Jubel bei Luis Suarez
Reuters/Albert Gea
Fußball

Suarez kennt keine Gnade mit Real

Drei Tore von Luis Suarez sowie je ein Treffer von Arturo Vidal und Philippe Coutinho haben Real Madrid am Sonntag in der spanischen Liga eine der bittersten Niederlagen im „Clasico“ gegen Barcelona beschert. Das 1:5-Debakel gegen den Erzrivalen könnte auch das Ende für Julen Lopetegui als Trainer der „Königlichen“ bedeuten.

Im 272. „Clasico“ setzte sich Madrids Negativserie von nunmehr fünf Ligaspielen ohne Sieg fort, obwohl Barca-Superstar Lionel Messi das Spiel wegen eines Armbruchs von der Tribüne aus verfolgen musste.

Real holte nur einen Punkt in den letzten fünf Ligapartien und liegt mit nur 14 Punkten auf Platz neun. Der erst im Sommer vom Nationalteam abgeworbene Lopetegui dürfte somit bald seinen Job los sein. Barcelona führt die Tabelle mit 21 Zählern vor Atletico Madrid (19) und Espanyol Barcelona (18) an.

Lopetegui geht nicht freiwillig

„Wir stehen bis zum bitteren Ende hinter dem Trainer. Die Entscheidungen werden aber oben getroffen“, sagte Real-Kapitän Sergio Ramos und meinte damit die Chefetage des Clubs. Man werfe noch nicht das Handtuch. „Ich habe schon Ligatitel gewonnen, bei denen wir schon zehn Punkte zurücklagen“, sagte Ramos. Es gehe jetzt darum, „den Kopf hochzukriegen“.

Marcelo nach dem Match
AP/Manu Fernandez
Auch wenn sich Marcelo verstecken möchte, von Real kamen nach dem Debakel auch kämpferische Töne

Der in der Kritik stehende Lopetegui will kämpfen: „Ich habe noch die Kraft zum Weitermachen. Die Saison ist noch lang, und ich fühle mich stark.“ Spanische Medien erachten die Ablöse des früheren spanischen Teamchefs dennoch als fix, sein Nachfolger soll angeblich Ex-Chelsea-Meistermacher Antonio Conte werden.

Barcelona bestimmt das Spiel

Schon die erste Hälfte stand über weite Strecken im Zeichen von Barcelona. Beim Führungstreffer musste Coutinho den Ball nach optimaler Vorarbeit von Jordi Alba nur noch ins Tor schieben. Vor dem 2:0 wurde Suarez im Strafraum von Raphael Varane gefoult, nach einer VAR-Entscheidung gab es einen Strafstoß, den der Uruguayer souverän verwertete.

In der zweiten Hälfte präsentierte sich Real in deutlich besserer Verfassung. Marcelo verkürzte auf 1:2, und Modric wäre in der 56. Minute beinahe der Ausgleich gelungen, der Schuss des Weltfußballers ging jedoch an die Innenstange. Fünf Minuten später traf auch Suarez vor knapp 100.000 Zuschauern Aluminium.

Real fällt auseinander

In dieser Phase stand die Partie an der Kippe, Real wirkte sogar eine Spur gefährlicher. Dann aber schlug Suarez neuerlich zu: Der Goalgetter war nach Flanke von Sergi Roberto mit einem sehenswerten Kopfball erfolgreich (75.). Danach fielen die Madrilenen auseinander.

Ein schwerer Patzer von Ramos ermöglichte Suarez sein drittes Tor (83.), eine Koproduktion der beiden Einwechselspieler Ousmane Demebele und Vidal führte zum Kopfballtreffer des Chilenen (87.). Im ersten „Clasico“ seit fast elf Jahren ohne den verletzten Messi und den zu Juventus gewechselten Cristiano Ronaldo machte sich das Fehlen des Argentiniers somit nicht bemerkbar.

Primera Division, 38. Runde

Samstag, 18. Mai:
Levante Atletico Madrid 2:2
Valladolid Valencia 0:2
Getafe Villarreal 2:2
FC Sevilla Bilbao 2:0
Espanyol Barcelona Real Sociedad 2:0
Alaves Girona 2:1
Huesca Leganes 2:1
Celta Vigo Rayo Vallecano 2:2
Sonntag, 19. Mai:
Real Madrid Betis Sevilla 0:2
Eibar FC Barcelona 2:2

Tabelle