Maksym Talovierov (LASK)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Fußball

Freud und Leid bei Clubs vor Europacup

Freud und Leid hat es bei Red Bull Salzburg, Sturm Graz und dem LASK vor den internationalen Matches in dieser Woche gegeben. Der Meister fertigte nach der unangenehmen 0:1-Niederlage gegen Aufsteiger Blau-Weiß-Linz Schlusslicht Austria Lustenau in der Admiral Bundesliga mit 4:0 ab, der LASK dagegen zog beim WAC mit 1:2 den Kürzeren. Vizemeister Sturm feierte einen 1:0-Heimsieg gegen WSG Tirol.

Für den LASK gibt es bis zum Europa-League-Gastspiel bei Toulouse am Donnerstag (21.00 Uhr) noch viel zu tun. Trainer Thomas Sageder wollte den fehlerhaften Samstag-Auftritt seines Teams in Wolfsberg „so nicht stehen lassen“. Er kündigte gründliche Aufarbeitung des Dargebotenen an – zuallererst bei sich selbst. „Vielleicht ist es mein Fehler, dass ich in der Abwehr doch Veränderungen vorgenommen habe. Das muss ich mir anschauen und darüber nachdenken.“

Sageder hatte Maxim Talowjerow heuer erstmals in der Liga von Beginn an im Abwehrzentrum aufgeboten. Philipp Ziereis und Andres Andrade flankierten den später ausgetauschten Ukrainer. Der sonst im Zentrum gesetzte Felix Luckeneder stand nicht im Kader. Ohne ihn purzelten dem Ligadritten die Gegentore sechs und sieben aufs Konto. Doch auch offensiv ging rund um Alleinunterhalter Robert Zulj wenig.

„Werkl“ läuft noch nicht rund

Nach 14 Pflichtspielen sucht Sageder weiter die Abstimmung für ein konstant laufendes „Werkl". Der 40-Jährige bemängelte sehr einfache“ Gegentore, herausgespielt mit „billigsten Mitteln“, etwa Tiefenläufen hinter die Abwehr. „Das ist ja nicht einmal prickelnd kombiniert. Und Tore schießen wir trotz der einen oder anderen Chance zu wenig. Da kommt zu wenig raus.“

Vor der WAC-Niederlage war der LASK in sechs Ligaspielen ungeschlagen. Am Reißen der Serie war auch Torhüter Tobias Lawal mitschuldig, der vor dem 0:2 durch Florian Rieder danebengriff. Der Trainer verwehrte sich gegen eine Diskussion. „Ich bin überzeugt vom Tobi. Wir haben viele andere Themen“, sagte Sageder. Die Bilanz nach neun Bundesliga-Spielen lautet vier Siege, drei Remis und zwei Niederlagen. Als Tabellendritter haben die Linzer bereits sieben bzw. sechs Punkte Rückstand auf das Spitzenduo Salzburg und Sturm.

Bullen" wieder voll da

Besser war die Stimmung bei den Salzburgern, die Lustenau ebenso schnörkellos wie verdient besiegten. „Wir wollten aufgrund der letzten Partie klar und dominant sein“, sagte Trainer Gerhard Struber im Rückblick auf den Stolperer gegen BW Linz. „Wir hatten uns viele Dinge vorgenommen: Zum einen, sehr simpel auch einmal mit einem langen Ball hinter die letzte Linie zu kommen und gleichzeitig den Gegner im Steil-Klatsch-Modus im Highspeedtempo zu dominieren. Der Gegner hat darauf kein Mittel gefunden“, so Struber.

Zum Einsatz kam von Beginn an auch Mittelfeld-Laufmaschine Mads Bidstrup, der das aber möglicherweise teuer bezahlte. Schon nach einer Viertelstunde verletzte sich der Däne in einem Zweikampf, er droht damit zum Heimauftakt in der Champions League gegen Real Sociedad am Dienstag (18.45 Uhr) auszufallen. „Es tut weh, wenn man so einen Spieler möglicherweise für so ein Spiel verliert. Wenn er ausfällt, wäre das eine zähe Geschichte“, meinte Struber.

Schließlich zeigte Neuzugang Bidstrup von seinem ersten Einsatz an, welch wichtigen Beitrag er zum Salzburger Spiel leisten kann. Mit 14,3 Kilometern legte er beim 2:0-Überraschungssieg über Benfica Lissabon die meisten Kilometer aller zum CL-Auftakt spielenden Kicker zurück. „Er ist ein Prototyp unserer Spielidee, ein Pressingmonster, einer, der alles in die Waagschale wirft“, lobte Struber. Mit seinem Einsatz gegen Real Sociedad rechnet er übrigens, der Wechsel sei eine „Vorsichtsmaßnahme“ gewesen.

Sturm reist mit Selbstvertrauen nach Polen

Sturm reist nach dem Sieg gegen Lieblingsgegner WSG mit Selbstvertrauen zum richtungsweisenden EL-Match am Donnerstag (18.45 Uhr, live in ORF1) gegen Rakow Czestochowa nach Polen. Dank eines sehenswerten Volley-Weitschusses von Gregory Wüthrich hielten die Steirer am Sonntag nach einer glanzlosen Vorstellung den Anschluss an Spitzenreiter Salzburg.

Coach Christian Ilzer sprach mehrmals von einem „richtigen Arbeitssieg“. Es sei nicht gelungen, die Defensive der Wattener auszuhebeln. „Die WSG hat nicht viel angeboten, wir haben aber sicher auch nicht unser bestes Spiel gezeigt“, analysierte Alexander Prass. Es sei sehr wichtig, vorne dranzubleiben, sagte der Mittelfeldspieler. „Deshalb können wir zufrieden sein und mit einem guten Gefühl in die internationale Woche starten.“

Beim polnischen Meister, der seine Europacup-Heimspiele in Sosnowiec austrägt, geht es für die Grazer um den ersten Sieg im zweiten Gruppenspiel. Nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Sporting Lissabon herrscht zumindest etwas Zugzwang in Schwarz-Weiß, Rakow Czestochowa verlor zum Auftakt bei Atalanta Bergamo mit 0:2. „Wir können mit breiter Brust und voller Selbstvertrauen hinfahren. Wir brauchen uns auf keinen Fall verstecken und wollen mit drei Punkten heimfahren“, erklärte Prass.