Amar Dedic (WAC) gegen Brenden Aaronson (RBS)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg holt zum nächsten Streich aus

Red Bull Salzburg peilt gegen den WAC den zweiten Auswärtserfolg innerhalb von fünf Tagen an. Nachdem sich der Titelverteidiger am Mittwoch im ÖFB-Cup-Semifinale im Elfmeterschießen durchgesetzt hat, soll es nun am Sonntag (14.30 Uhr) in der Bundesliga-Meistergruppe mit dem nächsten Sieg in der Lavanttal-Arena klappen. Zur gleichen Zeit duellieren sich Sturm Graz und Austria Klagenfurt, der LASK gastiert in der Qualigruppe in Hartberg.

„Wir benötigen eine Topleistung, wenn wir die drei Punkte mitnehmen wollen“, warnte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle. Der Deutsche weiß, wovon er spricht, schließlich standen die „Bullen“ im Cup am Rande einer Niederlage. „Wie schwer es dort zu spielen sein kann, haben wir gerade ja erst selbst gespürt. Die Jungs haben im Pokal super gefightet und so auch Widerstände überwunden, dafür ein großes Kompliment. Aber wir konnten teils nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Das wollen wir am Sonntag besser machen“, erklärte Jaissle.

Sein Team hat neun Runden vor Schluss elf Punkte Guthaben auf den ersten Verfolger Austria. Dennoch müsse man hoch konzentriert bleiben, warnte Oumar Solet. „Auch wenn wir in der Tabelle einen soliden Vorsprung haben, dürfen wir nicht nachlassen und wollen deshalb unbedingt gewinnen“, betonte der Innenverteidiger.

Meistergruppe, 24. Runde

Sonntag

Beginn 14.30 Uhr:

WAC – Salzburg

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Kofler – Novak, Baumgartner, Dedic, Scherzer – Peretz, Leitgeb, Liendl, Taferner – Röcher, Vizinger

Salzburg: Köhn – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – Sucic , N. Seiwald, Aaronson, Capaldo – Adamu, Okafor

WAC hat bitteres Cup-Aus abgehakt

Die Salzburger gingen in ihren jüngsten vier Bewerbspartien in Wolfsberg als Sieger vom Platz und haben in der Liga nur zwei der vergangenen 27 Duelle mit den Kärntnern verloren. Dafür präsentierte sich der WAC zuletzt sehr heimstark – die Truppe von Coach Robin Dutt gewann ihre jüngsten sechs Bundesliga-Heimpartien.

Laut Dutt ist das bittere Cup-Aus gegen den Serienchampion kein Thema mehr. „Wir müssen das schnell abhaken, es ist vorbei. Es geht am Sonntag auch weniger um Revanche, es geht einfach darum, dass wir Punkte brauchen“, sagte der Deutsche. Zuversichtlich stimmt Dutt, dass der WAC den Salzburgern am Mittwoch Paroli bieten konnte. „Man hat gesehen, wenn man gut vorbereitet ist, kann man einen Gegner auch einmal am falschen Fuß erwischen“, meinte Dutt.

Sturm und Klagenfurt wollen anschreiben

Sturm Graz (0:1 in Salzburg) und Austria Klagenfurt (1:3 gegen Rapid) sind mit Niederlagen in die Meistergruppe der gestartet und wollen nun erstmals anschreiben. Sturm-Coach Christian Ilzer forderte mehr Effizienz und Konsequenz. „Klagenfurt hat einen ganz anderen Spielstil als Salzburg. Sie sind die Überraschungsmannschaft des Jahres und zu Recht in der Meistergruppe. Sie sind in einer Situation, wo sie befreit aufspielen können.“

Die drittplatzierten Grazer entschieden beide Saisonduelle mit Klagenfurt für sich – und wollen unbedingt mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen. Jakob Jantscher ist erneut mit Rückenproblemen fraglich, auch bei Amadou Dante und Ivan Ljubic „zwickt“ es dort.

„Das ist vielleicht der Tribut, den wir an die Platzverhältnisse zollen müssen“, mutmaßte Ilzer. Sofern es irgendwie geht, will er seine Topspieler aber aufbieten. „Jetzt darf man keine Schwächephase zeigen, um vorne im Pulk dabei zu sein.“

Klagenfurter kommen nicht als Touristen

Erst ein später Ausgleich von Sturm in Ried brachte Klagenfurt im letzten Abdruck in die Meistergruppe. Gastgeschenke wollen die Kärntner aber nicht mitbringen. „Wir fahren am Sonntag nicht als Touristen nach Graz, um Sturm zu bejubeln, sondern wir fahren dorthin, um was zu holen“, sagte Linksverteidiger Till Schumacher, dessen Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde. „Wer hat Red Bull Salzburg geschlagen? Nur wir! Vor uns liegen neun Spiele, in denen wir nichts zu verlieren, in denen wir vor nichts Angst haben“, tönte Kapitän Kosmas Gkezos auf der Clubwebseite.

Meistergruppe, 24. Runde

Sonntag

Beginn 14.30 Uhr:

Sturm – Klagenfurt

Graz, Merkur Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Niangbo, Prass – Sarkaria, Höjlund

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, Saravanja, Schumacher – Cvetko – Timossi Andersson, Greil, Rep, Jaritz – Pink

Keine Angst, aber großen Respekt zeigte Peter Pacult. Sturm komme im Vergleich zu Rapid „noch einmal mit einer anderen Wucht und spielerischen Qualität“ daher, stellte Klagenfurts Trainer fest. "Da müssen wir bereit sein, sehr hart zu arbeiten, die Zweikämpfe anzunehmen, viel zu laufen, konsequent und konzentriert zu verteidigen. "Pacult muss seine Startelf zumindest auf zwei Positionen verändern.

Mit Turgay Gemicibasi (Mittelfeld) und Nicolas Wimmer (Verteidigung) fehlen zwei gesperrte Schlüsselspieler. Auch beim 0:3 gegen Sturm in der letzten Herbstrunde fehlte das Duo. In Graz hat die Klagenfurter Austria in der Bundesliga bei vier Remis und neun Niederlagen noch nicht gewonnen.

Zehn Treffer machen LASK Hoffnung

Der LASK konzentriert sich nach dem Aus in der Conference League nur noch auf die Bundesliga. Dem halben Dutzend Treffer zum Auftakt der Qualigruppe gegen Tirol sollen weitere Tore in der Oststeiermark folgen. Die Linzer könnten mit einem Erfolg beim TSV Hartberg am Sonntag (14.30 Uhr) ihren Status als bestes Team der unteren Tabellenhälfte untermauern. Die Hartberger hoffen nach dem matten Remis in Altach auf den ersten Sieg unter Neo-Coach Klaus Schmidt.

Das 4:3 gegen Slavia Prag sollte für den LASK ein zumindest versöhnlicher Abschied aus dem Europacup sein. Tschechiens Meister war in Summe eine Nummer zu groß. Dass die Torausbeute der jüngsten zwei Partien nach den sechs Toren gegen die WSG Tirol nun zweistellig ist, war immerhin Balsam auf alte Wunden.

Qualigruppe, 24. Runde

Sonntag

Beginn 14.30 Uhr:

Hartberg – LASK

Hartberg, Profertil Arena, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Farkas, Sonnleitner, Gollner, Klem – Kainz, Horvat, Diarra – Niemann, Sturm – Tadic

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Wiesinger, Renner – Holland, Michorl – Goiginger, Horvath, Balic – Raguz

„Wir haben in den letzten beiden Partien insgesamt zehn Tore geschossen. Das war ein großes Thema und viel Arbeit, in diesem Bereich zu arbeiten. Man hat gesehen, dass wir Tore schießen können“, merkte Trainer Andreas Wieland an. Nur 28 Treffer waren seinem Team in den 22 Runden des Grunddurchgangs gelungen. Linksverteidiger Rene Renner meinte nach Schlusspfiff in St. Pölten: „Wir waren beim Toreschießen nicht vorne dabei in der Liga. Zehn Tore tun gut.“

Hartberg wird sich dagegenstemmen

Schmidt sprach von einer „Tormaschine“, die der LASK angeworfen habe. „Aber wir werden uns dagegenstemmen. Das Wichtigste wird sein, ihre Offensivfähigkeiten einzudämmen“, urteilte der Steirer. Selbst will Hartberg auch wieder einmal jubeln. 387 Minuten sind es bereits, die Dario Tadic und Co. auf einen Ligatreffer warten. Dem LASK werde man sich laut Schmidt deshalb nicht nur defensiv entgegenstellen. „Wir wollen schon versuchen, unser Spiel durchzubringen und ein Erfolgserlebnis für unsere Offensivspieler zu produzieren.“ Aus deren Riege fehlt Donis Avdijaj aufgrund einer Gelb-Sperre, Jürgen Heil ist wegen einer Muskelverhärtung fraglich.

Der letzte Heimauftritt gegen den LASK war für Hartberg ein erfreulicher. Unter Kurt Russ gewannen die Blau-Weißen Ende November mit 2:1. Davor gab es ein 1:1 in Pasching. Wieland erinnert sich nur ungern an die Spiele. „Wir haben zweimal, speziell in Hartberg, aber auch zu Hause, eine unterdurchschnittliche Leistung gezeigt“, betonte der LASK-Coach. „Da geht es auch wieder darum, dass wir diesen Kampf annehmen, um dort anzuschließen, wo wir am Sonntag aufgehört haben.“