Jubel der Salzburger
APA/EXPA/Marcel Pail
Bundesliga

Junge Bank hält Salzburgs Qualität hoch

Red Bull Salzburg bleibt in der Admiral Bundesliga auch mitten in einer Verletzungswelle weiter unantastbar. Am Sonntag feierten die „Bullen“ trotz elf Ausfällen in der vierten Runde einen sicheren 5:1-Sieg bei TSV Hartberg. Die jüngste Startelf der Bundesliga-Geschichte hielt die Qualität im Salzburger Spiel hoch. „Wir haben eine Bank, auf die wir uns verlassen können“, sagte Coach Gerhard Struber.

Mit einem Schnitt von 21 Jahren und 40 Tagen sicherten sich die Salzburger einen neuen Eintrag in die Geschichtsbücher der Bundesliga. Jünger war im Oberhaus noch keine Startelf gewesen. „Das ist eine geile Sache für den Verein“, betonte Außenverteidiger Amar Dedic, der seinen ersten Doppelpack im Profifußball überhaupt schnürte (50., 64.). Struber gab an, dass ihm die Altersfrage allerdings „nicht wichtig“ sei. „Ich will einfach die richtigen Spieler im richtigen Moment auf dem Feld haben, die immer alles unter Beweis stellen.“

Struber schien die richtige Mischung gefunden zu haben, denn letztlich war seine Truppe trotz der langen Verletztenliste nicht zu bremsen. „Wir haben taktisch ein bisschen etwas verändert. Am Ende war es dann relativ klar und souverän, aber wir haben auch gesehen, dass wir noch einiges zu verbessern haben“, sagte Struber nach dem dritten Sieg in seinem dritten Spiel als Salzburger Coach. Saisonübergreifend ist die Truppe bereits seit 34 Partien bzw. 6. August des Vorjahres ungeschlagen – auch das ist Bundesliga-Rekord.

Highlights vom Salzburger Kantersieg

Der Titelverteidiger setzte sich trotz zahlreicher Ausfälle und der jüngsten Startelf der Bundesliga-Geschichte bei Hartberg sicher mit 5:1 durch.

Hartberg, bis zum Sonntag noch ungeschlagen, machte den „Bullen“ das Leben bis zur Pause allerdings nicht leicht. Das 1:0 durch Oscar Gloukh (16.) ließ den Knoten gegen die mutig agierenden und spielerisch cleveren Gastgeber nicht platzen. Die Folge war der Ausgleich durch einen Konter in der Nachspielzeit, den Maximilian Entrup sehenswert abschloss (45.+1) und den Salzburgern das erste Gegentor der Saison „einschenkte“. „Wir haben gesehen, dass Hartberg einen Plan hatte, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Sie haben uns mit diesem Plan doch eine Hälfte lang gut auf Distanz gehalten“, befand Struber.

Erst nach dem Seitenwechsel sorgten die Salzburger für klare Verhältnisse. Aus Salzburger Sicht ebenfalls erfreulich waren die Comebacks des eingewechselten Torschützen Sekou Koita (76.), des lange verletzten Stürmers Fernando und des Außenverteidigerroutiniers Andreas Ulmer im Finish der Partie. „Nach den Einwechslungen hatten wir frische Kräfte, die sofort gezeigt haben, dass sie auch einmal in der Startelf sein möchten“, sagte Struber, der zudem den 19-jährigen Dijon Kameri und den 20-jährigen Dorgeles Nene (20) als „Joker“ einsetzte.

Hartberg durfte trotz der klaren Niederlage durchaus positiv bilanzieren. „Die erste Hälfte war für unsere Begriffe sehr gut, nach der Pause haben wir das nicht mehr geschafft“, erklärte Trainer Markus Schopp. Sein Team verschlief den Start in die zweite Hälfte völlig, ein schwerer Patzer von Tormann Raphael Sallinger mehr oder weniger mit Wiederanpfiff war der Assist für das vierte Saisontor von Karim Konate (47.) und ein schwerer Schlag für die Hausherren – das 3:1 für Salzburg folgte nur drei Minuten später.

Karim Konate (RBS) und Manuel Pfeifer (Hartberg)
GEPA/Avni Retkoceri
Konate (l.) trug sich kurz nach der Pause auch im vierten Saisonspiel in die Schützenliste ein

„Erleichtert haben wir es ihnen durch zwei individuelle Fehler, die sie sofort ausgenutzt haben“, sagte Schopp. Angesichts des kommenden Heimduells mit Austria Klagenfurt zeigte sich der Hartberg-Trainer, dessen Team mit fünf Punkten auf Platz sieben zurückfiel, aber optimistisch. „Es sind ein paar Fehler, die sehr negative Auswirkungen hatten, die wir abstellen können und auch müssen. Dann werden wir 90 Minuten gut auf den Rasen bringen“, stellte der 49-Jährige fest. „Meine Jungs wissen, wie das funktionieren soll, und ich bin sehr optimistisch, dass es von Spiel zu Spiel besser wird.“

Admiral Bundesliga, vierte Runde

Sonntag:

Hartberg – Salzburg 1:5 (1:1)

Hartberg, Profertil Arena, 3.426, SR Lechner.

Tore: 0:1 Gloukh (16.) 1:1 Entrup (45.+1) 1:2 Konate (47.) 1:3 Dedic (50.) 1:4 Dedic (64.) 1:5 Koita (76.)

Hartberg: Sallinger – Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer – Providence (53./Frieser), Diakite, Lang (91./Urdl), Sangare (87./Kainz), Prokop – Entrup (87./Fillafer)

Salzburg: Schlager – Dedic, Baidoo, Pavlovic, Kjaergaard (88./Ulmer) – Gourna-Douath – Bidstrup, Gloukh (73./Koita), Forson (62./Nene) – Simic (62. Kameri), Konate (73./Fernando)

Gelbe Karten: Sangare, Entrup, Lang, Diakite bzw. keine