Erling Braut Haaland (Borussia Dortmund) jubelt
Reuters/Michaela Rehle
Fußball

„Joker“ Haaland trifft dreimal für Dortmund

Erling Haaland hat am Samstag in der 18. Runde der deutschen Bundesliga ein beeindruckendes Debüt für Borussia Dortmund gegeben. Der 19-jährige Norweger, der in der Winterpause für rund 20 Millionen Euro Ablöse von Red Bull Salzburg geholt worden war, wurde in der 56. Minute beim Stand von 3:1 für Augsburg eingewechselt und schoss die Dortmunder mit drei Teffern in 20 Minuten noch zum 5:3-Sieg.

Vor 30.660 Zuschauern ließen Florian Niederlechner (34., 55.) und Marco Richter (46.) die Augsburger lange auf eine Überraschung im Heimspiel hoffen. „Joker“ Haaland (59., 72., 79.), Julian Brandt (49.) und Jadon Sancho (61.) bescherten den Dortmundern mit fünf Toren nach der Pause dann aber noch einen gelungenen Start in die Rückrunde. Der Rückstand auf Tabellenführer Leipzig, der sich gegen Union Berlin auch dank eines Treffers von Marcel Sabitzer mit 3:1 durchsetzte, beträgt aber weiter sieben Punkte.

„Das ist ein Traumdebüt“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc über den ersten Auftritt von Haaland im Dortmund-Trikot. „Es ist ein fantastischer Einstand für ihn gewesen“, meinte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl und bezeichnete Haaland als „super belebendes Element“. „Er hat Präsenz gebracht, seine Stärke sind die Läufe in die Tiefe. Er hat es sehr gut gemacht“, erklärte Trainer Lucien Favre

Augsburg zweimal mit Zweitorevorsprung

Die Dortmunder verzichteten zunächst noch auf Haaland. „Er ist ein Rohdiamant, natürlich muss er sich noch in einigen Bereichen verbessern“, hatte Zorc vor dem Anpfiff den Neuzugang gesagt. Die Dortmunder hatten vor der Pause durch Sancho (28.) und Marco Reus (29.) gute Chancen auf die Führung. Den ersten Treffer erzielten aber die Augsburger. Nach starker Vorarbeit von Ruben Vargas brauchte Niederlechner nur noch einzuschieben.

Die zweiten 45 Minuten hatten es dann in sich. Augsburg erhöhte nur 19 Sekunden nach dem Seitenwechsel durch einen Weitschuss von Richter auf 2:0. Der BVB schlug umgehend zurück. Die Augsburger verteidigten zu passiv, Brandt nutzte das zum Anschlusstreffer (49.) aus. Die Gastgeber stellen aber durch Niederlechner den Vorsprung von zwei Toren wieder her (55.).

Haaland trifft nach 183 Sekunden

Dortmund-Coach Lucien Favre reagierte – und brachte in der 56. Minute Haaland. 183 Sekunden später erzielte der 19-Jährige bereits sein Premierentor. Haaland traf nach Zuspiel von Jadon Sancho mit links via Innenstange ins lange Eck. Zwei Minuten danach gelang Sancho selbst der Ausgleich. Der Engländer hätte Haaland schon den Doppelpack servieren können, schloss aber selbst ab (61.).

Thorgan Hazard machte es zehn Minuten später anders, bediente Haaland, und dieser schob aus zwei Metern zum 4:3 ein. Dem nicht genug, legte Haaland mit einem weiteren Schuss ins lange Eck noch seinen dritten Treffer nach. Drei Tore waren dem Ausnahmetalent schon im September bei seinem ersten Auftritt in der Champions League gelungen. Damals fertigte er mit den Salzburgern den KRC Genk mit 6:2 ab.

Erling Braut Haaland (Dortmund) trifft gegen Augsburg
APA/AFP/Thomas Kienzle
Erling Haaland stellt beim Debüt für Dortmund seine Qualitäten als Torjäger eindrucksvoll unter Beweis

Leipzig dreht Partie gegen Berlin

Leipzig, das Haaland ebenfalls gerne verpflichtet hätte, lag gegen Union zur Pause durch einen Treffer von Marius Bülter (10.) zurück. Ein Traumtor von Timo Werner (51.) und eine gute Reaktion von Sabitzer (57.) drehten aber die Partie. Der Steirer spitzelte den Ball nach einem Eckball aus kurzer Distanz akrobatisch ins Tor. Es war sein zwölfter Pflichtspieltreffer in dieser Saison, sein siebenter in der Liga. Werner schnürte im Finish noch seinen Doppelpack (83.).

Sabitzer trug bei Leipzig nach dem Abgang von Diego Demme zu SSC Napoli erstmals die Kapitänsschleife. Der eigentliche Kapitän Willi Orban fehlt noch mindestens bis März verletzt. Wie Sabitzer spielte beim Tabellenführer auch Landsmann Konrad Laimer durch, Stefan Ilsanker wurde im Finish eingewechselt. Bei der Union war Kapitän Christopher Trimmel wegen einer Erkrankung nicht mit von der Partie.

Tor von Marcel Sabitzer
AP/Jens Meyer
Beim Tor zum 2:1 für Leipzig stand Marcel Sabitzer goldrichtig

Frankfurt beendet Negativlauf

Auch Eintracht Frankfurt glückte der Jahresauftakt. Das Team von Adi Hütter beendete mit einem 2:1 bei 1899 Hoffenheim einen Negativlauf von zuletzt vier Pflichtspielniederlagen in Serie und schob sich vorübergehend auf Rang elf. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt vier Zähler. Bas Dost (18.) und Timothy Chandler (63.) waren für die Eintracht erfolgreich, bei der ÖFB-Verteidiger Martin Hinteregger im Abwehrzentrum durchspielte.

Bei Hoffenheim waren Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner über die volle Distanz im Einsatz, Landsmann Stefan Posch wurde in der Schlussphase ausgewechselt. Der israelische Ex-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur, im Winter vom FC Sevilla geholt, kam zur Pause in die Partie. Frankfurt war in der Liga zuletzt sieben Spiele sieglos gewesen – seit einem 5:1 am 2. November gegen Bayern München. Damals war noch Niko Kovac Bayern-Trainer gewesen.

Bas Dost jubelt
APA/Uwe Anspach
Der Niederländer Bas Dost erzielte den wichtigen Führungstreffer für die Frankfurter

Siege für Bremen und Köln

Werder Bremen schob sich durch einen 1:0-Auswärtssieg im direkten Duell mit Fortuna Düsseldorf aus der Zone der Fixabsteiger. Die Bremer liegen nun zwei Zähler vor Düsseldorf auf dem Relegationsplatz. Die Entscheidung brachte ein Eigentor von Düsseldorf-Goalie Florian Kastenmeier nach Kopfball von Werder-Kapitän Niklas Moisander (67.). Marco Friedl spielte bei den Bremern wie Markus Suttner bei Düsseldorf durch. Fortuna-Mittelfeldmann Kevin Stöger gab im Finish (ab 71.) nach acht Monaten Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses sein Comeback.

Der 1. FC Köln landete dank zweier Tore von Jhon Cordoba mit einem 3:1 gegen den VfL Wolfsburg bereits den vierten Sieg in Serie. Xaver Schlager vermochte die Niederlage des Teams von Trainer Oliver Glasner nicht zu verhindern. Die Wolfsburger haben nur eines ihrer vergangenen sechs Ligaspiele gewonnen und hängen als Tabellenneunter im Mittelfeld fest. Freiburg dagegen schob sich mit einem 2:1-Erfolg beim FSV Mainz vorübergehend auf Rang sechs. Karim Onisiwo kam bei den Mainzern zur Pause in die Partie, Philipp Lienhart bei Freiburg erst in der Nachspielzeit (92.).

Deutsche Bundesliga, 18. Runde

Sonntag:

Hertha – Bayern 0:4 (0:0)

Tor: Müller (60.), Lewandowski (73./Elfmeter), Thiago (75.), Perisic (84.)

Alaba (Bayern) spielte durch

Paderborn – Leverkusen 1:4 (0:3)

Tore: Srbeny (51.) bzw. Volland (11., 14.), Baumgartlinger (36.), Havertz (75.)

Baumgartlinger spielte durch, Dragovic und Özcan auf der Bank (alle Leverkusen)

Samstag:

Augsburg – Dortmund 3:5 (2:0)

Tore: Niederlechner (34., 55.), Richter (46.) bzw. Brandt (49.), Haaland (59., 71., 79.), Sancho (61.)

Teigl (Augsburg) auf der Bank

Leipzig – Union Berlin 3:1 (0:1)

Tore: Werner (51., 83.), Sabitzer (57.) bzw. Bülter (10.)

Sabitzer und Laimer spielten durch, Ilsanker ab der 86. Minute, Wolf auf der Bank (alle Leipzig); Flecker (Berlin) auf der Bank

Hoffenheim – Frankfurt 1:2 (0:1)

Tore: Stafylidis (48.) bzw. Dost (18.), Chandler (62.)

Grilitsch und Baumgartner spielten durch, Posch bis zur 82. Minute (alle Hoffenheim); Hinteregger (Frankfurt) spielte durch

Köln – Wolfsburg 3:1 (2:0)

Tore: Cordoba (22., 45.+2), Hector (62.) bzw. Steffen (66.)

Kainz (Köln) auf der Bank; Schlager spielte durch, Pervan auf der Bank (beide Wolfsburg)

Düsseldorf – Bremen 0:1 (0:0)

Tor: Moisander (67.)

Gelb-Rote Karte: Moisander (96./Bremen)

Suttner spielte durch, Stöger ab der 71. Minute (beide Düsseldorf); Friedl (Bremen) spielte durch

Mainz – Freiburg 1:2 (0:2)

Tore: Mateta (82.) bzw. Kwon (28.), Petersen (41.)

Onisiwo ab der 46. Minute im Einsatz, Mwene auf der Bank (beide Mainz); Lienhart (Freiburg) ab der 92. Minute

Freitag:

Schalke – Mönchengladbach 2:0 (0:0)

Tore: Serdar (48.), Gregoritsch (58.)

Schöpf spielte durch, Gregoritsch bis zur 90. Minute, Burgstaller ab der 90. Minute (alle Schalke); Lainer (Gladbach) spielte durch

Tabelle: