Emmanuel Emegha (Sturm Graz) und Johannes Handl (Austria Wien)
APA/Eva Manhart
Bundesliga

Vierter Sieg für Sturm gegen Austria

Sturm Graz hat im Rennen um den Meistertitel in der Admiral Bundesliga den nächsten Sieg eingefahren. Die Steirer hielten den Druck auf Tabellenführer Salzburg nach einem 2:1 (2:0) bei der Wiener Austria am Sonntag aufrecht und liegen weiter drei Zähler hinter den „Bullen“, die sich gegen Rapid mit 2:1 durchsetzten. Für Sturm war es der vierte Saisonsieg gegen die Austria, der Vorsprung auf den drittplatzierten LASK wuchs auf fünf Zähler an.

Wie beim 3:2 vor eineinhalb Wochen in Graz hatte der Tabellenzweite bis zum Schluss zu kämpfen. Der frischgebackene Cupsieger lag vor 13.000 Zuschauern zur Pause durch Tore von David Schnegg (21.) und Emanuel Emegha (42.) 2:0 voran, nach dem Anschlusstor von Matan Baltaxa (53.) witterte die Austria aber noch ihre Chance. Die Wiener blieben am Ende in der Meistergruppe weiter sieglos und sind nun punktegleich mit Austria Klagenfurt weiter Fünfte.

Christian Ilzer hatte nach dem überzeugenden Cupsieg gegen Rapid keinen Grund zu Rochaden, die „Strapazen“ der Feierlichkeiten wollten die Grazer weggesteckt haben. Einzig Alexandar Borkovic rückte für den gesperrten David Affengruber in die Innenverteidigung. Bei der Austria saß Kapitän Lukas Mühl auf der Bank, Matteo Meisl startete in der Verteidigung. Doron Leidner stand noch nicht im Kader.

Sturm ringt Austria nieder

Sturm Graz feiert in der 28. Runde einen hart erkämpften 2:1-Sieg bei der Austria. Die Steirer bleiben damit weiter drei Punkte hinter Tabellenführer Salzburg.

Sturm profitiert von Austria-Fehler

Sturm näherte sich bereits nach zwei Minuten nach dem ersten Eckball einem Treffer an. Christian Früchtl konnte einen länger werdenden Kopfball von Jon Gorenc-Stankovic aber parieren. Die Grazer blieben am Drücker. Emegha war für Austrias Abwehr schwer zu kontrollieren, Haris Tabakovic hing bei den Hausherren hingegen in der Luft.

Alexander Prass und Stefan Hierländer hatten ihre Visiere noch schlecht eingestellt, ehe eine Standardsituation die Grazer Führung bedeutete: Schnegg stieg nach einem Gazibegovic-Freistoß aus elf Metern unbedrängt hoch und vollendete. Nach einer halben Stunde erhitzten sich die Gemüter nach Fouls auf beiden Seiten.

Tabakovic traf ins Außennetz, Gruber scheiterte an Sturm-Goalie Arthur Okonkwo – beide Male ging danach die Abseitsfahne in die Höhe. Als die Austria ein wenig im Spiel schien, leistete sich die Elf von Trainer Michael Wimmer den nächsten Patzer. Meisl und Martins behinderten einander bei einem Okonkwo-Abschlag, Emegha verwertete alleine vor Früchtl.

Anschlusstreffer, aber nicht mehr

Mühl kam bei der Austria nach Seitenwechsel für Johannes Handl. Sturm schien bemüht, den Sieg gemütlich über die Zeit zu bringen, ehe auch die Gäste ein Geschenk verteilten. Gazibegovic und Okokwo zögerten nach einer Hereingabe von Reinhold Ranftl. Baltaxa sagte Danke und erzielte im fünften Ligaspiel seinen Premierentreffer.

Die Austria kam auf und konnte Teilerfolge erzielen. Baltaxas Kopfball oder ein Halbvolley von Ranftl ließen den Puls der Grazer höher schlagen. Ilzer hatte da schon auf seine Bank gesetzt und mit Tomi Horvat und Bryan Teixeira neue Offensivkräfte gebracht. Am Ende verstanden es die Grazer, die Partie über die Zeit zu bringen. Die Austria konnte sich keine zwingende Möglichkeit mehr erarbeiten.

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Man kann es relativ kurz fassen: Es war eine erschreckende erste Halbzeit. Wir waren nicht im Spiel, nicht griffig, haben körperlosen Fußball gespielt. Der Schlüssel wäre Präsenz auf die zweiten Bälle gewesen. Das haben wir komplett vermissen lassen. In der Pause habe ich nicht viel sagen müssen, weil die Mannschaft selbst wusste, dass sie nicht ihr wahres Gesicht gezeigt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir eine andere Austria gesehen. Mit zwei Toren Rückstand ist es aber schwer, gegen eine Topmannschaft wie Sturm Graz etwas mitzunehmen.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Schlussendlich zählt das Ergebnis. Die Basis für den Erfolg haben wir in der ersten Halbzeit gelegt. Das war ein extrem starkes Zeichen für alle, die geglaubt haben, wir sind müde von den Feierlichkeiten. In der ersten Halbzeit haben wir eine fokussierte Leistung abgerufen. In der zweiten Halbzeit hat die Austria nach dem Gegentor extreme Zuversicht bekommen, sie haben Energie und Kampfkraft entwickelt. Da haben wir Zeit gebraucht, das Spiel balancieren zu können. Es war ein hartes Stück Arbeit gegen eine Mannschaft, die kein Selbstläufer ist.“

Admiral Bundesliga, 28. Runde

Sonntag:

Austria Wien – Sturm Graz 1:2 (0:2)

Wien, Generali Arena, 13.011 Zuschauer, SR Kijas

Torfolge:
0:1 Schnegg (21.)
0:2 Emegha (42.)
1:2 Baltaxa (53.)

Austria: Früchtl – Handl (46./Mühl), Martins (90./Teigl), Meisl – Ranftl, Braunöder (78./Jukic), Fischer, Baltaxa (78./Polster) – Fitz – Gruber (85./Dovedan), Tabakovic

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Wüthrich, Borkovic (69./Geyrhofer), Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Kiteishvili (66./Horvat), Prass (90./Böving) – Sarkaria (66./Teixeira), Emegha

Gelbe Karten: Fischer, Martins bzw. Emegha, Schnegg

Die Besten: Ranftl, Gruber, Fitz bzw. Wüthrich, Gorenc-Stankovic, Emegha