Julian Peter Goelles (Wattens) und Romano Christian Schmid (WAC)
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Wattens entführt Punkt aus Wolfsberg

RZ Pellets WAC hat sich am Samstag in der neunten Runde der tipico-Bundesliga gegen WSG Swarowski Tirol daheim mit einem 2:2 begnügen müssen. Während die nun drittplatzierten Wolfsberger Chance um Chance vergaben, erwies sich der Aufsteiger als Meister der Effizienz.

Für die Kärntner ging damit ein Erfolgslauf zu Ende: Die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber hatte zuvor die jüngsten sieben Pflichtspiele, darunter fünf Partien in der Meisterschaft, gewonnen. Durch das Remis fielen die Wolfsberger in der Tabelle einen Zähler hinter Vizemeister LASK auf Rang drei zurück. Der Rückstand auf Leader Salzburg wuchs auf sechs Punkte an.

Die Generalprobe vor dem Europa-League-Heimspiel gegen AS Roma am Donnerstag in Graz war damit nicht wirklich gelungen. Anderson Niangbo (49.) und Shon Weissman (81.) mit seinem neunten Saisontor brachten die Hausherren zweimal voran, Zlatko Dedic (71.) und Clemens Walch (83.) schlugen vor 3.755 Zuschauern aber jeweils zurück.

Lukas Schmitz (WAC), Kelvin Yeboah (Wattens) und Alexander Kofler (WAC)
GEPA/Mario Buehner
Die Wolfsberger (in Weiß) mussten nach sieben Siegen in Folge wieder einen Punkteverlust hinnehmen

Kärntner diktieren geschehen

Die Kärntner diktierten wie erwartet von Beginn an das Geschehen und waren auch mehrmals dem Führungstreffer nahe. Bei einem Abschluss von Niangbo (13.) rettete Tirol-Tormann Ferdinand Oswald mit der Fußspitze. Romano Schmid (33.) setzte den Ball nach Idealvorarbeit von Michael Liendl aus etwas spitzem Winkel neben das Tor.

Gleich darauf ging ein Schuss von Marcel Ritzmaier (34.) drüber. Von den Tirolern war offensiv gar nichts zu sehen, auch der zuletzt im Cup noch mit einem Quattropack glänzende Kelvin Yeboah konnte sich vorerst nicht in Szene setzen.

Tiroler Lebenszeichen

Gleich nach Wiederbeginn gaben die Tiroler ein Lebenszeichen von sich. Nach einem unverständlicherweise nicht geahndeten Foul an WAC-Tormann Andreas Kofler kam Dedic (47.) zum Abschluss, Nemanja Rnic konnte in höchster Not den Schuss noch blocken. Auf der anderen Seite war die nötige Kaltschnäuzigkeit vorhanden.

Remis zwischen WAC und Tirol

Aufstieger WSG Tirol erkämpft sich bei den Europacup-Fightern aus Wolfsberg einen Zähler.

Nach Novak-Flanke köpfelte Niangbo wuchtig ein, fixierte seinen sechsten Saisontreffer. Kurz nachdem Tirols Abwehrchef Ione Cabrera mit einer Schulterverletzung ausschied, hätte Liendl (63.) den Sack zumachen können, scheiterte bei einer Doppeltopchance aber zweimal an Oswald.

Ausgleich durch Dedic

Der 28-jährige Deutsche reagierte auch bei einem gefühlvollen Ritzmaier-Heber (67.) glänzend. Dadurch blieben die Gäste im Spiel und kamen auch immer besser zur Geltung. Ein Grgic-Volley (69.) ging noch daneben, zwei Minuten später war der Ausgleich aber perfekt. Dedic wurde knapp außerhalb des Strafraums nicht genug attackiert, und sein Schuss war für Alexander Kofler nicht zu halten. Es war der Auftakt einer packenden Schlussphase, in der es hin und her ging.

Die Kärntner legten glücklich neuerlich vor. Weissman schoss Mader an, von dem der Ball wieder beim Israeli landete und von dort ins Tor sprang. Der israelische Teamstürmer, der beim 6:0 im Cup gegen den ATSV Wolfsberg dreimal getroffen hatte, trug sich somit auch vor den Augen von Israels Sportdirektor Willi Ruttensteiner in die Schützenliste ein.

Paraden von Oswald verhindern Sieg

Zwei Minuten später war alles wieder ausgeglichen. Der kurz zuvor eingewechselte Walch stach als „Joker“. Dedic durfte sich nach seinem Tor auch noch einen Assist gutschreiben lassen. Dass es beim Auswärtspunkt blieb, hatten die Tiroler Oswald zu verdanken, der bei einer Doppelchance und Abschlüssen von Alexander Schmidt sowie Romano Schmid weitere Paraden zeigte. Die siebentplatzierten Tiroler durften damit wie am Mittwoch nach dem 5:2 im Cup gegen die Wiener Austria den Platz zufrieden verlassen.

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Struber (WAC-Trainer): „Wir sind sehr dominant aufgetreten, haben viele Chancen kreiert, aber was uns massiv gefehlt hat, war die letzte Konsequenz, Tore zu machen und die Führung stabil über die Zeit zu bringen. Das ärgert mich schon. Der Punkt fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir hätten uns den Sieg sicher verdient, weil wir das stärkere und engagiertere Team waren.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war ein glücklicher Punkt, aber wir nehmen den gerne mit. Ich bin begeistert von der Spielweise vom WAC, aber noch begeisterter von meiner Mannschaft, wie sie dagegengehalten hat. Wir haben etwas geschafft, woran sich Gladbach und viele andere Teams die Zähne ausgebissen haben. Wir haben auch die Torsperre des WAC gebrochen, das macht mich sehr stolz.“

Tipico-Bundesliga, neunte Runde

Samstag:

WAC – WSG Tirol 2:2 (0:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.755 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
1:0 Niangbo (49.)
1:1 Dedic (71.)
2:1 Weissman (81.)
2:2 Walch (83.)

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Schmid, M. Leitgeb, Liendl (84./A. Schmidt), Ritzmaier – Niangbo, Weissman

Tirol: Oswald – Hager, Cabrera (63./Svoboda), D. Gugganig – Gölles (46./Santin), L. Grgic, Mader, Adjei – Rieder (61./Walch), Dedic, Yeboah

Gelbe Karten: Rnic, Schmid bzw. Yeboah, Dedic, Santin

Die Besten: Niangbo, Ritzmaier, Novak bzw. Oswald, Dedic, Cabrera