Jubel von Bryan Silva Teixeira (A.Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Lustenau jubelt über Derby-Sieg

Austria Lustenau hat in der Admiral Bundesliga das erste Ländle-Derby in der obersten Klasse seit 22 Jahren beim SCR Cashpoint Altach gewonnen. In einer Regenschlacht in Vorarlberg setzte sich der Aufsteiger am Samstag dank eines späten Tores von Bryan Teixeira (89.) mit 2:1 (1:1) durch.

Damit darf sich die Truppe von Trainer Markus Mader, die einen 0:1-Rückstand drehte, über den zweiten Sieg in Serie freuen, mit zehn Punkten nach fünf Runden erwischten die Lustenauer einen ausgezeichneten Saisonstart. Dank der 0:1-Heimniederlage von Sturm Graz gegen den LASK verbesserten sich die Lustenauer zudem auf den dritten Platz, drei Punkte hinter den Linzern und zwei hinter Salzburg.

Die Altacher waren durch Alexis Tibidi (25.) in Führung gegangen, Lustenau-Kapitän und Ex-Altacher Matthias Maak (30.) gelang wenig später der Ausgleich. Die bis dahin einzigen Vorarlberg-Duelle in der Bundesliga hatten sich die Lustenauer und Schwarz-Weiß Bregenz in der Saison 1999/2000 geliefert.

Lustenau gewinnt Vorarlberg-Derby

Die Nummer eins in Vorarlbergs Fußball heißt aktuell Austria Lustenau. Die Lustenauer gewannen das Derby bei Altach durch einen späten Treffer 2:1.

Anspannung vor Ländle-Derby

Die Klose-Elf war nach dem 0:4 bei Vizemeister Sturm auf Wiedergutmachung aus, selbst der Weltmeister von 2014 verspürte vor dem Spiel Nervosität, wie er zugab. Das Spiel im ausverkauften Schnabelholz vor 8.500 Zuschauern startete mit fünfminütiger Verspätung, nachdem die Lustenau-Fans bei ihrer Choreografie etwas Rauch produziert hatten.

In der Anfangsphase pressten die Gäste sehr hoch an, wodurch die Klose-Elf zunächst überhaupt nicht ins Spiel kam. Erst nach einer Viertelstunde entwickelte sich eine offene Partie. Bis zum ersten Aufreger dauerte es 19 Minuten: Tibidi wurde an der Strafraumgrenze von Fabian Gmeiner vermeintlich zu Fall gebracht, Schiedsrichter Sebastian Gishamer sah allerdings eine Schwalbe des Stuttgart-Leihspielers.

Führung und Ausgleich in fünf Minuten

Kurz darauf durfte Tibidi aber jubeln. Nach einer Thurnwald-Flanke setzte sich der 18-Jährige im Kopfballduell gegen Gmeiner stark durch und ließ Lustenau-Goalie Domenik Schierl keine Chance. Nach einer halben Stunde gelang den Lustenauern die schnelle Antwort, ähnlich wie beim Altach-Tor war Maak nach Teixeira-Flanke aus kurzer Distanz per Kopf zur Stelle.

Seinen bisher letzten Bundesliga-Treffer hatte der 30-jährige Innenverteidiger vor fast drei Jahren im Trikot der Altacher erzielt. Kurz darauf hatte Stefan Haudum die erneute Führung auf dem Fuß, sein Schuss nach Tibidi-Hereingabe ging aber knapp daneben.

Flotte Partie bei starkem Regen

Nach dem Seitenwechsel wurde der Regen stärker, die Fans sahen eine flotte Partie mit vielen Halbchancen auf beiden Seiten. Austria-Stürmer Teixeira brachte den Ball zweimal nicht aufs Tor (54./57.), auf der Gegenseite brachte ein Freistoß von Manuel Thurnwald (57.) Schierl nicht in Verlegenheit. Nach einer Stunde rettete Maak bei einer Forson-Chance kurz vor der Linie.

Jubel der Lustenauer mit Fans
GEPA/Oliver Lerch
Die Lustenauer Kicker und ihre Fans ließen sich auch vom strömenden Regen nicht am Feiern hindern

In der Schlussviertelstunde spielten beide Teams auf Sieg, die größeren Chancen auf rutschigem Untergrund fanden die Lustenauer vor. Altach-Tormann Tino Casali musste sich zweimal gegen Torben Rhein auszeichnen (77./85.), in der Nachspielzeit rettete der Goalie eindrucksvoll gegen Teixeira. Kurz darauf bediente Joker Anthony Schmid den völlig freistehenden Franzosen im Strafraum, der 21-Jährige blieb vor Casali eiskalt. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff rettete der Lustenauer Pius Grabher noch auf der Linie.

Stimmen zum Spiel:

Miroslav Klose (Altach-Trainer): „Es war schwierig heute, vieles ist nicht rundgelaufen. Der meiste Teil spielte sich aber im Kopf ab. Wir sind überhaupt nicht da gewesen. Das ärgert mich, weil ich dachte, wir wären schon weiter. Ich muss in Gespräche gehen, erst mit der Mannschaft, dann vielleicht in Einzelgespräche. Es ist wichtig, dass sie ehrlich zu mir sind. Nach dem Ding haben wir etwas gutzumachen und wir müssen das entwickeln, was der Gegner heute hatte. Ich weiß, wie es ist, ich bin schon aus genug Löchern hinausgekrabbelt.“

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Wir wollten es unbedingt. In der 80. Minute hätte ich auch einen Punkt unterschrieben, aber die Mannschaft wollte mehr. Das macht uns alle brutal stolz, wie wir aufgetreten sind. Für mich sind es drei wichtige Punkte, wir haben unseren Flow aufrechterhalten. Selbst ein Punkt wäre brutal stark gewesen, umso schöner ist es, dass es wieder drei sind.“

Admiral Bundesliga, fünfte Runde

Samstag:

Altach – Lustenau 1:2 (1:1)

Cashpoint Arena, 8.500 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
1:0 (25.) Tibidi
1:1 (30.) Maak
1:2 (89.) Teixeira

Altach: Casali – Thurnwald (83. Tartarotti), Zwischenbrugger, L. Gugganig (57. Schreiner), Edokpolor – Jäger, Haudum – Bukta (46. Forson), Jurcec, Tibidi (57. Bischof) – Nuhiu

Lustenau: Schierl – Gmeiner (72. Rhein), Maak, Hugonet, Guenouche (79. Berger) – Türkmen (63. Fridrikas), Grabher – Anderson, Surdanovic, Cheukoua (72. Schmid) – Teixeira

Gelbe Karten: Tibidi, Thurnwald, Nuhiu bzw. Anderson

Gelb-Rote Karte: Nuhiu (92./Foulspiel)

Beste Spieler: Tibidi, Thurnwald bzw. Maak, Teixeira