Austria-Trainer Peter Stöger
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Austria auch mit Nullnummer zufrieden

Die Austria hat auch vor der Länderspielpause den Weg zurück auf die Siegerstraße nicht gefunden. Ein 0:0 bei Cashpoint Altach war am Samstag in der siebenten Runde der tipico-Bundesliga die magere Ausbeute nach zwei Pleiten in Folge. Unzufriedenheit herrschte im Lager der Wiener aber keine. „Die Meinung, Austria Wien sei eine große Mannschaft, gilt aktuell nicht so, es muss akzeptiert werden, dass sich die Mannschaft im Umbruch befindet. So gesehen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte Coach Peter Stöger.

Für sein Team war schon der Punktgewinn ob des Spielverlaufs – abgesehen von der Schlussphase – schmeichelhaft. Goalie Patrick Pentz hatte bis dorthin mit Paraden einen Rückstand verhindert. „Er hat bei einigen Chancen richtig gut abgewehrt“, lobte Stöger seine Nummer eins. Der 23-Jährige selbst war schon „ein bisschen“ enttäuscht. „Wir wollten nach dem Hartberg-Spiel eine Reaktion zeigen, haben das aber in der ersten Hälfte verpasst. Da haben wir uns nicht wirklich was zugetraut. Zweite Hälfte haben wir es nicht so schlecht gemacht, aber zum Gewinnen braucht man halt Tore“, sagte Pentz.

In der Offensive der Wiener gab es aber erst in der 87. und 91. Minute bei Abschlüssen von „Joker“ Patrick Wimmer und dem für den mit einer Bänderverletzung im Sprunggelenk ausgeschiedenen Christoph Monschein gekommenen Bright Edomwonyi Betrieb. Das war zu wenig, um mehr als einen Teilerfolg zu verbuchen.

Torloses Remis zwischen Altach und Austria

Keine Tore hat es in der Partie zwischen Altach und der Austria zu sehen gegeben. Die beiden Teams teilen sich die Punkte mit einem 0:0.

„Fußballerische Magerkost“

„Klar ist, dass die erste Halbzeit fußballerische Magerkost war, aber man darf nicht vergessen, dass beide Mannschaften in der letzten Runde nicht wirklich performt haben und das Augenmerk der Defensive gegolten hat. Es waren wenig klare Torchancen, Altach hatte anfangs die besseren, wir haben unsere zum Schluss leicht liegen gelassen. Das 0:0 ist das logische Ergebnis“, analysierte Stöger.

Damit leben konnten auch die Hausherren trotz des tabellarischen Rückfalls auf Platz elf. „Im Vergleich zum letzten Spiel war das viel kompakter. Aus meiner Sicht ist es ein Riesenschritt nach vorne, auch wenn es das Ergebnis nicht zum Ausdruck bringt“, resümierte Altach-Trainer Alex Pastoor. Das sah auch Jan Zwischenbrugger so: „Das Spiel gibt uns Auftrieb.“

Tirol zieht mit Austria gleich

Die Austrianer konnten trotz der dritten sieglosen Partie nach dem 0:2 gegen Red Bull Salzburg und dem 1:2 bei Prolactal Hartberg den sechsten Rang vorerst halten. WSG Swarovski Tirol zog mit einem überraschenden 1:0 beim Vierten spusu St. Pölten nach Punkten mit den Wienern gleich. Die Tiroler brachten trotz einer gut halbstündigen Unterzahl nach Gelb-Rot für Zan Rogelj (59.) den zweiten Sieg nach jenem in Altach (2:0) ins Trockene.

Trainer Thomas Silberberger erlebte das umkämpfte Finish nach Schiedsrichterkritik auf der Tribüne, konnte im Anschluss aber dank des ersten Ligatores von Florian Rieder von einem „hochverdienten Auswärtssieg“ sprechen. „Wir haben uns endlich einmal belohnt“, sagte Silberberger. Der „reife Auftritt“ in St. Pölten passt ins Bild dieser Saison. „Wir haben acht Punkte – das ist ein grundsolider Auftritt“, erklärte der WSG-Coach.

Tirol bei St. Pölten erfolgreich

WSG Tirol feiert einen knappen 1:0-Sieg in St. Pölten. Goldtorschütze für die Tiroler war Florian Rieder in der 31. Minute.

St. Pölten hingegen bleibt im Wellental gefangen. Zum dritten Mal hintereinander bezogen die Niederösterreicher eine Niederlage nach einem Sieg in der Vorwoche. Trainer Robert Ibertsberger ließ coronavirusbedingte Ausfälle nicht gelten, er vermisste bei seinem Team „die Leichtigkeit“. Verteidiger Daniel Drescher formulierte es nach einer Partie ohne Schuss aufs gegnerische Tor unverblümt: „Es war von Anfang an der Hund drinnen. Es war es ein bisserl ein Gewurschtel.“

Hartberg mit „brotloser Kunst“

Einen echten „Befreiungsschlag für uns alle“ durfte dafür Ried-Coach Gerald Baumgartner mit dem 2:0-Heimsieg über Hartberg bejubeln. Tore durch Stefan Nutz (17.) und Seth Paintsil (52.) zählten mehr als zahlreiche Chancen für die Gäste, die dreimal am „Aluminium“ anklopften. „Der Gegner hat aus wenig viel gemacht“, stellte Hartberg-Coach Markus Schopp nach der dritten Saisonniederlage trocken fest, sprach von „brotloser Kunst“ und ärgerte sich über die defensiven Fehlleistungen.

„Wir haben zweimal miserabel verteidigt. Wenn man solche Geschenke verteilt, darf man sich nicht wundern, wenn man verliert.“ Für den Ex-Teamspieler war nach sieben Partien und nur sechs Punkten dennoch eines klar: „Wir haben uns punktemäßig nicht belohnt, aber es war viel Positives dabei.“

Ried gibt rote Laterne ab

Die SV Ried kann sich am Samstag vorerst vom Tabellenende verabschieden. Die Innviertler besiegen Hartberg mit 2:0.

Ried will auf Leistung aufbauen

Baumgartner wollte nach dem ersten Sieg infolge von fünf Niederlagen auf „dieser Leistung aufbauen“, er sah gerade in der zweiten Hälfte eine engagierte Vorstellung seiner Truppe. „Wir müssen daran arbeiten, dass die Automatismen mehr greifen“, forderte der Salzburger, der mit seiner Elf endlich das Tabellenende verließ und auch an den punktegleichen Hartbergern vorbeizog.

Nach dem Sieg dürften die Diskussionen über seine Person zudem gedämpfter ausfallen. „Was hinter meinem Rücken geschieht, kann ich nicht beeinflussen. Ich bin mit Roland Daxl (Finanzvorstand) ständig in Kontakt, und wir haben viele Gespräche“, sagte Baumgartner. Daxl kündigte indes an, den Trainer und Sportdirektor in Personalunion in letzterer Funktion zu entlasten. Am Donnerstag soll eine Art Sportkoordinator im Innviertel präsentiert werden.