Tobias Kainz (Hartberg), Tomi Horvat (Sturm) und Juergen Heil (Hartberg)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Sturm kommt im Steirerderby nur zu Remis

Der starke Abwehrriegel hat gehalten. Der SK Puntigamer Sturm Graz kam im Steirerduell der Admiral Bundesliga am Samstag trotz einer mehr als 80-minütigen Überzahl nicht über ein 0:0 hinaus. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer ließ in der siebenten Runde Effizienz und Konkretheit vor dem Tor vermissen. TSV Egger Glas Hartberg nahm nach starker kämpferischer Vorstellung einen verdienten Punkt mit.

Sturms Neuzugang William Böving – aufgeboten in der Rolle des wieder an der Wade verletzten Jakob Jantscher – ließ im Eins gegen Eins vor TSV-Goalie Raphael Sallinger den ersten Hochkaräter aus (8.). Das auffällige, aber glücklose Debüt des aus Kopenhagen gekommenen Youngsters sollte sinnbildlich für den Auftritt der Grazer stehen. Nichts wurde aus der geplanten gelungenen Generalprobe des Ligadritten für den Europa-League-Auftakt am kommenden Donnerstag gegen den dänischen Vertreter Midtjylland.

Hartberg war nach einer Notbremse von Matija Horvat früh dezimiert. Wie schon gegen Rapid in der Vorwoche zog Emanuel Emegha nach einem Minimalkontakt eine Rote Karte. Den folgenden Freistoß von Tomi Horvat entschärfte Sallinger (14.). Okan Aydin wurde zum taktischen Opfer von Klaus Schmidt, der den Türken durch Manfred Gollner ersetzte.

Nullnummer bei Sturm gegen Hartberg

Keine Tore bekamen die Zuschauer in der Partie zwischen Sturm Graz und Hartberg zu sehen. Die Teams trennten sich 0:0.

Fehlende Effizienz vor dem Tor

Sturm belagerte fortan den Gästestrafraum, ließ aber nach teils gefälligen Kombinationen die Höjlund’sche Effizienz und zudem Genauigkeit vermissen. Nur vier der 17 abgegebenen Schüsse in der ersten Hälfte gingen auch auf das Tor.

Die Gäste setzten über die präsenten Offensiven Lukas Fadinger und Seth Paintsil, wie in der 20. Minute bei einer Doppelchance, den ein oder anderen Nadelstich. Und verdichteten die Räume zunehmend erfolgreich. Sturm griff angesichts der starken Abwehrketten immer öfter auf Schüsse aus der zweiten Reihe zurück.

Hartberger Abwehr hält dicht

Ilzer reagierte nach einer Stunde auf die zum Teil umständlichen Angriffsbemühungen seiner Schützlinge und wechselte. Für Böving kam Mohammed Fuseini, Ivan Ljubic ersetzte Alexander Prass. Der neue Mittelstürmer Albian Ajeti kam zehn Minuten später zum Debüt, sollte aber kein Faktor werden. Auf der Gegenseite hatte Schmidt bereits in der Pause Österreich-Rückkehrer Dominik Frieser für Eylon Almog eingetauscht.

Fünf Tage vor dem Europa-League-Auftakt der Grazer blieb es eine zähe Angelegenheit. Sturm versuchte bis zuletzt vergeblich, mit hohen Bällen die pinke Hartberger Wand zu überwinden. Und Hartberg reiste mit dem gefühlten Auswärtssieg ab.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ein skurriles Spiel, extrem ärgerlich nach 80 Minuten in Überzahl. Aber Kompliment an Hartberg, sie haben alles wegverteidigt. Trotz vieler Torschüsse, Standards und unzähliger Flanken haben wir das Momentum nicht erzwungen. Hartberg hat konsequent und diszipliniert agiert und somit den Punkt verdient. Ich habe kaum ein Spiel wie heute mit 60 Flanken gesehen. Es hat die letzte Qualität auf engstem Raum gefehlt. Wir hätten mehr Tempo am Ball gebraucht mit Sprints auf die erste und zweite Stange. Und hätten gleichzeitig im Kopf geduldig bleiben müssen.“

Klaus Schmidt (Hartberg-Trainer): „Die 80 Minuten nach dem Ausschluss waren eine Vorzeigeleistung in Unterzahl. Zuerst konnten wir noch den einen oder anderen Nadelstich setzen, dann haben wir mit zwei Viererketten agiert und haben Sturm Graz keine großartigen Möglichkeiten angeboten. Sturm ist auch nicht unbedingt die Mannschaft, die gerne das Spiel macht. Meine Mannschaft hat nur in ein, zwei Situationen die Ordnung verloren – da hat der Himmel gebrannt. Nach zu vielen Gegentoren war das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“

Zum Ausschluss: „Ich sehe es natürlich mit der Brille des Trainers, der betroffen war. Aber mir fehlt schon ein bisserl die Idee, wo der Kontakt war.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Samstag:

Sturm Graz – Hartberg 0:0

Merkur Arena, 9.115 Zuschauer, SR Weinberger

Sturm: Schützenauer – Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic, Dante (46. Schnegg) – Hierländer (70. Ajeti), Gorenc-Stankovic, T. Horvat, Prass (59. Ljubic) – Emegha (87. Affengruber), Böving (59. Fuseini)

Hartberg: Sallinger – Steinwender, Sonnleitner, M. Horvat, Kofler – Kainz, Heil – Fadinger (91. Ejupi), Aydin (16. Gollner), Almog (46. Frieser) – Paintsil (76. Kriwak)

Rote Karte: M. Horvat (11./Notbremse)

Gelbe Karte: Heil

Die Besten: Gazibegovic, Gorenc-Stankovic, Wüthrich bzw. Sallinger, Steinwender, Sonnleitner, Paintsil