Jubel von Salzburg-Spielern
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Salzburg schießt sich für Bayern ein

Red Bull Salzburg hat sich am Samstag in der tipico-Bundesliga mit einem 5:0-Schützenfest über die WSG Swarovski Tirol für den Champions-League-Hit am Dienstag (21.00 Uhr) gegen Titelverteidiger Bayern München warmgeschossen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten machten die „Bullen“ mit den Tirolern letztlich kurzen Prozess. Danach blickte man bereits gespannt einer „unglaublich großen Prüfung“ gegen David Alaba und Co. entgegen.

Die im Vergleich zum Spiel gegen Atletico an neun Positionen veränderten Salzburger sahen sich zu Beginn keiner defensiv eingestellten WSG gegenüber, sondern einer an spielerischen Lösungen interessierten Elf, die durch Kelvin Yeboah (12., 15.) sogar zwei gute Einschussmöglichkeiten hatte, aber nicht nutzte. „Das war die x-te Großchance, die wir heuer fahrlässig liegengelassen haben“, ärgerte sich Trainer Thomas Silberberger. Da habe sich eben auch der Klassenunterschied gezeigt, betonte der Tiroler.

Denn im Gegensatz dazu agierte Salzburg auch ohne den verletzten Einserstürmer Patson Daka sehr effektiv. Schon nach 130 Sekunden schoss Okafor ein, bei der zweiten nennenswerten „Bullen“-Chance war der Schweizer neuerlich zur Stelle, bzw. WSG-Akteur David Gugganig, dessen Klärungsversuch kurz vor der Linie scheiterte (34.). „Am Anfang waren wir, ganz ehrlich, nicht so gut“, gestand Marsch. „Wir waren aber auch ein bisschen überrascht, dass Wattens so mutig war und so intensiv gespielt hat. Kompliment. Es hat daher für uns ein bisschen gedauert.“

Salzburger Kantersieg gegen Tirol

Salzburgs 5:0-Heimerfolg über die WSG Tirol in der sechsten Bundesliga-Runde war nach schneller Führung hochverdient, aber nicht glanzvoll.

Okafor kommt zur richtigen Zeit in Fahrt

Mehr Souveränität strahlten die Hausherren vor 1.500 Zuschauern dann nach dem Seitenwechsel aus. „Da hatten wir das im Griff“, resümierte Marsch. Einmal mehr Okafor (74.) und zweimal der eingewechselte Sekou Koita (74., 83./Elfer) sorgten für klare Verhältnisse und den sechsten Sieg im sechsten Ligaspiel. Okafor, im Winter 2019/20 mit einer kolportierten Ablösesumme von 11,2 Millionen Euro der teuerste Zugang der Bundesliga-Geschichte, scheint den Tritt zu finden.

Ob der variable Offensivmann angesichts der Daka-Zwangspause auch gegen die Bayern mit einem Startelfeinsatz rechnen darf, wollte Marsch nicht preisgeben. „Er ist immer eine Möglichkeit in der Startelf. Ich war sehr glücklich“, betonte der Coach. „Er hat aber auch letzte Woche sehr gut gespielt und war in den letzten Wochen auch sehr gut von der Bank. Wir haben viel mit ihm über Taktisches gesprochen, viele Videos gezeigt“, erzählte Marsch über den Reifeprozess des 20-Jährigen.

„Gute Pause für ein paar Spieler

Insgesamt sprach der US-Amerikaner von einem „guten Sieg“ und einer „guten Pause für ein paar Spieler, sodass wir am Dienstag mit einer frischen, starken und bereiten Mannschaft spielen können“. Und dann müsse man alles – und noch mehr – investieren. „Es ist wie eine finale Prüfung über unsere Mentalität, unsere Spielidee, unsere Qualität und unsere Vorbereitung.“ Man habe „nicht Angst, aber wir wissen, wie gut diese Mannschaft ist. Vielleicht ist es die beste seit Barcelona mit Pep Guardiola.“ Nachsatz: „Aber wir sind auch gut.“

Dass am Dienstag in Wals-Siezenheim gemäß der neuesten Coronavirus-Verordnung der Bundesregierung die Tore für Fans komplett verschlossen bleiben, konnte Marsch kaum fassen. „Es ist so schade, dass wir so ein Spiel ohne Fans spielen müssen. Es ist schrecklich“, meinte der 46-Jährige.

Tirol ärgern „kleine Fehler“ mit großer Wirkung

Aufseiten der WSG zeigte man sich angesichts einer erwartbaren Niederlage gefasst. Bedauern herrschte aber angesichts einer ansehnlichen Leistung in der ersten Hälfte. „Da waren wir nicht viel schlechter“, meinte Gugganig. „Wir haben kleine Fehler gemacht und waren stümperhaft vor dem Tor.“ Ähnlich Silberberger: „Bis zum 3:0 war der Auftritt okay. Nach dem 3:0 sind bei uns viele Dämme gebrochen. Sie haben uns dann ein bisschen zur Schau gestellt wie am Jahrmarkt“, sagte der Coach, dessen Team am kommenden Samstag bei St. Pölten gastiert. „Wir müssen langsam, aber sicher wieder punkten, weil sonst kommen wir in ein Fahrwasser, das für uns gefährlich wird.“