Thomas Goiginger (LASK) and David Nemeth (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Sturm überholt LASK im direkten Duell

Sturm Graz hat mit dem ersten Sieg über den LASK seit zwei Jahren den dritten Platz in der Bundesliga übernommen. Die Steirer setzten sich am Sonntag im eigenen Stadion mit 3:1 durch und überholten die nun einen Punkt dahinter liegenden Linzer in der Meistergruppe. Die Oberösterreicher blieben zum dritten Mal in Folge sieglos, doch schon am Mittwoch bietet sich bei wechselndem Heimrecht in Pasching die Chance zur Revanche.

Durch ein Eigentor von Rene Renner (28.) und zwei Elfmetertore von Jakob Jantscher (45.+1) und Kelvin Yeboah (54.) feierte Sturm den zweiten Sieg im fünften Meistergruppen-Spiel und liegt zur Halbzeit vier Punkte hinter dem Zweiten Rapid. Die Grazer radierten ihre schwarze Serie mit zuletzt fünf Pflichtspielniederlagen gegen den LASK aus. Im neunten Anlauf klappte es wieder mit einem Sieg im schwarz-weißen Duell. Für den LASK traf Marvin Potzmann erst in der 87. Minute. Sein Team verlor zum dritten Mal seit der Punkteteilung.

Beide Teams hatten zuletzt gut gespielt, waren aber mit vier Punkten in der Meistergruppe hinter den eigenen Erwartungen geblieben. Für das Erfolgserlebnis legten beide los wie die Feuerwehr. Der LASK hatte in der intensiven Partie die erste Topchance durch Husein Balic (4.), doch dann kamen die Gastgeber auf: Jantscher schoss einen Nachschuss ins Außennetz des verwaisten Tores (15.). Yeboah war Gernot Trauner enteilt und von Goalie Alexander Schlager gestellt worden.

Sturm nimmt LASK Platz drei ab

Sturm Graz hat sich im direkten Duell gegen den LASK in der Tabelle am Gegner vorbeigeschoben. Mit einem 3:1-Sieg liegen die Grazer in der Meistergruppe nun auf dem dritten Rang.

Yeboah erwischt glänzenden Tag

Der quirlige Yeboah war von der Linzer Abwehr nicht zu halten, ließ nur die Effizienz vor dem Tor vermissen. So scheiterte der 20-jährige Winter-Zugang nach einem Schnittstellen-Pass von David Nemeth an Schlager (17.) und fabrizierte – wieder in Einschussposition – einen Edelroller auf den ÖFB-Goalie (37.). Yeboah holte aber auch gegen Philipp Wiesinger den ersten Elfmeter für Sturm seit dem 15. Dezember 2019 (3:3 gegen LASK) heraus, den Jantscher in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sicher zum 2:0 verwertete (45.+1).

Zunächst aber brachte ein Ping-Pong-Tor die Grazer Führung: Nach einem Jantscher-Freistoß blieb Nemeth mit dem Kopfball an Schlager hängen, den Abpraller bugsierte Renner ins Tor. Schlager blieb danach benommen liegen, musste im Bereich des Bauches behandelt werden, konnte aber weiterspielen (28.). Auch die Linzer, bei denen Toptorschütze Johannes Eggestein nach gut einer Stunde ins Spiel kam, hatten ihre Möglichkeiten. Diese fielen vorerst weniger zwingend aus.

Zwei Elfer nach langer Wartezeit

Bei Kopfbällen von Trauner (17./nach Corner) und Balic (36./nach Ranftl-Flanke) fehlten jeweils Zentimeter. Bei Renners Fehlschuss kurz nach dem Wiederanpfiff war das nicht anders (47.). Sturm hatte vor der Partie 40 Spiele lang auf einen Elfmeter gewartet. In diesem Spiel pfiff Schiedsrichter Christopher Jäger – er hatte auch den zuvor letzten gegeben – sogar zwei.

Die Entscheidung in der 54. Minute war eine harte, nachdem Yeboah an der Torlinie gegen Trauner zu Fall gekommen war. Der Mann aus Ghana verwertete den Strafstoß selbst präzise im linken Eck (54.). Danach war die „Messe“ gelesen, der LASK kam erst im Finish wieder zu Chancen. Der Ex-Grazer Potzmann schoss nach Eggestein-Pass im Rückraum ein (87.). Renner hatte in der 91. Minute noch den möglichen Anschlusstreffer auf dem Fuß.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Wir haben in den letzten Wochen in der Meistergruppe schon gezeigt, dass wir ganz gut in Form sind, waren in den letzten Spielen bei der Preisverleihung aber nicht dabei. Da haben wir nicht das zurückbekommen, was wir ins Spiel investiert haben. Das haben wir heute zum Glück umgedreht. Jetzt sind wir heiß aufs Stockerl. Jetzt geht es noch fünf Runden, und da brauchen wir jetzt nicht mehr herumtun. Wir werden angreifen, dass wir in die Top Drei kommen.“

Zu den Elfmetern: „Im ersten Moment habe ich auch geglaubt, es ist Ostern und Weihnachten zusammen.“

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Von der 15. bis zur 75. Minute war das einfach zu wenig, nicht akzeptabel. Wir waren nicht griffig genug in den Zweikämpfen. Wir haben viele Dinge vermissen lassen, die wir uns vorgenommen haben. Man kann gegen Yeboah in der Restverteidigung nicht eins-gegen-eins spielen. Wir waren auch in anderen Aspekten nicht gut genug. So wie die Mannschaft gegen Ende aufgetreten ist, noch einmal gefightet hat, das war okay, aber zuvor einfach nicht. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen, knallhart analysieren und schleunigst zurück in die Spur finden.“

Tipico-Bundesliga, 27. Runde

Sonntag:

Sturm Graz – LASK 3:1 (2:0)

Graz, Merkur Arena, keine Zuschauer erlaubt, SR Jäger

Torfolge:
1:0 (28.) Renner (Eigentor)
2:0 (45.+1) Jantscher (Foulelfmeter)
3:0 (54.) Yeboah (Foulelfmeter)
3:1 (87.) Potzmann

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic (89. F. Mwepu), Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili (83. Jäger), Kuen – Yeboah (77. Balaj), Jantscher

LASK: Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic (58. Andrade) – Ranftl (71. Potzmann), Holland, Madsen (58. Eggestein), Renner – Michorl (71. Grgic), Balic, Goiginger (79. Reiter)

Gelbe Karten: Jantscher bzw. Wiesinger, Reiter

Die Besten: Yeboah, Nemeth, Dante bzw. Renner, Michorl