Matthias Seidl (Rapid) und Jonathan Schmid (Austria Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Befreiungsschlag für Rapid bei Schlusslicht

Rapid ist vor der Länderspielpause ein Befreiungsschlag geglückt. Die Hütteldorfer setzten sich am Samstag in der zehnten Runde der Admiral Bundesliga bei Schlusslicht Austria Lustenau mit 5:0 durch. Die Hütteldorfer nahmen damit nach fünf sieglosen Ligaspielen wieder einmal drei Punkte mit und kletterten in der Tabelle auf Rang fünf.

Marco Grüll leitete den Auswärtssieg vor 4.521 Zuschauerinnen und Zuschauern im Reichshofstadion mit seinem ersten Doppelpack für Rapid in der Liga (10./Elfmeter, 13.) schon früh ein. Danach sorgten Fally Mayulu (27.), Matthias Seidl (62.) und Lukas Grgic (81.) für klare Verhältnisse. Coach Zoran Barisic, der nach dem mageren 0:0 im Derby mit Roman Kerschbaum anstelle von Moritz Oswald nur eine Änderung vorgenommen hatte, darf sich damit auf zwei ruhige Wochen bis zum Heimspiel am 22. Oktober gegen Austria Klagenfurt freuen.

Die Vorarlberger sind unterdessen nach der siebenten Niederlage in Folge weiter sieglos und halten als Schlusslicht weiter bei nur zwei Punkten – keine guten Vorzeichen für Coach Markus Mader vor der spielfreien Zeit. Es ist durchaus möglich, dass am 21. Oktober bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz ein neuer Trainer auf der Bank sitzen wird.

Rapid-Torschütze Marco Grüll jubelt mit Teamkollegen
APA/Dietmar Stiplovsek
Marco Grüll legte mit seinem Doppelpack den Grundstein für den Rapid-Kantersieg

Umgebaute Lustenau-Abwehr überfordert

Nach 19 Gegentoren in neun Ligaspielen hatte Mader versucht, seine Abwehr mit einer völlig neu formierten Innenverteidigung zu stabilisieren. Der Plan mit Rechtsverteidiger Anderson und Boris Moltenis im Zentrum ging aber nicht auf. Das im Training laut Mader noch sehr gut harmonierende Duo war wie auch die Kollegen von Beginn an in der Defensive überfordert.

Wiener Clubs beenden Negativserien

Die Wiener Austria hat nach sieben Runden ohne Sieg in der Admiral Bundesliga wieder einen vollen Erfolg und zudem erstmals in dieser Saison einen Heimerfolg gefeiert. Rapid siegte erstmals seit fünf BL-Spielen wieder.

Anderson ließ im Strafraum im Duell mit Seidl das Bein stehen. Schiedsrichter Daniel Pfister sah sich die Aktion erst nach Intervention des VAR an und zeigte dann auf den Elferpunkt. Grüll ließ sich die Chance nicht entgehen und beendete damit seine Ladehemmung in der laufenden Ligasaison. Gleich darauf folgte der Doppelpack. Grüll zog nach innen, wurde zu wenig attackiert und traf genau ins Eck.

Vorentscheidung schon vor Pause

Von der wackeligen Lustenauer Abwehr profitierte wenig später auch noch Mayulu. Der Rapid-Stürmer schoss den Ball zuerst zwar aus zwölf Metern noch drüber, machte seine Sache bei seiner zweiten Chance aber besser. Der Franzose kam nach Kühn-Vorarbeit im Strafraum mit links zum Abschluss, brachte den Ball an Domenik Schierl vorbei und jubelte über sein drittes Saisontor.

Nicolas Kühn (30.) und Grüll (39.) verabsäumten es, den Vorsprung weiter auszubauen. Die Lustenauer kamen vor der Pause nur einmal gefährlich in den Rapid-Strafraum, da rettete Niklas Hedl bei einem Rhein-Kopfball (37.).

Lustenau nicht bundesligatauglich

Auch nach dem Seitenwechsel blieb eine Reaktion der über weite Strecken nicht bundesligatauglich agierenden Hausherren aus. Gleich nach Wiederbeginn rettete bei einem Querfeld-Kopfball noch die Stange (47.). In der 62. Minute war das nicht mehr der Fall. Da legte der vom kurz zuvor eingewechselten Grgic ideal bediente Kühn uneigennützig quer auf Seidl, der sich die Chance nicht entgehen ließ.

Dem noch nicht genug, erhöhte der komplett ungedeckte Grgic nach Kühn-Zuspiel noch auf 5:0. Die Lustenauer verloren damit noch höher als zuletzt gegen Salzburg (0:4). Die Rapidler halten nun bei 14 Punkten und kletterten vorerst in die obere Tabellenhälfte.

Stimmen zum Spiel:

Markus Mader (Lustenau-Trainer): „In der aktuellen Situation muss man zugeben, dass so eine Mannschaft wie Rapid um eine Klasse stärker ist. Das hat man dann auch gesehen. Dieser Versuch von der Aufstellung her hat sich einfach ergeben aus den Trainings unter der Woche, ich war der Meinung, dass das funktionieren sollte. Nach 25 Minuten ist das ad acta gelegt worden. Dann war es schwierig, noch etwas zu machen. Fakt ist, dass die Gegner zu leicht Tore schießen können gegen uns, da muss man schleunigst etwas ändern.“

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Hut ab vor der Mannschaft, weil sie dem großen Druck standgehalten hat. Mir hat sehr gut gefallen, wie sie die Situation angenommen hat. Man hat von Beginn an gespürt, dass sie etwas gut machen will. Sie war griffig, gierig und spielfreudig von der ersten Minute. Die erste Hälfte war wie aus einem Guss. Dazu kommt, dass wir diesmal sehr effizient waren, das kommt dem ganzen Spiel zugute. Daher war es eine sehr gute Reaktion auf die letzten Wochen.“

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag:

Lustenau – Rapid 0:5 (0:3)

Lustenau, Reichshofstadion, 4.521 Zuschauer, SR Pfister

Torfolge:
0:1 Grüll (10./Elfmeter)
0:2 Grüll (13.)
0:3 Mayulu (27.)
0:4 Seidl (62.)
0:5 Grgic (81.)

Lustenau: Schierl – Gmeiner, Anderson, Moltenis (72./Grujcic), Berger (52./Mätzler) – Surdanovic, Grabher (72./Devisate) – J. Schmid (60. Cisse), Rhein, Bobzien (72./Tiefenbach) – Baden Frederiksen

Rapid: N. Hedl – Kasanwirjo, Querfeld, Hofmann, Auer – Sattlberger, Kerschbaum (61./Grgic) – Kühn (66./Gale), Seidl (66./Oswald), Grüll (82./Schick) – Mayulu (61./Strunz)

Gelbe Karten: Baden Frederiksen, Nesler (Tormanntrainer), Moltenis, Rhein, Grabher bzw. Kerschbaum, Seidl, Querfeld