Anderson (A.Lustenau) und Emanuel Emegha (Sturm)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Sturm lässt in Lustenau nichts anbrennen

Der SK Puntigamer Sturm Graz hat sich nach dem Umfaller gegen Austria Klagenfurt am Samstag mit einem Sieg zurückgemeldet. Die Steirer setzten sich in der 20. Runde bei Aufsteiger Austria Lustenau mit 2:0 (0:0) durch. David Affengruber und Tomi Horvat sorgten mit ihren Treffern nach der Pause dafür, dass sich der Traum der Lustenauer von der Meistergruppe endgültig in Luft auflöste.

Affengruber brachte die Grazer nach torloser erster Hälfte im Lustenauer Reichshofstadion kurz nach der Pause in Führung (51.), Horvat sorgte rund eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit für klare Verhältnisse (76.). Der Slowene hatte vor 4.337 Fans so wie Ex-Lustenauer Bryan Teixeira in der Nachspielzeit noch einmal über einen Treffer gejubelt, doch beide Male versagte der Videoassistent einem weiteren Sturm-Tor die Anerkennung. Als erste Mannschaft seit Einführung der Bundesliga 1974 konnte Sturm gegen ein und denselben Gegner 13 Spiele in Folge gewinnen.

Sturm, das beim Gastspiel im „Ländle“ ohne seinen kränkelnden Trainer Christian Ilzer angetreten war, verkürzte den Abstand auf den am Sonntag (17.00 Uhr) bei Rapid gastierenden Leader Salzburg zwischenzeitlich auf sechs Punkte. Die Lustenauer haben zwei Runden vor Ende der Punkteteilung sieben Punkte Rückstand auf die ebenfalls erst am Sonntag gegen den LASK spielende WSG Tirol und haben damit keine Chance mehr auf einen Platz in der Meistergruppe.

Sturm hält Lustenau in Schach

Der Tabellenzweite Sturm gewann dank zweier Treffer in der Nachspielzeit zum 13. Mal in Folge ein direktes Duell mit Austria Lustenau.

Wenig Chancen vor der Pause

Bei Lustenau waren auf der rechten Flanke Fabian Gmeiner und zentral Torben Rhein wieder dabei. Bei Sturm kehrte Abwehrchef Gregory Wüthrich früher als erwartet zurück. Nach der zweiten Saisonniederlage der Grazer gegen Klagenfurt zuletzt rückte auch Kapitän Stefan Hierländer wieder in die Startelf, der Ex-Lustenauer Bryan Teixeira saß zur 84. Minute nur auf der Bank. Ilzer fehlte wegen eines grippalen Infekts und wurde an der Seitenlinie von Uwe Hölzl vertreten.

In einer chancenarmen ersten Hälfte verbuchte Sturm wie zu erwarten mehr Spielanteile. Statt zwingender Chancen sprangen auf dem holprigen Geläuf aber viele technische Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten heraus. Lustenau attackierte den Favoriten meist früh und mit Erfolg. Die Vorarlberger hatten zuletzt gegen Austria Wien und den LASK nur ein Gegentor kassiert.

Ein Roller von Horvat neben das Gehäuse (2.) war lange der größte Gefahrenmoment. Emanuel Emegha brachte seinen Schuss nach Vorlage von Alexander Prass nicht auf das Tor. Der niederländische Stürmer vergab damit in der Nachspielzeit die beste Möglichkeit der Grazer in Hälfte eins. Die Hausherren gaben erst nach dem Seitenwechsel den ersten Schuss auf das Tor ab. Zuvor hatte dem einlaufenden Stefano Surdanovic am Ende eines Konters ein halber Meter gefehlt (33.).

Affengruber bleibt in Torlaune

Früh in der zweiten Hälfte brachte erneut Affengruber Sturm auf Kurs (52.). Im dritten Nachschuss war der aufgerückte Verteidiger erfolgreich, zum schon dritten Mal im Frühjahr erzielte Affengruber das 1:0. Nur der vierfache Saisontorschütze Emegha hat clubintern mehr Tore erzielt. Emegha hätte kurz darauf nach Idealpass von Prass für die Vorentscheidung sorgen können. Doch nach gewonnenem Laufduell gegen Gmeiner schupfte der schnelle Schlaks – alleine vor Goalie Domenik Schierl – die Kugel am Tor vorbei (55.).

Das 2:0 erledigte Horvat im Konter nach einem Eckball. Der Slowene finalisiert ein Sarkaria-Zuspiel mit einem Schuss aus zehn Metern unter die Latte. Lustenau-Coach Markus Mader hatte schon zuvor mit Anthony Schmid, Michael Cheukoua und Adriel frische Kräfte gebracht. Offensiv zwingend wurde seine Truppe aber nie. Nur Altach, Hartberg und Ried – die Mannschaften auf den Rängen zehn bis zwölf – haben weniger Tore als der Aufsteiger (24) erzielt.

Kurios verlief die Nachspielzeit. Zunächst erzielte Teixeira das vermeintliche 3:0. Der im Winter aus Lustenau gekommene Offensivspieler stand aber knapp im Abseits. Dann schnürte Horvat den vermeintlichen Doppelpack. Doch Schiedsrichter Christopher Jäger stand in der Entstehung im Weg und verhinderte damit in seinem 100. Bundesliga-Spiel den Treffer.

Stimmen zum Spiel:

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Eine klare Niederlage, da brauchen wir nicht lange herumreden. Wir haben teilweise gut dagegengehalten. Aber dagegenhalten ist gegen Gegner wie Sturm Graz auf Dauer zu wenig. In der zweiten Halbzeit waren wir chancenlos. Sturm hat aufgrund der größeren Qualität verdient gewonnen. Ich habe jetzt drei Wochen Zeit, die Mannschaft zu finden, die Abstiegskampf kann.“

Uwe Hölzl (Sturm-Assistenztrainer): „Für mich ist die Arbeit an der Linie nicht neu, ich kenne sie von früher. Christian hat mir eingeredet, dass ich ruhig und besonnen sein muss. Daran habe ich mich gehalten. Lustenau hat in der ersten Halbzeit merklich dagegengehalten. In der zweiten Halbzeit waren wir aber die klar bessere Mannschaft, haben wieder die Tugenden, die Power und den Willen auf den Platz gebracht.“

Admiral Bundesliga, 20. Runde

Samstag:

Austria Lustenau – Sturm Graz 0:2 (0:0)

Reichshofstadion, 4.337, SR Jäger

Tore:
0:1 Affengruber (51.)
0:2 Horvat (76.)

Lustenau: Schierl – Anderson, Maak, Hugonet – Gmeiner (62./Adriel), Türkmen, Grabher, Rhein (59./Schmid), Guenouche – Motika (59./Cheukoua), Surdanovic

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich (72./Borkovic), Schnegg (84./Dante) – Gorenc-Stankovic – Hierländer (84./Ljubic), T. Horvat, Prass – Sarkaria (90./Grgic), Emegha (83./Teixeira)

Gelbe Karten: Guenouche bzw. Schnegg

Die Besten: Surdanovic, Anderson bzw. Affengruber, Prass, Horvat