Sandi Lovric (Sturm) und Enock Mwepu (Salzburg)
GEPA/Wolfgang Grebien
Bundesliga

Stresstest für Sturm in Salzburg

In der vorletzten Runde des Grunddurchgangs geht es im Kampf um die restlichen Plätze in der Meistergruppe zur Sache. Früher als erhofft hat Sturm Graz dabei ein kleines Finale. Die Steirer drohen als Sechster der tipico-Bundesliga ins untere Play-off abzurutschen, am Sonntag wartet der schwere Gang zu Meister Salzburg. Derzeit trennt Sturm nur ein Punkt von Platz sieben und Rapid. Die Wiener sind im Aufwind und haben der Papierform nach in Mattersburg die einfachere Aufgabe.

Eine Woche nach dem ernüchternden Heim-0:3 gegen den LASK will Sturm in der 21. Runde ausgerechnet mit einer Überraschung bei Spitzenreiter Salzburg die Trendwende schaffen. „Gegen den LASK konnten wir nicht. Wir wollten, aber wir konnten nicht. Wir können es besser“, sagte Trainer Roman Mählich.

„Wir haben uns gegen diesen Gegner sehr schwergetan. Wir haben aber aus diesen Erfahrungen gelernt und trauen es uns zu, es am Sonntag besser zu machen – auch gegen einen Topgegner“, sagte der Wiener, der nicht nur auf den gesperrten Verteidiger Anastasios Avlonitis, sondern wegen einer Gehirnerschütterung auch auf Stürmer Arnel Jakupovic verzichten muss.

Vorschau auf die 21. Runde der Bundesliga

Während Salzburg und der LASK ihre Tickets für die Meistergruppe bereits in der Tasche haben, herrscht für sieben Mannschaften noch immer Ungewissheit. Zwischen Sturm Graz und Rapid gibt es ein brisantes Duell.

„Wir werden uns nicht ergeben“

„Man hat gesehen, dass auch Salzburg 0:3 verlieren kann“, meinte Mählich augenzwinkernd – um die Europa-League-Niederlage der „Bullen“ bei Napoli am Donnerstag sofort richtig einzuordnen. „Gleichzeitig haben sie ihre Qualität unter Beweis gestellt. Man darf nicht vergessen, dass sie gegen einen großartigen Gegner gespielten haben“, sagte Mählich.

Und man hat die Einstellung und die Leidenschaft von Salzburg gesehen. Sie haben immer den Weg vor das Tor gefunden und hätten sich ein Erfolgserlebnis, sprich ein Tor, wahrlich verdient."

Mählichs Erkentnis aus der Niederlage Salzburgs gegen Napoli: „Dass es keinen Spieler gibt, der nicht bereit ist, gegen den Ball zu arbeiten oder in die Zweikämpfe zu gehen. Das ist etwas, was man für sich mitnehmen muss.“ So oder so sei seine Truppe bereit: „Wir werden uns am Sonntag nicht ergeben. Ich bin überzeugt, dass wir bestehen können, wenn wir eine Topleistung bieten.“

Tipico-Bundesliga, 21. Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg – Sturm

Red-Bull-Arena, SR Drachta

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Stankovic – Todorovic, Vallci, Ramalho, Ulmer – Mwepu, Samassekou, Minamino, X. Schlager – Gulbrandsen, Dabbur

Sturm: Siebenhandl – F. Koch, Spendlhofer, Maresic – Hierländer, Lovric, Ljubic, Mensah – P. Huspek, Eze, Kiteishvili

Salzburg will Selbstvertrauen tanken

Für Salzburg ist es nicht zuletzt die Gelegenheit, sich Selbstvertrauen für das EL-Rückspiel am kommenden Donnerstag zu holen, in dem man quasi ein Wunder braucht. „Wir kommen mit einer 0:3-Niederlage aus Neapel zurück und haben dort ein intensives Spiel gehabt. Deswegen ist es wichtig, dass wir gut regenerieren und uns schnell auch wieder sammeln, um am Sonntag eine gute Leistung auf den Platz zu bringen“, sagte Rose.

Der Deutsche bestreitet gegen Sturm sein 100. Pflichtspiel als Salzburg-Trainer. „Das macht mich schon ein bisschen stolz“, sagte der Deutsche, der damit die Bestmarke in der Red-Bull-Ära halten und Roger Schmidt (99) überholen wird.

Als Team könnte Salzburg einen fast 35 Jahre alten Rekord einstellen. Sollte der Serienchampion am Sonntag zumindest einen Punkt holen, würde man in der Rekordliste von Ligaheimspielen ohne Niederlage mit SSW Innsbruck gleichziehen. Die Tiroler gingen zwischen 13. März 1982 bis 14. September 1984 in 39 Bundesliga-Heimspielen en suite nie als Verlierer vom Platz.