Dominik Fitz (A.Wien)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Austria schöpft aus Premierensieg Mut

Die Austria hat in der Admiral Bundesliga mit dem ersten Saisonsieg den Minusbereich verlassen und vor der Mammutaufgabe im Europacup das erste Erfolgserlebnis der Saison eingefahren. Trotz langer Unterzahl kämpften sich die Wiener am Samstag daheim gegen die WSG Tirol zu einem 2:1-Sieg. Ein starker Torhüter Christian Früchtl sowie eine effiziente Offensive rund um den auffälligen Dominik Fitz machen den „Veilchen“ vor dem Hinspiel im Play-off der Europa League gegen Fenerbahce am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) Mut.

„Wenn man nach 30 Minuten einen Mann weniger hat und trotzdem gewinnt, kann man nur sagen, dass die Mentalität extrem da war. Genau das brauchen wir“, meinte Fitz mit Hinweis auf den Ausschluss von Galvao nach einem nach VAR-Überprüfung als Torraub geahndeten Foul. Der 23-Jährige war mit dem Assist zum 1:0 durch Haris Tabakovic (20.) und dem Treffer zum 2:0 kurz nach der Pause (49.) einer der Hauptdarsteller der Partie.

Der zweite war Torhüter Früchtl, der sein Team in Unterzahl mit seinen Paraden auf der Siegerstraße hielt. „Wir haben uns super reingehauen. Das muss jede Woche der Fall sein, auch wenn wir zu elft spielen. Wenn es so ist, können wir vorne mitspielen“, lobte der 22-jährige Deutsche aber seine Vorderleute. Der von Bayern München geholte Schlussmann stand allerdings nicht weniger als dreimal alleine einem gegnerischen Angreifer gegenüber, blieb aber immer Sieger.

Dezimierte Austria schiebt sich ins Plus

Die mit drei Minuspunkten in die Saison der Bundesliga gestartete Wiener Austria steht seit Samstag im Plus. Die „Veilchen“ feierten in der vierten Runde mit einem 2:1 (1:0) daheim gegen die WSG Tirol ihren ersten Sieg – und das mit 60 Minuten in Unterzahl.

WSG-Trainer Thomas Silberberger ärgerte sich daher auch über „drei Tausender“, die sein Team vergeben habe. „Heute Vormittag haben wir beim Aktivieren den Hans Krankl getroffen. Der hätte heute zwei bis drei Tore gemacht mit diesen Chancen“, sagte der Tiroler Coach. Das fünfte Saisontor von Tim Prica (59.) war nach den Toren von Tabakovic und Fitz in der Endabrechnung zu wenig.

Austria-Coach mit Start zufrieden

Wollte Silberberger die Austria, die aufgrund von Lizenzverstößen mit drei Minuspunkten in die Saison gestartet war, vor dem Spiel noch entscheidend abhängen, hat diese nun wieder Anschluss an die Top Sechs gefunden. Drei Zähler fehlen den Violetten – die im Vorjahr erst in der siebenten Runde erstmals voll angeschrieben hatten – nach vier Runden auf die obere Tabellenhälfte.

Gegen Titelverteidiger Red Bull Salzburg (0:3) und den formstarken LASK (1:1) hat die Austria bereits gespielt. Trainer Manfred Schmid gab sich nach dem ersten Saiosonsieg auch als Optimist: „Wenn wir in Altach (mit 2:3, Anm.) gewonnen hätten, hätten wir einen Superstart gehabt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit guten Punkten in den nächsten Runden immer noch einen guten Start hinzulegen.“

Konzentration auf „übermächtigen Gegner“

Kommenden Sonntag geht es für die Austria ohne Rot-Sünder Galvao beim WAC weiter. Davor wartet noch Fenerbahce im Play-off der Europa League. Über 10.000 Tickets hat die Austria für das Hinspiel am Donnerstagabend (21.00 Uhr) bereits vergeben, bis Dienstag erhalten Abonnenten und Mitglieder ein Vorkaufsrecht, um ein echtes Heimspiel zu garantieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich viele Anhänger des Istanbuler Großclubs Karten sichern wollen.

Schmid betonte noch einmal die Rollenverteilung: „Fenerbahce ist ein übermächtiger Gegner, aber wir werden es ihnen so schwer wie möglich machen.“ Der Kampfsieg gegen die WSG „gibt Kraft, die Mannschaft ist hungrig“, meinte der Coach. Ob angeschlagene Spieler wie Andreas Gruber, James Holland, Georg Teigl und Johannes Handl am Donnerstag zur Verfügung stehen, ist offen.

Junge Garde mit ansteigender Formkurve

Aus der Reihe der jungen Akteure gab der 19-jährige Florian Wustinger gegen die WSG einen guten Einstand in der Startelf, auch die gleichaltrige Liverpool-Leihgabe Billy Koumetio agierte fast fehlerlos. Der Franzose hatte in der Vorbereitung nicht immer die beste Figur abgegeben. Schmid sprach von überzogener Kritik, die auf den Innenverteidiger eingeprasselt sei. „Er kommt mit fast zwei Metern daher, ist aber ein junger Bursch. Jeder glaubt, er muss vom ersten Tag an funktionieren. Aber man muss ihm Zeit geben“, sagte der Trainer.

Zeit zum Nachdenken schenkte Schmid im Vorjahr auch Fitz. Der offensive Mittelfeldmann wurde im vergangenen Herbst zu den Young Violets beordert, im Frühjahr zeigte der 23-Jährige dann bereits bessere Vorstellungen. Am Samstag sagte der Matchwinner im Rückblick, dass er Einstellung und Lebensstil verändert habe. Das Verhältnis zu Schmid sei im vergangenen Jahr „nicht so prickelnd“ gewesen, „aber das haben wir hinter uns gelassen“. Schmid meinte über Fitz: „Man sieht, es hat sich etwas getan. Dass er ein Riesenkicker ist, ist klar. Er hat auch gemerkt, dass es Sinn macht, mit dem Trainer zu arbeiten. Ich hoffe, dass er auf diesem Weg bleibt.“