Jubel von Andreas Gruber (Austria)
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Gruber erlöst Austria mit Torgala

Die Wiener Austria hat nach sieben Runden ohne Sieg in der Admiral Bundesliga wieder einen vollen Erfolg und zudem erstmals in dieser Saison einen Heimtriumph gefeiert. Mann des Spiels beim 4:0 (2:0) gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz war Andreas Gruber. Der Stürmer schnürte seinen ersten Bundesliga-Triplepack und war auch am vierten Treffer beteiligt.

Kurz vor der Pause gelang Gruber binnen 109 Sekunden ein Doppelschlag zur komfortablen Pausenführung der „Veilchen“, die Fisnik Asllani bald nach Wiederbeginn ausbaute. Auch da hatte Gruber mit seinem Abschluss die Beine im Spiel, mit einem präzisen Schuss ins kurze Eck erhöhte er sein Torkonto in dieser Bundesliga-Saison auf sieben Treffer und ist damit Erster in der Torschützenliste.

In der Tabelle überholte die Austria den Aufsteiger aus Linz und ist nach dem zweiten Sieg nun punktegleich Neunter vor den Blau-Weißen aus Oberösterreich, die erstmals nach vier Partien wieder verloren.

Wiener Clubs beenden Negativserien

Die Wiener Austria hat nach sieben Runden ohne Sieg in der Admiral Bundesliga wieder einen vollen Erfolg und zudem erstmals in dieser Saison einen Heimerfolg gefeiert. Rapid siegte erstmals seit fünf BL-Spielen wieder.

Die Austria wollte den Elan aus dem erkämpften 0:0 im Derby mitnehmen. Die mit zwei Auswärtssiegen im Gepäck angereisten Linzer versuchten den Hausherren aber früh die Schneid abzukaufen. Das Spiel war keine fünf Minuten alt, als mit Marco Krainz und Danilo Mitrovic zwei Blau-Weiß-Spieler schon Gelb kassiert hatten. Vor allem das Einsteigen von Mitrovic gegen Johannes Handl war überhart, Schiedsrichter Jakob Semler hatte bei seinem BL-Debüt einiges zu tun.

Doppelschlag vor Pause

Die Austria war mit dem frühen Pressing der Gäste beschäftigt. Nach den Ausfällen der gesperrten James Holland und Matthias Braunöder sowie des verletzten Manfred Fischer bildeten Marvin Potzmann und Aleksandar Jukic das zentrale Mittelfeld. Bei der besten Möglichkeit der Wiener in der ersten halben Stunde konnte Manuel Polster den aus dem Tor geeilten BW-Torhüter Nicolas Schmid nicht überheben (14.).

Offensiv blieb die Austria vorerst harmlos. Blau-Weiß agierte auf Augenhöhe, Conor Noß kam einem Treffer nahe, mit vereinten Kräften verhinderte die violette Hintermannschaft den Rückstand (25.). Doch die Austria hatte ihren Torschützen vom Dienst. Gruber hämmerte den Ball nach Pass von Dominik Fitz mit links unter die Latte und verwertete keine zwei Minuten später nach Polsters Vorlage erneut im Stil eines Torjägers (38./40.). 75 Prozent aller Austria-Tore in der Bundesliga hatte Gruber zu diesem Zeitpunkt zu Buche stehen.

Asllani staubt zur Vorentscheidung ab

Nach Seitenwechsel wollten die Favoritner nachsetzen. Fitz machte alles richtig, einzig der Abschluss klappte nicht (47.). Asllani belohnte die Wimmer-Elf mit seinem ersten Saisontor per Abstauber, nachdem Schmid einen Gruber-Schuss pariert hatte (55.).

BW-Trainer Gerald Scheiblehner versuchte seinem Team mit Wechseln neues Leben einzuhauchen, die Austria ließ aber nichts mehr zu und hatte bei Gegenstößen Platz. Einen solchen nutzte Gruber zum 4:0 (77.), ehe er seinen Arbeitstag beenden durfte. Der eingewechselte Kristijan Dobras traf für Blau-Weiß im Finish noch die Außenstange. Nach davor nur sechs erzielten Toren in neun Runden durften die Austrianer am Ende einen Kantersieg bejubeln.

Stimmen zum Spiel:

Michael Wimmer (Austria-Trainer): „Für mich war es wichtig, dass wir die Energie aus dem Derby mitnehmen. Ich denke, die Mannschaft hat heute ein richtig gutes Spiel gemacht und auch verdient in der Höhe gewonnen. Das macht mich stolz und zeigt, dass die Mannschaft funktioniert. Andi (Gruber) hat die Chancen eiskalt verwertet, es ist wichtig für sein Selbstvertrauen, dass er einen Lauf hat. Aber es gehören auch die dazu, die ihn bedienen. Wenn wir die Räume bekommen, wo wir hinwollen, können wir Tore schießen. Hinten sind wir auch stabil gestanden. Es war ein rundum gelungener Tag.“

Andreas Gruber (Austria-Dreifachtorschütze): „Der Ball kommt in eine Vitrine mit dem Dress. Es ist in der Bundesliga nicht so oft der Fall, dass man drei Tore schießt. Ich bin überglücklich, dass mir das gelungen ist. Wir haben uns am Anfang schwer getan. Das 1:0 war aber ein Befreiungsschlag, dass wir weiter drücken. Nach dem 2:0 war es dann leichter. Wir haben hinten auch ganz wenig zugelassen.“

Gerald Scheiblehner (Blau-Weiß-Trainer): „Es ist ein eigenartiges Spiel in der Bewertung, eine klare Niederlage am Ende. Wir haben in unserer besten Phase zwei Gegentore erhalten. Wir haben viele Ballgewinne gehabt, aber zu wenig Durchschlagskraft im letzten Drittel gezeigt, auch zu wenig Qualität. Die Austria hat das besser gemacht, verdient gewonnen, auch wenn der Sieg zu hoch ist. Den unbedingten Willen, Tore zu schießen, habe ich heute nicht gespürt. Dann schaut es am Ende klar aus. Jetzt haben wir wieder einmal ein Spiel verloren, aber wir können damit umgehen, wissen schon, wo wir ansetzen müssen.“

Admiral Bundesliga, zehnte Runde

Samstag:

Austria – BW Linz 4:0 (2:0)

Wien, Generali Arena, 12.663 Zuschauer, SR Semler

Torfolge:
1:0 Gruber (38.)
2:0 Gruber (40.)
3:0 Asllani (55.)
4:0 Gruber (77.)

Austria: Früchtl – Handl, Martins, Galvao – Ranftl, Potzmann, Jukic, Polster (84. Guenouche) – Gruber (78. Huskovic), Asllani (70. Vucic), Fitz (84. Baltaxa)

Blau-Weiß: Schmid – Pasic (78. Haudum), Maranda, Mitrovic – Gölles, Krainz, Koch, Pirkl (57. Briedl) – Mensah, Ronivaldo (64. Feiertag), Noß (57. Dobras)

Gelbe Karten: Martins bzw. Krainz, Mitrovic, Koch