Majeed Ashimeru (RBS) und Dominik Prokop (A.Wien)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg schlägt Austria trotz Fehlstarts

Red Bull Salzburg hat eine erfolgreiche Generalprobe für das Champions-League-Duell mit dem FC Liverpool hingelegt. Der Tabellenführer fertigte am Samstag in der neunten Runde der tipico-Bundesliga Austria Wien mit 4:1 (2:1) ab – und das trotz klassischen Fehlstarts.

Denn Verteidiger Albert Vallci brachte die Austria vor 12.450 Zuschauern in Wals-Siezenheim mit einem Eigentor nach nicht einmal zwei Minuten in Führung. Die violette Hoffnung auf eine Überraschung und eine Rehabilitierung für die 2:5-Schlappe am vergangenen Mittwoch im Uniqa-ÖFB-Cup bei WSG Swarowski Tirol währte allerdings nur bis zur 33. Minute: Majeed Ashimeru traf zum 1:1.

Die Salzburger bogen schließlich noch vor der Pause dank Sekou Koita (43.) auf die Siegerstraße ein. Masaya Okugawa zehn Minuten nach der Pause (55.) und abermals Koita (79.), allerdings unter kräftiger Mithilfe der Austria-Abwehr, stellten schließlich den achten Salzburger Sieg im neunten Spiel sicher. Zum 70. Mal blieben die „Bullen“ auf eigenem Rasen damit unbesiegt. Die Wiener rutschten mit der zweiten Abfuhr innerhalb von wenigen Tagen auf Rang acht zurück.

Salzburg schenkt Austria nichts

Der Tabellenführer schickt die krisengebeutelte Austria mit einem 4:1 nach Wien. Die Salzburger bleiben damit im 70. Heimspiel in Serie unbesiegt.

Rotation auf beiden Seiten

Um seiner Mannschaft wieder Stabilität zu geben, setzte Austria-Coach Christian Ilzer auf eine Fünferkette mit Alexander Grünwald im Zentrum, im Vergleich zur Cupblamage in Wattens kamen Florian Klein, Caner Cavlan, Alexandar Borkovic und Dominik Prokop neu in die violette Startformation.

Salzburg-Coach Jesse Marsch stellte gegenüber der Cupschlacht bei Rapid (2:1 n. V.) auf acht Positionen um, schonte u. a. Dominik Szoboszlai, Zlatko Junuzovic, Andreas Ulmer und Takumi Minamino. Topstürmer Erling Haaland fehlte nach einer Erkrankung nach wie vor. In der Defensive gab Marin Pongracic nach langer Verletzungspause seinen Saisoneinstand, Mohamed Camara im Mittelfeldzentrum sein Debüt für die Profis.

Überraschender Beginn

Die Dreierkette wurde zum zweiten Mal in der laufenden Saison zu Marschs Waffe der Wahl, auch wenn sich das vorerst nicht bewähren sollte. Denn die Partie begann mit einem Paukenschlag: Nach einem weiten Pass aus dem Mittelfeld brachte Florian Klein auf der Seite die Flanke in die Mitte, wo der von James Jeggo bedrängte Vallci ins eigene Tor köpfelte.

Salzburg konnte in der Folge seine spielerische Übermacht nicht in echte Chancen umwandeln und hatte sogar Glück, nicht weiter in Rückstand zu geraten: Nach einer gelungenen Eckballvariante jagte Caner Cavlan den Ball alleinstehend aus gut zwölf Metern über das Tor (14.), später versagte Cican Stankovic nach einem Konter mit einer Glanztat gegen Dominik Fitz den Favoritnern das 0:2 (24.).

Spiel kippt Richtung Salzburg

Mit Fortdauer kam die Spielfreude der Hausherren aber zurück, nach etwas mehr als einer halben Stunde wurde die Dominanz auch belohnt: Nach schönem Zusammenspiel mit Smail Prevljak und Koita fand Ashimeru den Weg durch die Mitte und schoss aus wenigen Metern ins lange Eck zum 1:1 ein. Noch konnte Goalie Ivan Lucic gegen Okugawa das 1:2 verhindern (37.), kurz vor der Pause gelang Koita nach sehenswerter Hereingabe Okugawas aber dann der Führungstreffer.

Sekou Koita (FC Red Bull Salzburg) und Torwart Ivan Lucic (A. Wien)
APA/Krugfoto
Koita (l.) brachte Salzburg mit seinem Treffer von 2:1 auf die Siegerstraße

Spätestens nach Seitenwechsel hatten Andre Ramalho und Co. alles unter Kontrolle, das 3:1 durch einen Volleyheber Okugawas nach perfekt getimter Vorlage Koitas war die logische Folge. Das 4:1 verhinderte vorerst eine korrekte Abseitsentscheidung gegen Koita (58.) bzw. Lucic. Der war erst gegen Prevljak auf dem Posten und bändigte auch Okugawas Nachschuss (66.), wenig später war er bei einem satten Ashimeru-Schuss auf dem Posten (68.). Schlechte violette Defensivarbeit leitete schließlich den vierten Salzburger Treffer ein, Koita „bedankte“ sich aus wenigen Metern.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Es waren jetzt drei sehr schwere Spiele mit drei sehr guten Ergebnissen. Heute haben viele Spieler sehr gut gespielt, haben wieder einmal bewiesen, dass sie liefern können, wenn es erforderlich ist. Auch die taktische Leistung war in Ordnung. Es war nicht einfach nach diesem 0:1, aber innerhalb der Mannschaft ist kein Stress aufgekommen. Okugawa war super, Koita hat zwei Tore erzielt, für Pongracic ist es wieder ein großer Schritt. Wenn er seine Topleistung bringt, ist er einer unserer besten Spieler. Camara ist ein super Junge, der immer alles gibt. Ich bin sehr, sehr stolz auf ihn.“

Christian Ilzer (Austria-Trainer): „Ich habe den Spielern einen Plan mitgegeben, der aufgrund der derzeitigen Situation defensiv ausgerichtet war. Der Plan wurde sehr gut umgesetzt. Wir sind mit dem 1:0 gut ins Spiel gekommen, haben dann auch Topchancen auf das 2:0 gehabt. Das hätte uns viel Extraenergie gegeben. Nach dem Ausgleich hatten wir nicht mehr diese Energie in den Zweikämpfen. Aufgrund der zweiten Hälfte ist Salzburg in dieser Höhe ein verdienter Sieger.“

Tipico-Bundesliga, neunte Runde

Samstag:

Salzburg – Austria 4:1 (2:1)

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 12.450 Zuschauer, SR Harkam

Torfolge:
0:1 Vallci (2./Eigentor)
1:1 Ashimeru (33.)
2:1 Koita (43.)
3:1 Okugawa (55.)
4:1 Koita (79.)

Salzburg: Stankovic – Ramalho, Vallci, Pongracic (68./Ulmer) – Farkas, Camara, Wöber (81./Daka) – Ashimeru, Okugawa – Koita, Prevljak (68./Hwang)

Austria: Lucic – Klein, Palmer-Brown (79./Handl), Grünwald, Borkovic, Cavlan – Jeggo, Serbest, Prokop (62./Sax) – Fitz – Monschein (70./Edomwonyi)

Gelbe Karten: Farkas bzw. Jeggo, Grünwald, Prokop, Cavlan

Die Besten: Okugawa, Koita, Ashimeru bzw. Lucic