Markus Lackner (Admira) gegen Dominik Hofbauer (St. Pölten)
APA/Herbert Neubauer
Bundesliga

Admira vergibt ersten Saisonsieg

Schlusslicht Flyeralarm Admira hat am Samstag in der letzten Minute den ersten Saisonsieg in der tipico-Bundesliga vergeben. Die Südstädter erreichten im zweiten Spiel unter Trainer Klaus Schmidt im Niederösterreich-Derby gegen SKN St. Pölten nur ein 1:1 (1:0). Der fast schon sicher scheinende Erfolg wurde in der 93. Minute durch „Joker“ Issiaka Ouedraogo zunichtegemacht.

Kolja Pusch erzielte in der 23. Minute den Führungstreffer – erst das vierte Saisontor für die Admiraner. Nach dem Seitenwechsel kam St. Pölten besser ins Spiel und konnte dieses lange offen halten. Offensiv brachte die Mannschaft von Trainer Alexander Schmidt wenig zustande, doch Ex-Admiraner Ouedraogo sorgte im Finish mit einem Flachschuss aus der Drehung für den Punktegewinn.

St. Pölten musste unter anderen auf Torhüter Christoph Riegler (Bluterguss) und Sandro Ingolitsch (Zerrung im Oberschenkel) verzichten. Thomas Vollnhofer übernahm den Goalie-Posten, George Davies spielte als Linksverteidiger. Insgesamt kamen im Vergleich zum 0:6 in der Vorwoche in Altach sechs Neue in die Elf.

Admira kassiert späten Ausgleich

Schlusslicht Admira bleibt auch im achten Saisonspiel sieglos. Im NÖ-Derby kassieren die Südstädter in der 93. Minute den Ausgleich gegen St. Pölten.

Admira dominiert das Match

Bei der Admira gaben Pusch und Muhammed-Cham Saracevic ihre Debütvorstellungen. Der noch 18-jährige Rechtsaußen Saracevic machte in der Anfangsphase gleich mit zwei Schüssen auf sich aufmerksam. Die Südstädter dominierten in der ersten Spielhälfte, auch ein Roller von Seth Painstil (12.) fiel aber zu schwach aus. Bei einem Pusch-Freistoß in der 18. Minute hatte Vollnhofer bei seiner Abwehrreaktion Glück.

Schön herausgespielt war das 1:0, als Hjulmand nach Fersler von Sinan Bakis Pusch optimal im Strafraum in Szene setzte. Der Deutsche schloss flach ins linke Eck ab. Vor der Pause gab es noch eine Bakis-Rakete (36.) aus rund 30 Metern zu notieren, der Schuss zog nur knapp am Tor vorbei.

Schlechte Chancenverwertung rächt sich

St. Pölten hatte erst nach einer guten Stunde ein paar herzeigbare Aktionen im Angriffsdrittel, allerdings ohne wirklich gefährlich zu werden. Chancen hatte weiter die Admira: In der 60. Minute schoss Hjulmand an der linken Stange vorbei, ein Versuch von Bakis (74.) nach Alleingang von Dominik Starkl wurde von Vollnhofer entscheidend abgelenkt. Der eingewechselte Starkl selbst vertändelte den Ball in der 87. Minute gegen den SKN-Goalie.

Das sollte sich rächen, wie Ouedraogo wenig später bewies. Nach einem weiten Einwurf von Davies in den Strafraum behauptete der Stürmer aus Burkina Faso den Ball und schoss an Hjulmand vorbei ins Netz. Damit verpasste die Admira den ersten Bundesliga-Sieg seit 18. Mai. Damals gab es ein 3:2 gegen Wacker Innsbruck. In der Tabelle hat man weiter drei Punkte Rückstand auf die neuntplatzierte Wiener Austria.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt (Admira-Trainer): „Wir haben einen sehr hohen Aufwand betrieben, haben alles rausgehaut. St. Pölten ist es geglückt, das 1:0 zu halten, sie sind nach der Pause stabiler geworden. Das Gegentor war natürlich sehr bitter. Positiv heute ist allerdings, dass wir Fußball gespielt haben und auf dem Weg sind, ein anderes Gesicht als bisher zu ziehen. Die Verunsicherung ist da, wenn man so lange nichts gewinnt.“

Alexander Schmidt (St.-Pölten-Trainer): „In der ersten Hälfte sind wir sehr viel nachgelaufen. In der Defensive hatten wir keine gute Zweikampfquote, auch die Bindung untereinander hat nicht funktioniert. In der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft nicht hängen lassen bis zuletzt, sie haben sich gegenseitig gepusht und sind auch besser ins Spiel gekommen. Wir hatten natürlich auch in der einen oder anderen Situation das nötige Glück. So ist halt der Fußball. Wir müssen bis zum Winter durchbeißen, denn ist es derzeit in allen Bereichen zu wenig. Aber wir bleiben positiv.“

Christoph Schößwendter (Admira-Verteidiger): „Wir hätten unsere Chancen besser nützen müssen, auch die Konter zu Ende spielen. Wir haben am Schluss zu viel Angst gehabt vor dem Gegentor. Dann ist es auch passiert.“

Issiaka Ouedraogo (St. Pölten-Stürmer, Torschütze zum 1:1): „Wir haben Glück gehabt. Bei meinem Tor habe ich den Ball nicht gut getroffen. Der Ausgleich war wichtig fürs Selbstvertrauen, aber wir müssen kämpfen. Wenn wir kämpfen, wird es auch spielerisch wieder besser.“

Tipico-Bundesliga, achte Runde

Samstag:

Admira – St. Pölten 1:1 (1:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 1.911 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Pusch (23.)
1:1 Ouedraogo (93.)

Admira: Leitner – Menig, Schösswendter, Lackner, Lukacevic – Kerschbaum (90./Petlach), Hjulmand – Saracevic (65./Hoffer), Pusch, Paintsil (71./Starkl) – Bakis

St. Pölten: Vollnhofer – Rasner (83./Ouedraogo), Meisl, Luan, Davies – Ambichl, Luxbacher – Schütz (46./Riski), Hofbauer (58./R. Ljubicic), Balic – Gartler

Gelbe Karten: Hjulmand bzw. Rasner, Hofbauer, R. Ljubicic, Davies, Luan

Die Besten: Pusch, Hjulmand bzw. Ambichl, Meisl