Jubelnde Wolfsberg Spieler
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Starkes Finish für WAC Millionen wert

Der RZ Pellets WAC tritt in der kommenden Saison erneut auf der internationalen Bühne auf. Die Wolfsberger sicherten sich am Sonntag mit einem 3:1-Sieg am letzten Spieltag der tipico-Bundesliga über Rapid und gleichzeitiger Schützenhilfe von Meister Red Bull Salzburg gegen den LASK wie im Vorjahr Platz drei. Damit hat der WAC das Ticket für die Gruppenphase der Europa League in der Tasche – und die dazugehörigen Millionen.

Die Kärntner belohnten sich mit der direkten Qualifikation für die Gruppenphase für ein starkes Finish. Seit der 1:2-Niederlage bei Rapid in der vierten von zehn Runden der Meistergruppe schrieb der WAC immer an. Darunter waren auch zwei Remis gegen Meister Salzburg – auswärts holte man dabei einen 0:2-Rückstand auf. Anschließend setzte man mit einem 1:0-Sieg im direkten Duell beim LASK den entscheidenden Schritt, um die Linzer von Platz drei zu verdrängen.

Mit den zu erwartenden siebenstelligen Einnahmen kann Clubpräsident Dietmar Riegler der neuen Saison relativ entspannt entgegenblicken, auch wenn die Coronavirus-Pandemie wohl auch 2020/21 für finanzielle Einbußen sorgen dürfte. „Die Europa League ist ein schönes Zubrot, das unserem Verein absolut guttut“, sagte Riegler, dessen Spieler den dritten Platz mit T-Shirts mit der Aufschrift „Europa, wir kommen“ feierten.

WAC qualifiziert sich für die Europa-League

Der WAC kann den Riesenerfolg der vergangenen Saison wiederholen und hat sich auch heuer direkt für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert.

Der Kärntner kündigte Investitionen in die Infrastruktur und den Nachwuchs an, versprach aber auch, eine schlagkräftige Profimannschaft zusammenzustellen. „Wir wollen auf alle Fälle wieder ein Team haben, mit dem wir in die Meistergruppe kommen können und in Europa eine gute Figur abgeben können“, sagte der Clubchef.

Weissmans Zukunft offen

In der Zwischensaison tut sich in Wolfsberg jedenfalls einiges. Romano Schmid (Werder Bremen), Lukas Schmitz (Venlo) und Manfred Gollner (Hartberg) werden die Wolfsberger definitiv verlassen, bereits verpflichtet wurden Jonathan Scherzer (Admira) und Eliel Peretz (Hapoel Hadera). Peretz’ israelischer Landsmann Shon Weissman, mit 30 Ligatoren souveräner Torschützenkönig, könnte dem Verein hingegen den Rücken kehren.

Der Goalgetter hat im Lavanttal noch einen Vertrag bis 2021, spielte sich mit seinen Toren aber in die Auslage. „Jetzt mache ich einmal Urlaub, dann werde ich mir über meine Zukunft Gedanken machen“, sagte Weissman. Riegler schloss einen Abschied des 24-Jährigen nicht aus. „Wenn er gehen möchte und einen Verein findet, der unsere Bedingungen erfüllt, wird er gehen können. Er hat sicher die Möglichkeit, in großen Ligen genauso erfolgreich zu sein“, meinte der WAC-Präsident.

Alexander Kofler, Christopher Wernitznig und Shon Weissman vom WAC.
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Weissman (r.) könnte Wolfsberg schon bald in Richtung eines prominenteren Clubs verlassen

EL-Heimspiele in Klagenfurt

Riegler bastelt derzeit unter anderem an einer Weiterverpflichtung der ausgeliehenen Milos Jojic und Dominik Baumgartner. Bereits fixiert ist, dass die Heimspiele der Europa League nicht mehr wie im Vorjahr in Graz über die Bühne gehen. Nach Beendigung des „Waldprojekts“ steht das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt wieder zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass wir in Klagenfurt antreten können und ganz Kärnten hinter uns stehen wird“, so Riegler.

Mit dabei sein wird in diesen Partien auch Regisseur Michael Liendl, der in der abgelaufenen Saison mit 17 Assists den Ligabestwert aufstellte. „Wenn man zweimal hintereinander Dritter wird, kann man schon sagen, dass man eine Spitzenmannschaft in Österreich ist. Wir werden uns in den nächsten Tagen sicher einmal einen hinter die Binde werfen“, kündigte der gebürtige Steirer eine entsprechende Feier an.

„Topsaison“ für Rapid

Rapid hatte die Feierlichkeiten bereits am Mittwoch absolviert, nachdem man sich Rang zwei gesichert hatte. Der Auftritt der Hütteldorfer gegen den WAC war vor allem in der ersten Hälfte nicht vizemeisterlich, was aber laut Trainer Dietmar Kühbauer nichts daran änderte, dass man eine „Topsaison“ abgeliefert habe. Er werde nun „Urlaub machen, mich genüsslich auf den Rücken legen und ein paar Bücher lesen“, so der langjährige Teamspieler.

Seinem Club winkt im Herbst der ganz große Geldregen – und zwar dann, wenn in der Champions-League-Qualifikation drei Runden überstanden werden sollten. Es droht aber auch das Worst-Case-Szenario, dass man sich nach Niederlagen in jeweils einem Spiel in der Champions-League- und Europa-League-Qualifikation frühzeitig vom Europacup verabschiedet. In diesem Fall müssten eventuell mehrere Spieler verkauft werden, als erste Anwärter gelten Taxiarchis Fountas, Dejan Ljubicic und Yusuf Demir.