unterzahl agieren, der LASK vergab bei einer Doppelchance durch Köpfler von Dominik Frieser (Knoflach hielt) und Rene Renner (87.) sowie Gernot Trauner (90.) vorerst seine Matchbälle. Erst Raguz war nach einem verlängerten Eckball aus wenigen Metern zur Stelle.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wenn du in der allerletzten Minute verlierst, ist das ärgerlich, noch bitterer sind aber die Verletzungen der Spieler. Das war auch der Grund, warum wir immer wieder Probleme hatten. Wir hatten nach 30 Minuten nur noch einen Spieler zum Wechseln, dadurch waren uns die Hände gebunden.“

„Die erste Hälfte war geprägt von Zweikämpfen mit wenig Torchancen. In der zweiten Hälfte ist uns gleich der Ausgleich gelungen, dann waren wir die weit bessere Mannschaft. Das ist jetzt aber egal, weil wir verloren haben. Es war für mich nicht überraschend, dass das Tor durch einen ruhenden Ball fällt, weil sie da wirklich hohe Qualität haben.“

Valerien Ismael (LASK-Trainer): „Es war ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen in der ersten Hälfte. Das Geschehen war da sehr zerfahren, das Spiel hat keinen Rhythmus gefunden. In der zweiten Hälfte hat Rapid richtig Alarm gemacht und verdient den Ausgleich erzielt. Wir haben dann ein paar Minuten richtig gewackelt, die Wolken aber kurz vorbeiziehen lassen, wieder Moral bewiesen und die Kontrolle im Spiel noch einmal übernommen.“

„Mit einem Spieler mehr war es natürlich leichter für uns. Es war ein Powerplay bis zum Schluss, wir hätten eigentlich schon früher das Tor machen müssen. Last-Minute-Siege sind die besten im Fußball. Ich bin sehr froh, weil hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen.“

Tipico-Bundesliga, fünfte Runde

Samstag:

Rapid – LASK 1:2 (0:1)

Allianz Stadion, 19.400 Zuschauer, SR Ciochirca

Torfolge:
0:1 Raguz (23.)
1:1 Schobesberger (47.)
1:2 Raguz (95.)

Rapid: Strebinger (29./Knoflach) – Schick (17./Auer), Dibon, Hofmann, Ullmann – Murg, D. Ljubicic, Schwab, Fountas – Badji (74./Kitagawa), Schobesberger

LASK: A. Schlager – Wostry, Trauner, Wiesinger (63./Pogatetz) – Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann (46./Renner) – Goiginger (56./Tetteh), Raguz, Frieser

Gelbe Karten: Fountas, Dibon bzw. Ismael (Trainer), Wostry

Die Besten: Fountas, Murg bzw. Raguz, Trauner, Frieser

Anm.: Rapid spielte aufgrund einer Verletzung von Hofmann in der 83. Minute in der Schlussphase in Unterzahl.