Andreas Gruber (A.Wien), Bryan Silva Teixeira und Hakim Guenouche (A.Lustenau)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Vier Tore im Austria-Duell

Die Wiener Austria und Aufsteiger Austria Lustenau haben sich in einer packenden Partie die Punkte geteilt. Der Aufsteiger aus dem Ländle entführte am Samstag in der siebenten Runde der Admiral Bundesliga mit einem 2:2 (1:2) bei den „Veilchen“ einen Zähler und setzte damit seinen ausgezeichneten Saisonstart fort. Die Wiener verpassten unterdessen den erstmaligen Sprung über den Strich in die Top Sechs und starten damit ohne Erfolgserlebnis in die anstehende Conference-League-Gruppenphase.

Reinhold Ranftl brachte die Austria aus Wien bereits nach vier Minuten in Führung, doch Lukas Fridrikas (27.) und Anderson (34.) drehten das Spiel zwischenzeitlich für den tapferen Aufsteiger. Für die Mannschaft von Trainer Manfred Schmid sicherte Aleksandar Jukic (57.) den verdienten Punktegewinn. Der Lustenauer Stefano Surdanovic sah kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte (87.)

Die Vorarlberger um Coach Markus Mader haben nun elf Zähler auf dem Konto, die Wiener Austria sechs. Auf die Schmid-Elf wartet am Donnerstag im Europacup der israelische Vizemeister Hapoel Be’er Sheva.

Remis zwischen Austria und Lustenau

Austria Wien und Austria Lustenau trennen sich unentschieden. Am Ende steht ein 2:2 zu Buche.

Schmid setzte nach dem 5:0 gegen den Regionalligisten Siegendorf in der zweiten Cuprunde unter der Woche wieder auf eine Dreierkette. Routinier James Holland musste wegen der Einnahmen durch den Österreicher-Topf auf der Tribüne Platz nehmen. Mader hoffte nach der 0:2-Blamage im Cup beim Wiener Sport-Club und dem 0:6 zuvor gegen Salzburg in der Liga auf eine Trendwende.

Ranftl sorgt für perfekten Auftakt

Das erste Duell der beiden Teams seit mehr als zehn Jahren, als die Wiener im Cupviertelfinale triumphiert hatten, begann flott. Fridrikas scheiterte nach nicht einmal zwei Minuten mit einem Ferserl an Austria-Goalie Christian Früchtl. Kurz darauf durften aber die 9.694 Fans in der Generali Arena jubeln: Nach einem weiten Einwurf, bei dem die Lustenauer Defensivabteilung indisponiert wirkte, vollendete Ranftl mit einem schönen Halbvolley von der Strafraumgrenze unhaltbar ins linke Eck. Eine Werbebande bekam den Ärger von Mader zu spüren.

In der Folge zeigten die „Veilchen“ phasenweise ansehnliches Direktspiel, ohne jedoch gefährlich zu werden. Die Vorarlberger fanden unterdessen immer besser ins Spiel und waren vor dem Tor eiskalt. Erst spielte Anderson einen perfekt getimten Steilpass in die Schnittstelle, Fridrikas blieb vor Früchtl cool. Dann unterlief dem Ex-Lustenauer Haris Tabakovic ein Fehlpass, der starke Fabian Gmeiner eroberte den Ball und legte im Eiltempo ideal zu Anderson. Der 24-jährige Brasilianer traf durch die Beine von Früchtl.

Gäste nicht unverdient in Führung

Die Schmid-Elf verlor völlig den Spielfluss, kurz zuvor hatten die Gastgeber bei einem Fridrikas-Kopfball an die Innenstange noch Glück (33.). Die Gäste aus dem Ländle gefielen unterdessen durch hohes Pressing, mit dem die Violetten ihre Probleme hatten. Nach dem Seitenwechsel drückten die Gastgeber allerdings auf die Führung. Erst schoss Tabakovic mit einem Drehschuss noch knapp vorbei (52.), dann machte es Joker Jukic besser. Lustenau-Tormann Domenik Schierl musste einen Fitz-Distanzschuss kurz abprallen lassen, Jukic lauerte und staubte ab.

Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die Wiener. Diese hatten in der Schlussphase mehrmals Pech, der Siegestreffer wollte nicht mehr gelingen. Erst landete ein Schuss von Can Keles an der Latte, nachdem Lustenau-Kapitän Matthias Maak noch entscheidend abgefälscht hatte (83.). Dann zischte ein Distanzschuss von Manfred Fischer knapp am Kreuzeck vorbei (84.). Kurz darauf musste Surdanovic nach seinem zweiten Gelb-Foul vom Platz. Mit dem fälligen Freistoß scheiterte Fitz in Wembley-Manier an der Unterkante der Latte.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Trainer Austria Wien): „Es waren zwei hergeschenkte Punkte. Wir haben sehr gut ins Spiel gefunden, starten perfekt. Nach einer Viertelstunde hat dann gar nichts mehr funktioniert, es war keine Aggressivität mehr da. Wir bekommen zwei unnötige Gegentore. Das zieht sich leider über die letzten Wochen schon dahin, daran müssen wir arbeiten und das schnellstmöglich abstellen. Grundsätzlich wäre aufgrund der zweiten Hälfte ein Sieg verdient gewesen. Am Ende war es ein Powerplay, da musst du das Spiel gewinnen. Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte hergeschenkt.“

Markus Mader (Trainer Austria Lustenau): „Die Zuschauer haben eine interessante, rassige und spannende Partie gesehen. Es waren vier schöne Tore, und wir sind natürlich happy, dass wir den Punkt gemacht haben. In der ersten Halbzeit wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Alles in allem ein gerechtes Remis. So schnell haben wir noch kein Gegentor bekommen, das gehört nicht zu unserem Spielplan. Es ist genial, wie die Mannschaft nach dem Rückstand reagiert hat.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Samstag:

Austria Wien – Lustenau 2:2 (1:2)

Generali Arena, 9.694 Zuschauer, SR Heiß

Torfolge:
1:0 Ranftl (4.)
1:1 Fridrikas (27.)
1:2 Anderson (27.)
2:2 Jukic (57.)

Austria: Früchtl – Mühl, Galvao, Koumetio (46. Jukic) – Ranftl, Braunöder (89. Vucic), Fischer, Martins – Gruber (66. Keles), Fitz – Tabakovic (76. Teigl)

Lustenau: Schierl – Gmeiner (66. Schmid), Maak, Hugonet, Guenouche – Grabher, Türkmen (78. Rhein) – Anderson, Surdanovic, Teixeira (91. Berger) – Fridrikas (78. Bellache)

Gelbe Karten: Galvao, Teigl bzw. Surdanovic, Schierl

Gelb-Rote Karte: Surdanovic (Lustenau/87.)

Die Besten: Ranftl, Mühl bzw. Fridrikas, Anderson, Gmeiner