Sturm-Trainer Christian Ilzer
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

Sturm bleibt nach Traumstart fokussiert

Sturm Graz hat zum Auftakt der neuen Saison der Admiral Bundesliga seine Rolle als erster Herausforderer von Titelverteidiger Red Bull Salzburg mit Nachdruck unterstrichen. „Wir haben die Auftakthürde, den ersten Gradmesser, sehr, sehr gut gemeistert“, freute sich Trainer Christian Ilzer über den 3:0-Erfolg bei der Wiener Austria am Sonntag. Von einem Statement Richtung „Bullen“ wollte der Coach aber nichts wissen.

Es gelte, das „Salzburg-Denken“ auszukoppeln, meinte Ilzer trotz des überzeugenden Erfolgs in Wien-Favoriten. Der Fokus bei Sturm liege nicht auf diesem Thema. „Wir können nur in den direkten Duellen beeinflussen, was Salzburg macht“, sagte der 45-Jährige, der neben seiner Truppe überraschend auch Rapid, die am Sonntag chancenlose Austria und den LASK als mögliche Salzburg-Jäger nannte.

Auf dem Weg zum ersten Saisonsieg – saisonübergreifend dem fünften gegen die Austria hintereinander – hatte Sturm unter kräftiger Mithilfe der Austria oftmals leichtes Spiel. Alle drei Treffer beim ersten erfolgreichen Grazer Auftakt seit vier Jahren resultierten aus Standardsituationen. „Wir trainieren das auch wirklich. Das Thema Standards hat einen klaren Platz in unserem Trainingsplan“, sagte der Sturm-Coach.

Sturm schlägt zehn „Veilchen“ sicher

Stark in die neue Bundesliga-Saison ist Vizemeister Sturm Graz gestartet. Die Grazer feierten bei der – über weite Strecken nur mit zehn Mann spielenden – Wiener Austria einen ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg.

Den Grazern kam sicherlich auch der Ausschluss von Marvin Martins zugute. Der Austria-Verteidiger sah nach einer „Kung-Fu“-Einlage gegen Alexander Prass nach VAR-Studium Rot. „Ich habe gleich gewusst, dass es eine Rote Karte ist. Da war viel Wucht dabei, ich möchte aber keine Absicht unterstellen“, betonte Ilzer. Der gefoulte Prass konnte trotz eines Cuts weitermachen. „Es wirkt so, als wäre alles okay“, gab der Sturm-Youngster nach dem Spiel Entwarnung.

Abermals auf sich aufmerksam machte Neuerwerbung Szymon Wlodarczyk. Der polnische Stürmer scheint den Abgang von Emanuel Emegha in Graz schneller vergessen zu machen als gedacht. Den drei Cuptoren vergangene Woche ließ Wlodarczyk prompt den ersten Ligatreffer folgen. „Ein super Start für ihn. Er ist ein wirklicher Knipser“, rühmte Ilzer. Doch auch die Defensive rund um David Affengruber wusste gleich zu Saisonbeginn zu überzeugen. „Wir haben zu null gespielt, und ich habe getroffen. Für mich war es ein gelungener Arbeitstag“, resümierte Affengruber.

Ernüchterung bei Austria

Bei der Austria herrschte nach der kurzzeitigen Euphorie aufgrund der Siege in Cup und Conference League Ernüchterung. „Derzeit sind wir noch nicht so weit, dass wir Sturm Graz schlagen können“, konstatierte Kapitän Manfred Fischer. Zum insgesamt fünften Mal in Serie musste sich die Austria den Grazern bereits beugen, zudem war es die fünfte Startniederlage in Folge. Für Wimmer war die Niederlage „auch in der Höhe verdient“.

Vor allem die schwache Anfangsphase war dem 43-jährigen Deutschen dabei ein Dorn im Auge: „Wir waren nicht griffig genug. Sturm hatte alle zweiten Bälle, wir sind nur hinterhergelaufen.“ Die Austria wirkte teilweise von der hohen Intensität der Grazer komplett überrascht. „Wir waren eigentlich darauf eingestellt“, bemängelte Wimmer. Bei Kapitän Fischer entfachten vor allem die Gegentore Ärger. Diese Situationen habe man gestern noch trainiert. „Darauf gilt es den Fokus zu legen. Es wird international gleich gefragt sein. Da haben wir heute verschlafen“, so Fischer.

Viel Zeit zur Frustbewältigung bleibt den „Veilchen“ jedenfalls nicht. „Abhaken, alles andere bringt nichts. Unser Fokus muss auf schneller Regeneration und Donnerstag liegen“, forderte Fischer. Unter der Woche sind die „Veilchen“ im Rückspiel der Conference-League-Qualifikation in Banja Luka gefordert. In der Liga stehen demnächst die Gastauftritte in Lustenau und bei Ligakrösus Salzburg an.