Dominik Prokop (Hartberg) und Christopher Wernitznig (A.Klagenfurt)
GEPA/Matthias Trinkl
Bundesliga

Überraschungsteams stoppen sich selbst

Im bisherigen Verlauf der Admiral Bundesliga haben Egger Glas Hartberg und Austria Klagenfurt immer wieder für positive Überraschungen gesorgt, die Ränge vier und fünf knapp vor der Winterpause zeugen davon. Beim Duell der Tabellennachbarn am Montag in Klagenfurt stellten sich aber beide selbst ein Bein, die fast logische Folge war ein Remis (1:1).

Entsprechend verärgert zeigten sich die beiden Trainer über die bei Minustemperaturen und vor einer Kulisse von nur 1.623 Zuschauern im großen Wörthersee-Stadion vergebenen Chance auf drei wichtige Punkte. „Stein des Anstoßes“ waren das Eigentor des Klagenfurters Rico Benatelli (56.) sowie der Ausschluss von Hartbergs Jürgen Heil (66.).

Hartberg-Coach Markus Schopp musste bei der letztgenannten Aktion ansehen, wie der bereits mit Gelb vorbelastete Heil mit einer Strafraumschwalbe gegen Klagenfurt-Goalie Phillip Menzel seine Mannschaft schwer in die Bredouille brachte. Die Führung der Gäste nach Benatellis Eigentor wackelte danach nicht nur, sie fiel in der 79. Minute durch Nicolas Binder auch.

Klagenfurt und Hartberg stoppen sich selbst

Klagenfurt und auch Hartberg ärgern sich über ihr Remis und die damit verlorenen Punkte. Die beiden Clubs bleiben damit auf den Tabellenplätzen fünf und vier.

Zu viel probiert

„Wenn du noch keine Gelbe hast, kannst du’s ja probieren“, sagte Schopp zu Heils Aktion nach etwas mehr als einer Stunde. „In einer solchen Situation muss man einfach reifer und klarer sein. Der unnötige Ausschluss hat das Spiel zum Kippen gebracht.“

Phillip Menzel (SK Austria Klagenfurt) und Jürgen Heil (TSV Egger Glas Hartberg)
APA/Gerd Eggenberger
Der Moment vor dem Fall, der sich als Schwalbe entpuppte

Selbst Klagenfurt-Coach Peter Pacult musste nach Ansicht der TV-Bilder etwas schmunzeln. „Ich würde ihn gern in Schutz nehmen, aber … Er hat es gleich gewusst, dass es nicht unbedingt gescheit war“, sagte der Wiener über eine der Schlüsselszenen der Partie. Auch für ihn war eines klar: „Für uns war das nach dem Eigentor nicht unwichtig.“

„Ein richtiges Eiertor“

Pacult sprach damit Hartbergs Führung zehn Minuten zuvor an, als Benatelli einen bereits geklärt scheinenden Ball vorbei an seinem Tormann ins Netz spitzelte. „Da muss ich Benatelli fragen, was er sich dabei gedacht hat“, ärgerte sich Pacult, einem routinierten Spieler dürfe so etwas nicht passieren. „Ein Missverständnis, ein richtiges Eiertor“, gestand der Torschütze schuldbewusst.

Dass das Missgeschick letztlich nicht mit einer Niederlage bestraft wurde, war viel dem Druck der Klagenfurter in Überzahl und dem Ausgleich durch Binder zu verdanken, der nach einer im April erlittenen Adduktorenverletzung erst acht Tage davor sein Comeback gegeben hatte. „Leider ist uns der Sieg nicht mehr gelungen, aber für die Moral war dieser eine Punkt sehr wichtig“, lautete Pacults Fazit. Auch Schopp resümierte letztlich nicht ganz unzufrieden. „Wir müssen am Ende froh sein, nicht verloren zu haben.“