Jubel von Karim Adeyemi (Salzburg)
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Adeyemi-Show entscheidet Westderby

Red Bull Salzburg hat sich mit einem souveränen Sieg im Westderby in die Winterpause verabschiedet. Der überlegene Tabellenführer deklassierte am Samstag in der 18. Runde der Admiral Bundesliga die WSG Tirol daheim mit 5:0 (1:0) und krönte damit eine überragende Herbstsaison. Mann des Spiels war Karim Adeyemi, der als „Joker“ nach der Pause mit einem lupenreinen Hattrick eine Show abzog.

Adeyemi, der sich laut deutschen Medien bereits mit Borussia Dortmund über einen Wechsel im kommenden Sommer einig ist, war in der 49., 80. und 83. Minute als Torschütze zur Stelle und drückte damit der Partie in der pandemiebedingt leeren Red Bull Arena in Wals-Siezenheim seinen Stempel auf. Nicolas Capaldo hatte die Salzburger vor der Pause in Führung gebracht (30.), Noah Okafor – am Mittwoch Goldtorschütze in der UEFA Champions League gegen Sevilla – setzte den Schlusspunkt (85.).

Der Vorsprung der Salzburger auf die ersten Verfolger wuchs auf 14 Punkte an. Salzburg schloss das Kalenderjahr 2021 damit ohne Heimniederlage ab (17 Siege, 2 Remis), das war freilich auch 2013, 2017, 2018 und 2019 gelungen. Die WSG kassierte nach dem 0:1 gegen Austria Klagenfurt die zweite Niederlage in Folge und verpasste die Chance, in die Top Sechs zu springen. Wie auch bei den drei Auftritten in Salzburg davor kam man trotz solider Leistung letztlich unter die Räder: Einem 0:5, 1:5 und 0:4 folgte nun das 0:5.

Salzburg führt WSG Tirol 5:0 vor

Der überlegene Tabellenführer Red Bull Salzburg deklassierte in der 18. Runde der Bundesliga die WSG Tirol daheim mit 5:0 und krönte damit eine überragende Herbstsaison. Mann des Spiels war Karim Adeyemi, der als „Joker“ nach der Pause mit einem lupenreinen Hattrick eine Show abzog.

Dominanz trotz Rotation

Salzburg-Coach Matthias Jaissle rotierte wenige Tage nach dem erstmaligen Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League ordentlich und brachte im Vergleich zum Duell mit Sevilla sechs Neue: Kamil Piatkowski, Capaldo, Mamady Diambou, Antoine Bernede, Junior Adamu und Benjamin Sesko – womit vor allem Mittelfeld und Sturm fast komplett neu aufgestellt waren. Das änderte nichts daran, dass die „Bullen“ dominant und zielstrebig starteten und durch Sesko auch zwei gute Chancen vorfanden. Bei beiden – nach langem Zuspiel Piatkowskis (10.) bzw. kraftvollem Antritt (11.) – war WSG-Goalie Ferdinand Oswald zur Stelle.

Sesko gelang auch das vermeintliche 1:0 (14.), das wegen Abseitsstellung nach Videokonsultation aber keine Anerkennung fand. Die WSG war durchaus bemüht, „das Unmögliche möglich zu machen“, wie Trainer Thomas Silberberger vor dem Spiel gemeint hatte, und verzeichnete immer wieder auch Offensivaktionen. Bror Blume zielte aber in die Wolken (16.), Giacomo Vrioni verpasste knapp eine gute Vorlage (18.), der Italiener wurde wenig später in aussichtsreicher Position von Andreas Ulmer im Strafraum geblockt (20.).

An der Charakteristik des Spiels änderte sich allerdings nichts, Capaldo stellte die Weichen dann endgültig auf Sieg: Nach schnellem Ballgewinn im Mittelfeld und Assist von Adamu zog der Argentinier trocken ab und markierte sein drittes Saisontor. Kurz vor der Pause verzog Aaronson von der Strafraumgrenze (44.), und Sesko scheiterte beim Solo an Oswald bzw. im Nachsetzen an der Stange.

WSG kann Adeyemi nicht stoppen

Jaissle wollte trotzdem in der zweiten Hälfte mehr Frische und brachte nach der Pause die Stammkräfte Adeyemi, Felix Seiwald und Luka Sucic. Der Salzburger Coach musste nicht lange warten, vier Minuten später stellte Adeyemi auf 2:0. Dem vorausgegangen war ein Ballverlust der WSG an der Strafraumgrenze, den Oswald noch mit einer Parade gegen Sesko ausgebessert hatte – Adeyemi musste nur noch abstauben. Wenig später scheiterte Sesko solo an seiner Zögerlichkeit, Maxime Awoudja klärte (54.).

Karim Adeyemi (Salzburg)
GEPA/Christian Moser
Adeyemi kam, sah und entschied das Westderby gegen Wattens mit einem lupenreinen Hattrick

Die WSG erstarrte aber nicht in Ehrfurcht, vor allem Vrioni trat immer wieder in Erscheinung. In der 56. Minute „entschärfte“ Oumar Solet den Stürmer rechtzeitig, später war Philipp Köhn aus Kurzdistanz zur Stelle. Der Goalie hatte schließlich auch mit einem Versuch Stefan Skrbos keine Probleme (68.). Belohnt wurde das aber nicht, vielmehr leistete man sich mehrere Patzer, die Salzburg eiskalt ausnützte. Adeyemi mit den Saisontoren 13 und 14 sowie der ebenfalls eingewechselte Okafor nach Assist Adeyemis sorgten für das klare Resultat.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Gegen Sevilla ist uns ein großer Ballast abgefallen. Es war ein super Abschluss eines erfolgreichen Jahres. Wir sind einfach zufrieden, wir bleiben unserem Weg treu, denn wenn am Ende kein Titel herausschaut, dann war es einfach keine gute Saison. Deshalb müssen wir dranbleiben. Jetzt ist Zeit für Urlaub und Erholung.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Die Gegentore tun am meisten weh, von den fünf haben wir uns vier selbst gemacht. Dann wird es gegen Salzburg, aber auch gegen jedes andere Bundesligateam schwer. Was in den letzten zehn Minuten passiert ist, war schon heftig. Gegen Sturm war es fast das gleiche Match. Die Mannschaft macht dann Sachen, die man nicht machen darf. Das absurde ist, dass die größten Fehler im Ballbesitz passieren.“

Bundesliga, 18. Runde

Samstag:

Salzburg – WSG Tirol 5:0 (1:0)

Red Bull Arena, SR Kijas

Torfolge:
1:0 Capaldo (30.)
2:0 Adeyemi (49.)
3:0 Adeyemi (80.)
4:0 Adeyemi (83.)
5:0 Okafor (85.)

Salzburg: Köhn – Kristensen, Piatkowski, Solet (72./Onguene), Ulmer – Capaldo, Diambou (46./F. Seiwald), Aaronson, Bernede (46./Susic) – Adamu (46./Adeyemi), Sesko (63./Okafor)

WSG: Oswald – Bacher (88./Stumberger), Behounek, Awoudja, Klassen – Koch (76. Tomic), Müller (60./Naschberger), Blume, Rogelj (60./Skrbo) – Vrioni, Sabitzer (76./Wallner)

Gelbe Karten: Bernede bzw. keine

Die Besten: Aaronson, Capaldo, Sesko, Adeyemi bzw. Oswald, Vrioni