Jubel von Fernando dos Santos Pedro (Red Bull Salzburg)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg dreht nach der Pause auf

Nach dem Aus im ÖFB-Cup hat Fußballmeister Salzburg schnell auf die Siegerstraße zurückgefunden. Der Tabellenführer feierte am Samstag zum Frühjahrsstart in der Admiral Bundesliga gegen Austria Lustenau einen letztlich klaren und völlig verdienten 4:0-Sieg, die Tore fielen dabei allerdings erst in der zweiten Hälfte.

Wie so oft in Salzburg hielt die Festung des Gegners nur eine Hälfte, kurz nach Wiederbeginn schnürte Fernando einen Doppelpack (48., 52.), Nicolas Seiwald erhöhte später mit einem Schuss, der unhaltbar für Goalie Domenik Schierl abgefälscht wurde (76.). Nicolas Capaldo sorgte in der Nachspielzeit für den Schlusspunkt in Salzburg (91.).

Lustenau lieferte zwar in der ersten Hälfte eine defensiv ansprechende Leistung ab und hielt die Partie offen, doch der erste Torschuss gelang erst in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte. In der Tabelle bleiben die „Bullen“ sechs Punkte vor Sturm Graz. Am Donnerstag geht dann für Salzburg 2023 auch der internationale Kick wieder los, wenn man im Play-off-Hinspiel der UEFA Europa League daheim auf AS Roma trifft.

Salzburg besiegt Lustenau klar

Tabellenführer Salzburg feierte am Samstag zum Frühjahrsstart in der Bundesliga gegen Austria Lustenau einen 4:0-Sieg, die Tore fielen dabei erst in der zweiten Hälfte.

Die Lustenauer starteten hingegen nach vier ungeschlagenen Ligapartien zum Herbstabschluss mit einer herben Niederlage ins Frühjahr. Die drei Punkte Rückstand des achtplatzierten Aufsteigers auf die Meistergruppenränge werden am Sonntag anwachsen.

Fernando gibt Comeback in Startelf

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle nahm im Vergleich zum Cup-Aus im Elferschießen gegen Sturm zwei Änderungen vor. Routinier Andreas Ulmer ersetzte als Linksverteidiger Bernardo, im Sturm stand Fernando erstmals seit seiner Mitte September erlittenen Oberschenkelverletzung in der Startelf. Sekou Koita musste auf die Ersatzbank, Hochkaräter wie Benjamin Sesko und Jerome Onguene fanden nicht einmal dort einen Platz.

Für Lustenau begann im ersten Pflichtspiel nach dem Abgang von Topscorer Bryan Teixeira zu Sturm Graz der neue Trabzonspor-Leihstürmer Emrehan Gedikli. Eine Offensivszene hatten die Vorarlberger erst beim Stand von 0:4 durch Stefano Surdanovic zu verzeichnen. Der Außenseiter verteidigte sich gegen den Ball in seinem 5-3-2-System aber vor der Pause geschickt.

Salzburg diktierte vor 7.507 Zuschauern zwar das Spiel, wurde in der ersten Hälfte aber selten zwingend. Eine Ulmer-Flanke brachte Fernando aus guter Position nicht aufs Tor (20.). Lucas Gourna-Douath klopfte per Kopf bei Lustenau-Keeper Schierl an (25.), Noah Okafor traf nach einer Einzelaktion das Außennetz (37.).

Doppelschlag nach Pause

Kurz nach Seitenwechsel schlug Fernando zweimal zu. Bei seinem ersten Treffer knallte der Brasilianer das Kunstleder nach einem kurz abgespielten Corner und sehenswerter Kombination von Okafor und Maurits Kjaergaard unter die Latte. Keine vier Minuten später schickte ihn Amar Dedic auf die Reise, Fernando schloss nach einem Haken überlegt ins lange Eck ab. Es war nicht nur der erste Doppelpack des 23-Jährigen für Salzburg, er hält trotz seines fünfmonatigen Ausfalles nun auch bereits bei sechs Ligatoren.

Nach Fernandos verdientem Abgangsapplaus (63.) kam Toptalent Oscar Gloukh zu seinem Pflichtspieldebüt für Salzburg (73.). Der 18-jährige Israeli war im Jänner für kolportierte sieben Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv gekommen. Das 3:0 erzielte Ersatzkapitän Seiwald mit einem Schuss von knapp außerhalb des Strafraumes. Der 21-Jährige jubelte über sein erstes Bundesliga-Tor. Sein eingewechselter ÖFB-Teamkollege Junior Adamu war zuvor alleine vor Schierl gescheitert.

Capaldo setzt Schlusspunkt

Ein Schützenfest wie beim 6:0 im August in Lustenau wurde es nicht ganz. Der eingewechselte Capaldo, der gegen Sturm im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergeben hatte, durfte sich nach einem Fehler von Lustenaus Jean Hugonet aber auch noch in die Schützenliste eintragen. In der Bundesliga sind die „Bullen“ seit Juli unbesiegt. In den vergangenen sieben Ligaspielen gab es nur beim 0:0 im Schlager im Oktober gegen Sturm einen Punkteverlust. In der Bundesliga sind sie im eigenen Stadion seit 35 Spielen ungeschlagen.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Ich bin mit dem gesamten Auftritt meiner Mannschaft zufrieden. Was in der ersten Halbzeit nicht so geklappt hat, haben wir in der zweiten in den Erfolg umgemünzt. In der ersten Halbzeit hat die Präzision gefehlt, wir konnten aber dann das Tempo hoch halten. Dadurch sind im Laufe des Spiels die Räume auch größer geworden. Wenn man die Tore macht, schaut so ein Spiel ganz anders aus. Es war auch mehr Kreativität im Spiel, wir waren absolut dominant.“ Zu Fernando: „Ich bin sehr zufrieden, dass er bei seiner Rückkehr in die Bundesliga schon so agiert hat. Ich hätte ihn mir schon viel früher wieder auf dem Platz gewünscht. Aber jetzt sind wir alle froh, dass er so zurück ist.“

Fernando (Salzburg-Doppeltorschütze): „Ich bin sehr glücklich nach dieser langen Pause. Ich habe den Frust abgebaut, habe extrem hart gearbeitet. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit den zwei Toren helfen konnte, dass wir uns dadurch auf die Siegesspur gebracht haben. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent und werde hart arbeiten.“

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Wir haben uns unser Spiel in zehn Minuten kaputtgemacht. Vor allem das Verhalten vor dem ersten Tor ärgert mich. Bei 2:0 gegen Salzburg war es das. So etwas macht den Spielplan kaputt – und der war nicht schlecht. Wir haben gewusst, dass wir hier nicht zu vielen Torchancen kommen, aber wir haben es in der ersten Hälfte defensiv hervorragend gemacht. Salzburg hatte nicht viele Lösungen. Der Plan wäre vielleicht länger aufgegangen, wenn die individuellen Fehler nicht passiert wären. Das sind die Spiele, in denen wir lernen können. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Wenn nicht, dann wird es in dieser Liga schwer zu punkten.“

Admiral Bundesliga, 17. Runde

Samstag:

Salzburg – Lustenau 4:0 (0:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 7.507 Zuschauer, SR Hameter

Torfolge:
1:0 Fernando (49.)
2:0 Fernando (52.)
3:0 Seiwald (76.)
4:0 Capaldo (91.)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer (81./Van der Brempt) – Gourna-Douath (63./Capaldo) – Seiwald, Sucic, Kjaergaard (73./Gloukh) – Fernando (63./Adamu), Okafor (73./Koita)

Lustenau: Schierl – Koudossou (75./Grujicic), Anderson, Maak, Hugonet – Türkmen (65./Tiefenbach), Surdanovic, Rhein, Guenouche (75./Berger) – Gedikli (58./Motika), Fridrikas (65./Diaby)

Gelbe Karten: Okafor, Gourna-Douath, Kjaergaard bzw. Fridrikas, Türkmen

Die Besten: Seiwald, Fernando, Solet bzw. keine