Jubel der Salzburger mit dem Meisterteller (v.l.n.r): Ein Betreuer, Andreas Ulmer, Rasmus Kristensen, Hee-Chan Hwang
APA/Barbara Gindl
Bundesliga

Für Salzburg soll es so weitergehen

Der Meisterteller der tipico-Bundesliga ist heuer zum siebenten Mal in Folge bei Red Bull Salzburg gelandet. Nach dem 5:2 am Mittwoch gegen Sturm Graz übernahm Kapitän Andreas Ulmer, mit elf Meisterschaften Österreichs „Rekordchampion“, das Objekt der Begierde aus den Händen von Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer. Hinsichtlich der neuen Saison geben sich die Salzburger Verantwortlichen bereits zuversichtlich.

Ulmer hatte im ORF-Interview für seine aktuellen Teamkollegen viel Lob parat: „Man hat über die ganze Saison gesehen, dass wir eine Riesenqualität im Kader haben. Wenn wir einen Wechsel machen, sind die Jungs sofort dabei und können auch einen Unterschied ausmachen. Es ist super für die Zukunft, es ist vielversprechend.“

Sportdirektor Christoph Freund vermisste bei den Feierlichkeiten im leeren Stadion zwar die Fans, dennoch sprach er bei Sky von einem „sehr schönen Titel nach einer herausfordernden Saison mit vielen Highlights. Wenn man weiß, welchen Umbruch es im letzten Sommer gegeben hat, ist das schon eine richtig coole Geschichte“.

Salzburg erhält Meisterteller

Nach dem 5:2-Sieg über Sturm Graz wurde Salzburg der Meisterteller überreicht.

Eine Runde vor dem Ende der Meistergruppe liegen die Salzburger neun Punkte vor Vizemeister Rapid. Dabei hatte man nach dem Grunddurchgang sechs Zähler Rückstand auf den LASK. Dann aber kamen die Punkteteilung und die Coronavirus-Pandemie. „Von der Punkteteilung waren wir nie große Fans, diesmal war sie für uns besser. Und die Pause hat sich niemand ausgesucht“, sagte Freund.

„Die nächsten stehen schon in den Startlöchern“

In den zehn Spielen seit dem Neustart holte man acht Siege und zwei Remis und stieg wieder zur unumstrittenen Nummer eins im Land auf. Daran soll sich auch in der kommenden Saison nichts ändern, obwohl wieder Leistungsträger verkauft werden dürften. „Der Umbruch wird sicher nicht so groß sein wie letztes Jahr“, versprach Freund. „Der eine oder andere wird den Verein verlassen und den nächsten Schritt machen, doch die nächsten stehen schon in den Startlöchern.“

Der Abgang von Hwang Hee-Chan zu RB Leipzig gilt als beschlossene Sache, auch der von mehreren renommierten Clubs umworbene Dominik Szoboszlai wird wohl nicht zu halten sein. Der Ungar brachte es in den zehn Partien seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs auf sieben Tore und zehn Assists. In den 29 Spielen davor hatte es nur zu vier Treffern und sieben Vorlagen gereicht.

Szoboszlai ist „ein Mann geworden“

Dem 19-Jährigen tat die Coronavirus-Pause offenbar gut. „Ich bin einfach ein Mann geworden“, sagte Szoboszlai. „Vor Corona ist es nicht so gut gelaufen für mich, dann habe ich meinen Kopf in eine andere Richtung gestellt.“ Über einen Transfer in eine Topliga wollte der Offensivspieler nach dem Sturm-Match noch nicht reden. Seine Konzentration liege voll auf der letzten Partie am Sonntag beim LASK.

Dominik Szoboszlai (Salzburg)
GEPA/Jasmin Walter
Szoboszlai hat sich zu einer der Stützen im Team entwickelt

Trainer Jesse Marsch rechnet nicht wirklich mit einem Verbleib von Szoboszlai. „Hoffentlich können wir ihn behalten, aber ich bin mir nicht so sicher“, sagte der US-Amerikaner. Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft, immerhin warten mit Spielern wie dem 18-jährigen Karim Adeyemi, der gegen Sturm sein erstes Ligator erzielte, schon die nächsten Talente auf den Durchbruch. „Christoph Freund hat in den letzten Jahren einen super Job gemacht. Da ist für einen Trainer das Arbeiten einfach“, sagte Marsch.

Sturm „hat viel gutzumachen“

Weniger rosig stellt sich die Situation für Sturm Graz dar. Durch die Niederlage in Salzburg beenden die Steirer die Saison auf Platz sechs und sind im Europacup nur Zuschauer. Neun der vergangenen zehn Matches wurden verloren, was bei Jörg Siebenhandl für großen Unmut sorgte.

„Es sollten sich einige fragen, was es heißt, Profifußballer zu sein. Wir haben in der Vorbereitung eine riesige Aufgabe vor uns und in der nächsten Saison viel gutzumachen. Solche Spiele kann man nicht mehr abliefern“, schimpfte der Torhüter.