Patson Daka (Salzburg)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

Salzburg rettet Remis beim LASK

Red Bull Salzburg ist am Sonntag in der achten Runde der tipico-Bundesliga nur knapp an der ersten Saisonniederlage vorbeigeschrammt. Der Titelverteidiger lag im Schlager beim LASK schon mit 0:2 zurück, rettete dank Patson Daka aber noch ein Remis. Erstmals seit April mussten die „Bullen“ in einem Pflichtspiel Punkte abgeben.

Thomas Goiginger hatte die Linzer vor 6.018 Zuschauern in der Raiffeisen Arena von Pasching bereits in der vierten Minute mit einem gefühlvollen Heber in Führung gebracht. In der 18. Minute legte Dominik Frieser nach und verwerte eine Vorlage von Goiginger zum 2:0. Salzburg, das seine Startelf an acht Positionen verändert hatte, stecke aber nicht auf und kam durch Daka noch vor der Pause auf 1:2 heran (32.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste noch einmal den Druck. Der LASK verteidigte aber geschickt und hatte mehrmals sogar die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach Gelb-Rot für Petar Filipovic wegen Haltens drückten die Salzburger auf den Ausgleich und wurden durch Daka, der kurz vor Schluss eine Hereingabe des eingewechselten Takumi Minamino verwertete, noch mit dem Ausgleich belohnt (90.).

Remis im Spitzenspiel zwischen LASK und Red Bull Salzburg

Red Bull Salzburg holte dank eines Doppelpacks von Patson Daka ein 2:2 beim LASK, nachdem die Linzer mit 2:0 geführt hatten.

Erster Punkteverlust für Neo-Coach Marsch

Den letzten Punkteverlust hatten die „Bullen“ im April dieses Jahres gegen RZ Pellets Wolfsberg (1:2) hinnehmen müssen. Dennoch hielten die Salzburger den LASK fünf Punkte auf Distanz, neuer Zweiter ist der WAC, dem vier Zähler auf Rang eins fehlen. Beide Teams konnten am Ende mit der Punkteteilung wenige Tage nach den starken Auftritten im Europacup zufrieden sein. Der LASK erkämpfte wie schon 2018/19 (3:3) vor eigenem Publikum ein Unentschieden gegen den Ligakrösus.

Aus dem von Marsch, der nach zuvor neun Pflichtspielsiegen seit Beginn seiner Dienstzeit den erste Punktverlust hinnehmen musste, im Vorfeld angekündigten „bisschen“ Rotation nach dem 6:2-Galaauftritt in der Champions League am Dienstag gegen Genk wurde eine ordentliche.

Marsch lässt kräftig rotieren

Nur Tormann Cican Stankovic, Maximilian Wöber und Antoine Bernede blieben im Team. Der zuletzt etwas kränkelnde Topstürmer Erling Haaland saß nach 17 Toren in neun Pflichtspielen wie viele andere Stammspieler zu Beginn auf der Bank, mit Kapitän Andreas Ulmer, Andre Ramalho und Hwang Hee Chan waren drei Stützen nicht einmal dort zu sehen. Die Linzer verzichteten nach dem 1:0-Erfolg in der Europa League am Donnerstag gegen Rosenborg Trondheim auf Rotation und traten in bester Formation an. Kapitän Gernot Trauner war nach seiner internationalen Sperre wieder dabei.

Dominik Frieser (LASK)
GEPA/Mathias Mandl
Das 2:0 durch Frieser sollte dem LASK nicht zum Sieg über Salzburg reichen

Die völlig neu zusammengewürfelte Truppe der Salzburger fand durch Daka in der dritten Minute die erste Chance vor, Alexander Schlager zeigte vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda eine gute Parade. Auf der anderen Seite führte schon die erste Aktion zum Erfolg. Enock Mwepu und Bernede leisteten sich leichte Ballfehler, und der von Frieser bediente Goiginger ließ dem zu weit vor dem Tor postierten Stankovic mit einem Heber aus rund 20 Metern keine Chance.

Linzer nutzen Salzburger Unsicherheiten

Salzburg war nicht nur in dieser Aktion in der Defensive anfällig, man merkte den Akteuren die größtenteils fehlende Spielpraxis an. Die Linzer setzten da an, attackierten früh und energisch und waren das bessere Team. Den frühen zweiten Gegentreffer verhinderte ÖFB-Teamgoalie Stankovic bei einem Filipovic-Kopfball (10.). Acht Minuten später musste der 26-Jährige aber neuerlich hinter sich greifen.

Albert Vallci attackierte den von Goiginger mit dem Kopf in Szene gesetzten Frieser nicht gut genug, weshalb der Stürmer zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung bis 2022 einschießen konnte. Salzburg agierte auch im Spiel nach vorne nicht so flüssig wie gewohnt und konnte in der ersten Hälfte nur einmal mit seinem gefürchteten Umschaltspiel glänzen. Von Mwepu ideal bedient traf Daka ins kurze Eck. Die Partie war damit wieder völlig offen, und das blieb sie auch, da Goiginger (36.) nach Frieser-Vorarbeit eins gegen eins an Stankovic scheiterte.

Gelb-Rot für Filipovic macht es spannend

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Salzburger besser, der Druck nahm zu. Schlager rettete im Duell mit Daka in höchster Not (61.) und zeigte bei einem Ashimeru-Weitschuss (65.) eine Parade. Die Linzer bekamen im Konter mehr Raum und blieben brandgefährlich. Marvin Potzmann (68.) hätte den Sack zumachen müssen, traf aber nur die Latte. In der 75. Minute schwächten sich die Hausherren selbst, Filipovic sah nach Foul an Daka zu Recht die Ampelkarte.

Der Abwehrbeton der Linzer hielt aber vorerst, auch da „Joker“ Haaland diesmal seine Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ. Schlager konnte bei einem Abschluss des 19-Jährigen (85.) einmal mehr glänzend reagieren. Zum „Man of the Match“ wurde er aber nicht. Da hatte Daka etwas dagegen. Der 20-Jährige aus Sambia schnürte nach Minamino-Hereingabe seinen Doppelpack. Der ebenfalls von der Bank gekommene Minamino entschied beinahe noch die Partie, setzte den Ball aber aus bester Position über das Gehäuse (93.).

ÖFB-Cup als nächste Herausforderung

Damit kassierten die Linzer nur zwei Gegentore gegen die Salzburger, das war in dieser Saison zuvor nur Rapid gelungen. Alle anderen Teams mussten mindestens viermal den Ball aus dem Tor holen. Bereits am Mittwoch wartet auf die Marsch-Truppe mit dem Gastspiel bei Rapid in der zweiten ÖFB-Cup-Runde das nächste Highlight. Auch deshalb hatte Marsch stark rotiert. Der LASK, bei dem Rene Renner am Oberschenkel verletzt ausschied, bekommt es auswärts mit der Wiener Viktoria zu tun.

Tipico-Bundesliga, achte Runde

LASK – Salzburg 2:2 (2:1)

Pasching, Raiffeisen Arena, 6.018 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Torfolge:
1:0 Goiginger (4.)
2:0 Frieser (18.)
2:1 Daka (32.)
2:2 Daka (90.)

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner (24./Potzmann) – Frieser, Klauss (78./Pogatetz), Goiginger (82./Tetteh)

Salzburg: Stankovic – Farkas, Onguene, Vallci, Wöber – Daka, Bernede (70./Junuzovic), Ashimeru, Mwepu – Koita (80./Minamino), Prevljak (59./Haaland)

Gelbe Karten: Trauner, Wiesinger, Michorl, Goiginger bzw. Mwepu

Gelb-Rote Karte: Filipovic

Die Besten: A. Schlager, Goiginger, Frieser bzw. Daka, Farkas