Jubelnder Dominik Reiter (LASK)
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

LASK schießt sich Frust von der Seele

Der LASK hat am Mittwoch seine Durststrecke in der Meistergruppe der tipico-Bundesliga beendet und erstmals nach fünf Spielen wieder gewonnen. Beim Linzer Lieblingsgegner WAC feierten die Oberösterreicher einen 4:0-Sieg und halten mit Sturm Graz Gleichschritt. Die Steirer gewannen bei WSG Tirol mit 3:2 und bleiben punktegleich vor dem LASK Dritter.

Die Athletiker schossen sich im Lavanttal nach dem jüngsten 3:3 gegen Tirol den Frust von der Seele. Die Mannschaft des gesperrten LASK-Trainers Dominik Thalhammer, der nach seiner Gelb-Roten-Karte an der Seitenlinie von Assistent Emanuel Pogatetz vertreten wurde, gewann gegen die Kärntner – inklusive Cup – auch das fünfte Saisonduell.

Johannes Eggestein staubte zunächst nach Zuspiel von Thomas Goiginger zur Führung ab (18.), Reinhold Ranftl erhöhte per Weitschuss acht Minuten später (26.). Noch vor der Halbzeitpause traf Eggestein Aluminium, die deutsche Leihgabe von Werder Bremen schnürte aber per Elfmeter doch noch einen Doppelpack (61.) beim verdienten Sieg, den Dominik Reiter (92.) am Ende noch höher ausfallen ließ.

WAC geht gegen LASK leer aus

Der WAC geht in einem Heimspiel gegen den LASK wieder einmal leer aus.

In der Tabelle hat der Vierte LASK wie Sturm 30 Punkte, der WAC liegt bereits vier Punkte zurück. Die WSG Tirol hat sich im Kampf um Platz drei, der ein Europa-League-Play-off-Ticket bedeutet, verabschiedet.

LASK Assistenztrainer Emanuel Pogatetz.
GEPA/Christian Walgram
Emanuel Pogatetz gab an der Seitenlinie ein erfolgreiches Debüt als Ersatzmann für Thalhammer

Linzer lassen nichts anbrennen

Nach 18 kontrollierten Minuten, in denen die Kärntner den Takt vorzugeben schienen, wurde dennoch schnell klar: Die Hoffnung, aus der Sperre von LASK-Kapitän Gernot Trauner Kapital schlagen zu können, wurde enttäuscht. Denn nicht nur, dass die Oberösterreicher mit ihrer ersten Chance nach Konter durch Eggestein in Führung gingen, gelang Michael Liendl und Co. offensiv nur sehr wenig. Und wenn, war Alexander Schlager zur Stelle. So wie bei einem Kopfball Gustav Henrikssons (19.) und einem Versuch von Michael Novak (11.)

LASK-Kotrainer Emanuel Pogatetz, der den ebenfalls gesperrten Dominik Thalhammer an der Seitenlinie vertrat, musste diesbezüglich nicht zittern. Er sah in den zurückgerutschten James Holland eine starke Trauner-Vertretung sowie nach dem 1:0 immer stärker werdende Athletiker. Die erarbeiteten sich nicht nur ein klares Plus an besseren Chancen, sondern erhöhten auf 2:0: Ranftl nützte an der Strafraumgrenze den ihm gebotenen Raum und versenkte den Ball gefühlvoll im langen Eck.

LASK baut Führung aus

Die Linzer klopften in Person von Eggestein kurz vor der Pause noch an der Stange an und bauten ihre Dominanz nach Seitenwechsel aus. Der WAC fand in keiner Phase Tritt. WAC-Tormann Manuel Kuttin war der beste Mann der Hausherren, beim 3:0 aber wieder ohne Chance. Diesmal traf Eggestein vom Elfmeterpunkt, ein Foul von Giorbelidze an Peter Michorl war der Aktion vorausgegangen. Balsam auf die Wunden der Linzer, die zuletzt mit zwei fragwürdigen Elfern „bedient“ waren.

Der WAC, dem in der Innenverteidigung Dominik Baumgartner mit einer Sperre fehlte, besaß an diesem Abend nicht die Mittel, noch eine Trendwende einzuleiten. Bezeichnend: Die gefährlichste Aktion war unterm Strich ein Köpfler von Dejan Joveljic nach Ecke im Finish (88.). In der Nachspielzeit durfte sich dann noch „Joker“ Reiter mit seinem zweiten Saisontor in die Schützenliste eintragen.

Stimmen zum Spiel:

Roman Stary (WAC-Trainer): „Natürlich sind wir enttäuscht. Wir haben uns sehr viel vorgenommen, es am Anfang gut umgesetzt. Mit dem 1:0 des LASK waren wir nicht mehr so genau. Wir haben in Ballbesitz die Bälle zu leicht verloren, waren ohne Konstanz. Gegen den Ball hat der LASK uns mit den Spielverlagerungen das Leben sehr schwer gemacht. Wir waren verunsichert, zu weit weg von den Gegnern. Der LASK war sehr gut und sehr aggressiv. Solche Spiele gibt’s. Wenn wir jetzt noch spielen würden, hätten wir auch noch kein Tor geschossen.“

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer/saß wegen Sperre auf der Tribüne): „Es war eine Ehre, die Mannschaft von oben zu beobachten, weil sie heute eine wirklich gute Spielleistung auf den Platz gebracht hat. Obwohl in den letzten Tagen vielleicht nicht mehr so viele an uns geglaubt haben. Nach der Führung ist eine Riesenerleichterung eingetreten. Wir waren in allen Belangen in allen Phasen richtig, richtig gut und haben dem Gegner eigentlich keine Chance gelassen. Es war taktisch und einstellungsmäßig ein sehr guter Auftritt. Das ganze Trainerteam hat seine Sache sehr gut gemacht.“

Tipico-Bundesliga, 30. Runde

Mittwoch:

WAC – LASK 0:4 (0:2)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Spurny

Torfolge:
0:1 Eggestein (18.)
0:2 Ranftl (26.)
0:3 Eggestein (61./Elfmeter)
0:4 Reiter (92.)

WAC: Kuttin – Novak (66./Schöfl), Henriksson, Lochoshvili, Giorbelidze – Taferner (74./Stratznig), Leitgeb, Liendl (74./Dieng), Wernitznig (74./Jasic) – Röcher, Vizinger (62./Joveljic)

LASK: Schlager – Filipovic, Holland, Andrade – Ranftl, Grgic, Michorl (79./Madsen), Renner (92./Potzmann) – Goiginger (92./Plojer), Eggestein (72./Griger), Balic (79./Reiter)