Sinan Karweina (A.Klagenfurt) und Marvin Martins (A.Wien)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Spätes Tor kostet Klagenfurt Sieg in Wien

In der sechsten Runde der Admiral Bundesliga musste sich die Wiener Austria gegen die Austria aus Klagenfurt zu Hause mit einem 2:2 zufriedengeben, sie wartet damit schon vier Ligapartien auf einen „Dreier“. Der Punkt fühlte sich am Sonntag aber fast wie ein voller Erfolg an, gelang Andreas Gruber doch erst in der Nachspielzeit (91.) der Ausgleich. Die Kärntner verpassten zwar den Sieg, sind aber weiter ohne Niederlage.

Nach früher Führung durch Hakim Guenouche (3.) hatten Sinan Karweina (9.) und Kosmas Gkezos (70.) die nach wie vor ungeschlagenen Gäste auf Kurs Richtung Sieg geschossen. Die Wiener bleiben weiter auf Rang neun hängen, Klagenfurt rutschte hinter den LASK auf Platz vier zurück. Klagenfurt baute jedoch den eigenen Rekord auf sieben Spiele in Folge ohne Niederlage aus.

Bei der Austria gab die erst am Donnerstag verpflichtete Hoffenheim-Leihe Fisnik Asllani im Sturm anstelle des blessierten Muharem Huskovic ihr Debüt, es war die einzige Änderung im Vergleich zum 0:2 beim LASK. Klagenfurt-Coach Peter Pacult nahm zwei Wechsel vor, einen davon gezwungenermaßen. Weil Einsergoalie Phillip Menzel kurzfristig erkrankte, hütete Marco Knaller das Tor. Zudem kam im Angriff Florian Jaritz für Jonas Arweiler.

Austria rettet Remis gegen Klagenfurt

Ein später Treffer von Andreas Gruber in der Nachspielzeit sicherte der Wiener Austria ein 2:2-Remis gegen Klagenfurt.

Austria geht früh in Führung und schenkt sie wieder her

Die Austria belohnte sich für einen engagierten Start mit einem Blitztreffer durch Guenouche, der nach einer Flanke von Reinhold Ranftl mit seinen 1,72 Metern zehn Meter vor dem Tor aufstieg und nach 2:33 Minuten unhaltbar einköpfelte. Kurz davor war Asllani noch an Knaller gescheitert. Der Tormann war auch gegen Andreas Gruber (5.) und bei einem zu zentralen Asllani-Weitschuss (6.) gefordert.

Dass es schon sechs Minuten nach der Führung 1:1 stand, war einem Fehlpass von Abwehrchef Galvao zu verdanken. Der Ball kam schnell zu Jaritz, dessen Stanglpass Marvin Martins noch Richtung Toraus bugsierte. Von dort kam er aber via Matan Baltaxa überraschend wieder zurück, Karweina bedankte sich für dieses Geschenk und schoss locker ein.

Mehr Chancen für die Wiener

Danach lieferten die Gäste immer wieder gefällige Kombinationen über mehrere Stationen, drangen aber kaum in die gefährliche Zone vor. Einzig kurz vor der Pause musste „Veilchen“-Goalie Christian Früchtl einen wuchtigen Jaritz-Schuss entschärfen (43.).

Das Spiel der Austria wirkte nach dem Ausgleich fahrig und fehlerhaft, die Favoritner blieben aber das gefährlichere Team. Ein Schuss von Matthias Braunöder ging klar daneben (34.), bei einem brisanten Strafraumgestocher fehlte auch Fortune (38.). Gleiches galt gleich nach Wiederbeginn für einen Stangenschuss von Ranftl (47.) und einen von Gruber hauchdünn am langen Eck vorbeigesetzten Köpfler (54.).

Klagenfurter Führung weckt Austria auf

Dazwischen stand Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca vor dem VAR-Bildschirm, blies einen vermeintlichen Elfmeter für die Hausherren aber wieder ab. Der Kontakt von Andy Irving an Asllani reichte nicht aus. Weitere gefährliche Aktionen blieben danach länger aus, erst die Führung für die Kärntner fachte die Partie wieder an. Aus Sicht der Austria war es ein weiterer unnötiger Treffer: Nach Ecke von Christopher Cvetko konnte der zentral postierte Gkezos recht unbedrängt einköpfeln.

Andreas Gruber (FK Austria Wien)
APA/Georg Hochmuth
Gruber (r.) verwertete die Freistoßflanke von Jukic in der Nachspielzeit optimal zum Ausgleich für die Wiener Austria

Die Elf von Michael Wimmer warf im Finish noch einmal alles nach vorne, blieb dabei vorerst aber entweder zahn- oder glücklos: Ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Jukic klatschte von der Stange zurück (89.). Erst eine Freistoßflanke von Aleksandar Jukic brachte die Erlösung. Gruber war mit dem Kopf zur Stelle. Damit gehen drei der vier Austria-Tore auf sein Konto.

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Wir sind gut ins Spiel reingekommen, hatten auch die Chance auf das 2:0. Und dann kriegen wir so ein bisschen ein Slapstick-Tor zum 1:1. Danach war es ausgeglichen. Kompliment an die Mannschaft, dass sie bis zum Schluss daran geglaubt hat. Wir hätten gerne gewonnen, aber bei dem Spielverlauf muss man mit dem 2:2 zufrieden sein. Es ist ein Punkt für die Moral.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Wir haben nicht gut begonnen. Wenn du nach zwei Minuten 0:1 hinten bist, dann sind einige entweder mit den Gedanken nicht auf dem Platz oder nicht präsent genug. Ich habe aber gewarnt, bei so einer Kulisse, dass wir uns nicht einschüchtern lassen. Beim 1:1 war auch ein bisschen Glück dabei. In der zweiten Hälfte ist die Austria mit mehr Druck rausgekommen, danach sind wir aber wieder gut reingekommen. Nach dem 2:1 hoffst du natürlich, dass du das Spiel über die Bühne bringst. Aber wir fahren mit einem Punktgewinn nach Hause. Und wir sind sechs Spiele ungeschlagen.“

Admiral Bundesliga, sechste Runde

Sonntag:

Austria – Klagenfurt 2:2 (1:1)

Wien, Generali Arena, 13.457 Zuschauer, SR Ciochirca

Torfolge:
1:0 ( 3.) Guenouche
1:1 ( 9.) Karweina
1:2 (70.) Gkezos
2:2 (91.) Gruber

Austria: Früchtl – Martins, Galvao, Baltaxa (85./Meisl) – Ranftl, Fischer, Braunöder (85./Vucic), Guenouche (76./Polster) – Gruber, Asllani (71./Schmidt), Fitz (71./Jukic)

Klagenfurt: Knaller – Gkezos, Mahrer, Wimmer – Straudi (77./Owusu), Irving (70./Gemicibasi), Benatelli (89./Wernitznig), Cvetko, Schumacher – Karweina, Jaritz (70./Arweiler)

Gelbe Karten: Asllani, Baltaxa, Braunöder bzw. Karweina, Wernitznig