Admira-Spieler jubeln
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Admira findet in Derby in Erfolgsspur

Der FC Flyeralarm Admira hat dem neuen Sportdirektor Ernst Baumeister einen Einstand nach Maß beschert. Das bisherige Schlusslicht entschied am Dienstag das Niederösterreich-Derby bei SKN St. Pölten mit 3:0 (1:0) für sich und verließ damit den Abstiegsplatz der tipico-Bundesliga. Roman Kerschbaum (40.), Daniel Toth (87.) und Pascal Petlach (89.) sorgten für klare Verhältnisse zugunsten der Gäste.

Am dritten Spieltag der Qualifikationsgruppe – oder der insgesamt 25. Runde der Meisterschaft – gab es für die Admira gleich mehrere Premieren: Im dritten Spiel nach dem Neustart nach der Coronavirus-Pause holten die Südstädter erstmals Punkte. Davor hatte man gegen die Austria (0:1) und gegen Mattersburg (0:2) Niederlagen kassiert. Die drei Treffer in St. Pölten waren auch die ersten der Admiraner in der laufenden Qualifikationsgruppe. Und: Zum erst zweiten Mal in der laufenden Meisterschaft kassierten die Südstädter keinen Gegentreffer.

Die Admira schob sich mit dem Erfolg vom letzten auf den vierten Platz der Qualifikationsgruppe, hat nun wieder einen Punkt Vorsprung auf den Abstiegsplatz und bereitete Baumeister das perfekte Einstandsgeschenk als Sportdirektor. Der 63-jährige Ex-Internationale hatte erst am Montag zum vierten Mal ein Engagment bei der Admira angetreten und saß als Unterstützung von Cheftrainer Zvonimir Soldo in St. Pölten auch gleich auf der Bank.

Admira-Spieler jubeln
GEPA/Walter Luger
Kerschbaum (Mi.) brachte die Admiraner kurz vor der Pause auf die Siegerstraße

Das mit der Admira punktegleiche St. Pölten rutschte aufgrund der schlechteren Torverhältnisse auf den fünften Platz. Für den SKN war es nach dem 5:0 auswärts über die Wattener und dem 1:1 zuletzt daheim gegen die Wiener Austria die erste Niederlage im dritten Spiel der Ära von Trainer Robert Iberstberger.

St. Pölten – Admira 0:3

Tore: Kerschbaum (40.), Toth (87.), Petlach (89.)

St. Pölten rotiert und verliert

Ibertsberger rotierte im Vergleich zur letzten Partie auch gewaltig. Gleich acht neue Akteure standen in der Startformation. Im Vergleich zur Partie gegen die Austria am Samstag blieben nur Goalie Christoph Riegler, Christoph Klarer und Dominik Hofbauer in der Mannschaft. Das wirkte sich zu Beginn nicht negativ aus, die Hausherren waren nahe dran an einem Traumstart. Admira-Tormann Andreas Leitner bewahrte die Gäste nach einem Kopfball von Issiaka Ouedraogo mit einem sehenswerten Reflex vor einem frühen Rückstand (6.).

Die Admiraner wurden in der zwölften Minute erstmals gefährlich. Riegler nahm einen Rückpass auf, den indirekten Freistoß von knapp außerhalb des Fünferecks setzte Sinan Bakis allerdings neben das Tor. Es war aber ein Weckruf für die Südstädter, die besser in die Partie kamen, zweikampfstärker waren und deshalb kurz vor der Pause auch nicht unverdient zur Führung kamen. Beim Kopfball von Markus Lackner rettete zwar noch die Stange für den geschlagenen Riegler, der Ball sprang jedoch genau zu Kerschbaum, der ebenfalls per Kopf vollendete. Beinahe hätten die Gäste gleich nachgelegt, Riegler drehte einen Petlach-Kopfball aber über die Latte (43.).

Admira dreht im Finish zu

In der zweiten Hälfte war es wieder Ouedraogo, der einem Tor der Gastgeber nahekam, er brachte einen Kopfball aus guter Position jedoch nicht aufs Tor (57.). Es sollte die einzige Topchance der Ibertsberger-Truppe im weiteren Spielverlauf bleiben. Deutlich gefährlicher waren die Gäste. Erwin Hoffer (62., 67.) und Morten Hjulmand (76.) verabsäumten es, vorzeitig den Sack zuzumachen.

Das gelang in der Schlussphase: Toth schob nach einem starken Konter und Vorarbeit des ebenfalls als „Joker“ gekommenen Seth Paintsil den Ball zur Entscheidung über die Linie (87.). Der Schlusspunkt ging nur zwei Minuten später auf das Konto von Petlach, der eine starke Leistung krönte. St. Pölten bleibt damit ein gern gesehener Gegner der Admira, die nur eines der jüngsten zwölf Duelle in der Liga verloren hat. Zuvor hatte es diese Saison zwei Remis gegeben.

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (St.-Pölten-Trainer): „Ich stehe zu dieser großen Rotation, weil es ja gut funktioniert hat, vor allem in den ersten 20 Minuten. Das Abseitstor hat unsere Pläne dann über den Haufen geworfen und das Spiel völlig gewandelt. Dann ist es für uns immer schwerer geworden, die Höhe der Niederlage ist mir völlig egal, wir haben am Ende hopp oder dropp gespielt und sind da einfach in Konter gelaufen. Ich würde es bezüglich der Rotation das nächste Mal wieder so machen.“

Zvonimir Soldo (Admira-Trainer): „Es war ein Befreiungsschlag. Wir haben die schwierige Anfangsphase mit etwas Glück überwunden. Wir waren dann die bessere Mannschaft, haben die Räume sehr gut genutzt und gezeigt, was in der Mannschaft steckt. Es war ein Spiel für die routinierten Spieler, nicht für die Jungen. Die Routiniers haben gezeigt, was in ihnen steckt.“

Tipico Bundesliga, 25. Runde, Quali-Gruppe

Dienstag:

St. Pölten – Admira 0:3 (0:1)

St. Pölten, NV Arena, SR Kijas

Torfolge:
0:1 Kerschbaum (40.)
0:2 Toth (87.)
0:3 Petlach (89.)

St. Pölten: Riegler – Meisl, Klarer, Drescher – Schimpelsberger (64. Ingolitsch), Ambichl, Hofbauer, Davies – Messerer (64. Schütz), Alan – Ouedraogo (64. Burke)

Admira: Leitner – Petlach, Schösswendter, Aiwu – Pavelic (88. Thoelke), Kerschbaum, Lackner, Hjulmand (88. Maier), Lukacevic – Hoffer (84. Toth), Bakis (79. Paintsil)

Gelbe Karten: Ambichl bzw. Petlach, Kerschbaum

Die Besten: Klarer bzw. Leitner, Lackner, Aiwu