Alberto Prada Vega (Ried) und Samuel Yves Oum Gouet (Altach)
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

Altach schießt sich in Ried aus Krise

Der SCR Cashpoint Altach hat sich in der elften Runde der tipico-Bundesliga mit einem 4:1 (1:1) bei der SV Guntamatic Ried aus seiner Krise geschossen. Die Vorarlberger verließen nach fünf Partien mit nur einem Zähler dank eines Doppelpacks von Emanuel Schreiner (82., 86.) sowie Treffern von Manfred Fischer (42./Elfer) und Manuel Thurnwald (78.) das Tabellenende und sind nun einen Platz bzw. zwei Punkte hinter Ried Elfter.

Ried, das die Gästeführung vor der Pause durch Ante Bajic (45.) noch egalisieren konnte, musste im Finish der frühen Gelb-Roten Karte für Markus Lackner (11.) Tribut zollen und ist nach der zweiten Niederlage in Folge wieder in den Abstiegskampf verstrickt.

Eine Woche nach einer eher mutlosen Vorstellung beim 0:3 gegen den LASK wollte Ried in einem „der wichtigsten Spiele im Herbst“ (Trainer Gerald Baumgartner) gegen einen direkten Konkurrenten wieder punkten. Doch schon der Beginn des Duells hatte es aus Sicht der Hausherren in sich: Mit zwei unnötigen Verwarnungen innerhalb von drei Minuten flog Routinier Lackner in der elften Minute vom Platz.

Ried kassiert gegen Altach Heimpleite

In der elften Runde verliert die SV Ried daheim gegen Altach klar mit 1:4. Die Innviertler müssen dabei 80 Minuten in Unterzahl spielen.

Ried gleicht in Unterzahl aus

Kurz vor der Pause musste zudem Stefan Nutz verletzungsbedingt ausgewechselt werden, wenig später schlug dann Altach zu: Der erste Treffer nach vier Partien ohne Tor kam aus einem von Constantin Reiner an Thurnwald verursachten Elfer, den Fischer sicher verwertete.

Doch Ried hatte Bajic: Bei seinem Bundesliga-Startelfdebüt war es der 25-jährige Mittelfeldmann, der in der 30. Minute bei einem Schuss von Schreiner knapp vor der Linie rettete und sein erst drittes Spiel im Oberhaus kurz vor der Pause vorläufig krönte. Nach einem schnellen Konter setzte er sich gegen Emir Karic durch und lupfte den Ball mit Gefühl und Übersicht über Altach-Goalie Martin Kobras. Angesichts einer zerfahrenen Partie ohne echte Chancen war es ein überraschender, aber nicht unverdienter Ausgleich.

Die zweite Hälfte brachte einen offenen Schlagabtausch mit besseren Offensivszenen. Die besseren vorerst bei Altach, das in Person des eingewechselten Chinedu Obasi nach einer Ecke per Köpfler erst an der Stange anklopfte (59.) und wenig später auch noch Goalie Daniel Daniliuc zu einer Fußparade zwang (61.). Aufseiten Rieds hatte Bernd Gschweidl die Topchance, scheiterte aber aus relativ spitzem Winkel an Kobras (65.).

Altach trifft im Finish dreimal

Je länger die Partie dauerte, desto stärker machte sich Rieds Unterzahl bemerkbar, es spielte nur noch Altach. In der 73. Minute konnte Daniliuc aus Kurzdistanz zwar gegen Schreiner retten, wenig später brachen die „Wikinger“ auseinander. Erst stellte Thurnwald mit einem von Reiner unhaltbar abgefälschten Flachschuss auf 2:1, schließlich traf Schreiner sogar doppelt.

Meinungen zum Spiel:

Gerald Baumgartner (Ried-Trainer): „Zwei Dinge ärgern mich vor allem: die Gelb-rote Karte, da hätte man etwas Fingerspitzengefühl walten lassen können. Aber Lackner ist ein routinierter Spieler, so etwas darf ihm nicht passieren. Und die Situation vor dem zweiten Gegentor, das Foul an Grüll, hätte man pfeifen können. Das 2:1 hat den Altachern Selbstvertrauen gegeben, und sie haben es gut nach Hause gespielt. In der zweiten Hälfte waren wir lange Zeit an der Führung dran, den Ausschluss haben wir über weite Strecken gut verarbeitet. Der Kampf ums Leben in der Liga wird beinhart.“

Alex Pastoor (Altach-Trainer): „Von der Ordnung her haben wir ziemlich viel richtig gemacht. Mit dem Ball haben wir phasenweise gezeigt, dass wir zu wenig Selbstvertrauen haben, aber es gab auch ein paar gute Aktionen. Der Sieg war für uns super und hat natürlich auch mit der Gelb-roten Karte zu tun. Trotz des 4:1 haben wir nicht alles richtig gemacht. Mit einem Mann mehr hätten wir noch dominanter spielen müssen, das hat aber erst zum Schluss geklappt.“

Tipico-Bundesliga, elfte Runde

Samstag:

Ried – Altach 1:4 (1:1)

Ried, Josko Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Harkam

Torfolge:
0:1 (42.) Fischer (Foulelfmeter)
1:1 (45.) Bajic
1:2 (78.) Thurnwald
1:3 (82.) Schreiner
1:4 (86.) Schreiner

Ried: Daniliuc – Takougnadi, Reifeltshammer, Reiner (81./Boateng), Lercher – Ziegl (81./Wiessmeier), Lackner – Grüll, Nutz (41./Offenbacher), Bajic (81./Canadi) – Gschweidl (75./Paintsil)

Altach: Kobras – Dabanli, Bumberger, Karic (86./Meilinger) – Thurnwald, Oum Gouet, Fischer, Wiss (72./Casar), Schreiner (89./Netzer) – Maderner (46./Obasi), Nussbaumer (72./Stefel)

Gelb-Rote Karte: Lackner (11./Ried/wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Takougnadi, Grüll bzw. Thurnwald, Schreiner

Die Besten: Bajic bzw. Thurnwald, Obasi, Schreiner