Jubel von Ried
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Ried schießt sich aus Tabellenkeller

Die SV Guntamatic Ried hat nach fünf erfolglosen Runden in der tipico-Bundesliga am siebenten Spieltag wieder die vollen drei Punkte angeschrieben. Der Aufsteiger feierte am Samstag daheim gegen TSV Prolactal Hartberg einen 2:0 (1:0)-Erfolg und damit den ersten Sieg seit jenem 3:2 über WSG Tirol in der ersten Runde.

Stefan Nutz in der 17. Minute und Seth Paintsil kurz nach der Pause (51.) sorgten für den ersten Rieder Sieg seit 23. August 2020. Dazwischen hatte der Aufsteiger aus dem oberösterreichischen Innviertel fünf Partien in Folge verloren. Mit dem zweiten Saisonsieg gab Ried, das erstmals in dieser Saison mehr als ein Tor erzielen konnte, die rote Laterne an den FC Flyeralarm Admira ab und ist nun neuer Neunter.

Die Hartberger, die vergangene Runde mit einem 2:1 über Austria Wien ihren ersten Saisonsieg gefeiert hatten, rutschten auf den zehnten Platz zurück. Dabei fiel die dritte Saisonniederlage denkbar unglücklich aus. Angesichts von dreimal „Aluminium“ sowie vielen gefährlichen Offensivaktionen hätte sich die Truppe von Coach Markus Schopp zumindest einen Punkt verdient gehabt.

Ried gibt rote Laterne ab

Die SV Ried kann sich am Samstag vorerst vom Tabellenende verabschieden. Die Innviertler besiegen Hartberg mit 2:0.

Ried mit Traumstart

3:14 lautete vor Beginn das Torverhältnis der Rieder aus den jüngsten fünf Bundesliga-Partien, die allesamt in Niederlagen endeten. Zuletzt noch von zahlreichen Ausfällen aufgrund positiver Coronavirus-Tests geplagt, standen Trainer Gerald Baumgartner gegen Hartberg aber wieder fast alle Spieler zur Verfügung. Dementsprechend optimistisch gab man sich aufseiten der Innviertler „Wikinger“.

Das 1:0 schien die Hoffnungen schon in der 17. Minute zu bestätigen. Nach einem langen Ball setzte sich Paintsil gekonnt in Szene und bediente in der Mitte Nutz, der aus wenigen Metern locker einköpfelte. Doch der Treffer täuschte, denn das klare Chancenplus hatten die Gäste, die alleine vor der Pause extrem viel Pech hatten. Erst war es Felix Luckeneder, dessen Köpfler an die Latte ging (6.), später klopfte Goalgetter Dario Tadic nach langem Ball über die Ried-Abwehr mit einem Heber an der Stange an (20.), und kurz vor der Halbzeit knallte sein Freistoß von der Latte zurück (45.).

Pressing führt zu 2:0

Dieses Pech sollte sich nach Wiederbeginn doppelt rächen. Nach einem Abstoß pressten die nun aggressiveren Rieder die Hartberger hoch an, Paintsil jagte Luckeneder den Ball im Strafraum ab und netzte zu seinem Premierentor für Ried ins lange Eck ein. Zur Stundenfrist verhinderte Goalie Rene Swete gegen Marco Grüll (63.) dann die Vorentscheidung, zuvor hatte Hartberg durch Lukas Ried mit einem Volleyschuss eine große Chance vergeben (56.).

Die Partie war zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen, beide Teams sorgten mehrmals für Gefahr im Strafraum. Hartberg drängte zu Beginn einer turbulenten Schlussviertelstunde noch einmal mit viel Elan auf den Ausgleich. Die Steirer verzeichneten eine gute Kopfballgelegenheit durch Thomas Rotter (77.) und einen Ried-Fallrückzieher (79.), den Sahin-Radlinger parierte, konnten die Partie aber nicht mehr spannend machen.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Baumgartner (Ried-Trainer): „Wir konnten die ganze Woche fast mit dem gesamten Kader arbeiten. Der Sieg war ein Ausdruck dieser Trainingswoche. Es ist ein Befreiungsschlag für uns alle. Wir können auf dieser Leistung aufbauen, wissen aber, dass wir noch einiges zu tun haben, und das werden wir auch tun. Wir müssen daran arbeiten, dass die Automatismen mehr greifen. Bei Hartberg haben wir heute gesehen, dass es bei denen schon funktioniert. Ich hoffe, dass wir bei den Corona-Tests stabil bleiben, damit der Konkurrenzkampf in der Mannschaft stärker wird.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Ried hat es in den entscheidenden Momenten besser gemacht als wir. Der Gegner hat aus wenig viel gemacht. Wir waren in der Defensive nicht so, wie man sein muss. Wir haben zweimal miserabel verteidigt. Wenn man solche Geschenke verteilt, darf man sich nicht wundern, wenn man verliert. Was wir an Tormöglichkeiten herausgespielt haben, ist positiv, war aber letztlich brotlose Kunst.“

Tipico-Bundesliga, 7. Runde

Samstag:

Ried – Hartberg 2:0 (1:0)

Ried, Josko Arena, SR Jäger

Tore:

1:0 Nutz (17.)
2:0 Paintsil (52.)

Ried: Sahin-Radlinger – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner, Lercher – Ziegl, Offenbacher (71./Lackner) – Paintsil (84./Wießmeier), S. Nutz (87./Meisl), Grüll – Sulley (71./Gschweidl)

Hartberg: Swete – Gölles, Rotter, Luckeneder, Klem – Yoda (54./Ried), Kainz (85./Rakowitz) – Heil, Rep, Horvath (73./Ertlthaler) – Tadic

Gelbe Karten: Offenbacher bzw. Rotter

Die Besten: Paintsil, Nutz bzw. Tadic