Szene aus dem Match Ried gegen TIrol
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Ried schlägt in Nachspielzeit zu

Die SV Guntamatic Ried hat sich am Sonntag mit einem Heimsieg über die WSG Swarovski Tirol in der tipico-Bundesliga zurückgemeldet. Die Gäste aus Wattens lagen zweimal voran, die Rieder glichen aber ebenso oft aus. In der 97. Minute gelang „Joker“ Valentin Grubeck sogar noch der Siegestreffer für den Aufsteiger.

Bemerkenswert war, dass Referee Christian-Petru Ciochirca gleich dreimal auf den Elfmeterpunkt zeigen musste. Bereits in der vierten Minute traf Zlatko Dedic per Strafstoß zur Führung der Gäste. Marco Grüll stellte in der 20. Minute ebenfalls per Elfmeter aber wieder den Gleichstand her. Nach einer halben Stunde traf David Schnegg dann per abgefälschten Schuss zur neuerlichen Führung der Tiroler.

Danach liefen die Oberösterreicher an, bis zum Ausgleich durch Julian Wießmeier mussten die Heimfans aber bis zur 82. Minute warten. Der Mittelfeldspieler traf mit seinem ersten Ballkontakt in der Bundesliga vom Elfmeterpunkt. Der ebenfalls eingewechselte Grubeck netzte in der 97. Minute ein – allerdings nach einer Abseitsposition.

Ried feiert Last-Minute-Sieg gegen Tirol

Aufsteiger SV Ried hat zum Bundesliga-Auftakt einen 3:2-Sieg über WSG Tirol gefeiert. Den Innviertlern gelang der Siegestreffer in der 97. Minute.

Ried überlasst Gästen das Kommando

Ried überließ den Tirolern vor 2.650 Zuschauern zu Beginn mit einem kompakten Defensivblock das Terrain, die verjüngten Wattener nutzten das aus und marschierten forsch nach vorn. Die erste Chance bot sich schon in der zweiten Minute: Beim Heber des Dänen Nikolai Baden Frederiksen war Torhüter Samuel Sahin-Radlinger zur Stelle. Nach einem Handspiel des Ex-Mattersburgers Michael Lercher wenig später verwandelte Dedic souverän vom Elfmeterpunkt.

In der 14. Minute vergab Bernd Gschweidl die plötzliche Ausgleichschance. Der Stürmer traf nach einem Ballverlust des Swarovski-Teams im Mittelfeld nur die Stange. Fünf Minuten später machte Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca ein Foul von Kelvin Yeboah an Grüll im Strafraum aus. Der trat selbst zum Elfmeter an und verwertete wie zuvor Dedic sicher.

Viel Arbeit für beide Torhüter

Danach wogte die Partie hin und her, wobei die WSG weiter leichte Vorteile hatte. Thanos Petsos prüfte Sahin-Radlinger in der 28. Minute aus der Distanz. Neuzugang Schnegg hatte bei seinem Schuss mehr Glück, der wurde nämlich zweimal von einem Rieder abgefälscht und damit unhaltbar für den von Barnsley nach Österreich zurückgekehrten Schlussmann.

In der 36. Minute musste WSG-Goalie Ferdinand Oswald bei einem Gschweidl-Kopfball sein Können aufbieten. Grüll (43.) erwischte bei einer weiteren Ausgleichschance die Stange. Zu Beginn der zweiten Hälfte scheiterte Dedic (50.) aus spitzem Winkel an Sahin-Radlinger, die Rieder erhöhten jedoch die Schlagzahl. Der aufgerückte Innenverteidiger Luca Meisl (57.) verfehlte mit einem Weitschuss nur knapp das Tor, in der 64. Minute verpuffte eine Großchance im Tiroler Strafraum. Einem Grüll-Kopfball (71.) fehlte der nötige Nachdruck.

Torschuss von Valentin Grubeck
GEPA/Manfred Binder
„Joker“ Grubeck ließ die Rieder in der Nachspielzeit doch noch über drei Punkte jubeln

Auf der anderen Seite schoss Dedic (65.) bestens postiert über das Tor. Die Tiroler waren nun in die Defensive gedrängt und suchten ihr Heil im Konter. Ried hatte am Ende aber auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite: Nach einem Foul von Florian Buchacher an Seth Paintsil ließ sich der kurz zuvor eingewechselte Wießmeier die Chance nicht entgehen. Grubeck staubte am Ende der Nachspielzeit – allerdings nach einer Abseitsposition eines Mitspielers – aus kurzer Distanz ab.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Baumgartner (Ried-Trainer): „Wir waren leider Gottes gleich hinten, das war natürlich nicht optimal. Nach den ersten Chancen bekamen wir Selbstvertrauen und haben auch die Fans mitgenommen. Beim zweiten Tor haben wir viel Lehrgeld bezahlt. Wir konnten gut wechseln, weil wir Spieler auf der Bank haben, die mit ihrer Qualität Bundesliga-Spiele entscheiden können. Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Die Hardcore-Fans haben uns nach vorn gepeitscht, das war sehr wichtig für uns. Der Sieg gibt Rückenwind, aber wir wissen, dass es noch nicht perfekt ist. Wir werden nach dem Sieg nicht vergessen, dass wir noch Hausaufgaben zu machen haben.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war ein hochintensives Spiel, und wird sind im Endeffekt an unserer Blödheit gescheitert. Es war ein tolles Match von beiden, und ich hadere ein bisschen mit unseren Chancen. Insgesamt hat Ried verdient gewonnen, weil wir schwach verteidigt haben und sinnlose Elfmeter kassiert haben. In der Bundesliga hat jede Mannschaft drei bis fünf Schlüsselmomente, die muss man nutzen. Wir haben mehrere Matchbälle liegen lassen. Nach einem Spiel muss man nicht gleich alles infrage stellen. Unsere Neuzugänge bringen Qualität, aber wir haben noch brutal viel Arbeit vor uns.“

Über das Publikum: „Es war richtig geil. Das Publikum hat die Rieder Mannschaft zum 3:2 gepeitscht, ohne Publikum wäre das Tor wahrscheinlich nicht gefallen.“

Valentin Grubeck (Ried-Stürmer/Siegtorschütze zum 3:2): „Wir haben schon mehrere Last-Minute-Siege vor leeren Rängen gefeiert, aber heute war es ganz anders. Nach meinem Tor ist mir kurz die Luft weggeblieben – als alle Spieler auf mir gelegen sind.“

Tipico-Bundesliga, erste Runde

Sonntag:

Ried – WSG Tirol 3:2 (1:2)

Josko Arena, 2.650, SR Ciochirca.

Torfolge:
0:1 Dedic (4./Elfmeter)
1:1 Grüll (20./Elfmeter)
1:2 Schnegg (30.)
2:2 Wießmeier (82./Elfmeter)
3:2 Grubeck (97.)

Ried: Sahin-Radlinger – Kerhe, Reiner (69./Lackner), Reifeltshammer (81./Wießmeier), Meisl, Lercher – S. Nutz (57./Paintsil), Ziegl (81./Grubeck), Offenbacher – Grüll, Gschweidl (69./Satin)

Tirol: Oswald – Rogelj, Behounek, D. Gugganig, Schnegg (90./Gölles) – Baden Frederiksen (59./Rieder), Petsos (90./Hager), Celic, Pranter (76./Buchacher) – Dedic (76./Naschberger), Yeboah

Gelbe Karten: Lercher, Reifeltshammer bzw. Celic, Rieder, Buchacher, Oswald

Die Besten: Grüll, Kerhe bzw. Dedic, Oswald