Mads Bidstrup (Salzburg) jubelt
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Salzburg hängt Sturm in Schlager ab

Red Bull Salzburg hat in der 24. Runde der Admiral Bundesliga die Weichen auf seinen elften Meistertitel en suite gestellt. Der Titelverteidiger entschied am Sonntag den Schlager der Meistergruppe bei Puntigamer Sturm Graz mit 1:0 für sich und zog damit in der Tabelle davon. Mads Bidstrup bescherte den Salzburgern kurz nach der Pause am Ostersonntag auch einen sportlichen Feiertag – der allerdings im Tumult endete.

Bidstrup war vor 15.372 Fans in der 48. Minute zur Stelle und bescherte den Salzburgern den 17. Sieg im 24. Meisterschaftsspiel der laufenden Saison. Dazu wurde das vermeintliche 2:0 von Strahinja Pavlovic aufgrund einer knappen Abseitsstellung aberkannt. Am Donnerstag (20.45 Uhr live in ORF1) kommt es im Semifinale des Uniqa ÖFB-Cups gleich zum Wiedersehen – dann allerdings in Wals-Siezenheim.

Im Finish gingen in der Merkur Arena noch die Wogen hoch. Sturms Jon Gorenc-Stankovic und Dimitri Lavalee sahen in der Nachspielzeit Rot, bei Salzburg musste der in den Tumult ebenfalls verwickelte Lucas Gourna-Douath noch vor dem Schlusspfiff mit Gelb-Rot unter die Dusche. Nach Spielende sah auch Sturms Sportdirektor Andreas Schicker nach Kritik an Referee Stefan Ebner noch den Roten Karton.

Salzburg gewinnt Schlager bei Sturm

Red Bull Salzburg hat am Sonntag in der Admiral Bundesliga die Weichen auf seinen elften Meistertitel en suite gestellt. Der Titelverteidiger entschied am Sonntag den Schlager der Meistergruppe bei Puntigamer Sturm Graz mit 1:0.

Mit dem Sieg im Schlagerspiel, das erst nach 104 Minuten abgepfiffen wurde, vergrößerte der Serienmeister aus Salzburg seinen Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Graz auf fünf Punkte. Sturms zweiter Platz ist mit fünf Zählern Vorsprung gegenüber dem LASK aber aktuell ebenfalls noch gut abgesichert.

Sturm mit aggresivem Beginn

Sturm-Coach Christian Ilzer musste mit Otar Kiteishvili eine zentrale Figur vorgeben. Der Georgier brachte von der erfolgreichen EM-Qualifikation eine Wadenblessur mit, die man nicht mehr rechtzeitig in den Griff bekam. William Böving rückte eine Etappe zurück ins Mittelfeld, seinen Part wiederum übernahm Youngster Amady Camara. Salzburgs Trainer Gerhard Struber hielt an der Elf vom 5:1 zum Meistergruppenauftakt gegen Hartberg fest, auch weil Kapitän Amar Dedic neuerlich auf der Ausfallliste aufschien und rechts hinten wieder von Flavius Daniliuc vertreten wurde.

Sturm, angepeitscht vom eigenen Anhang in der fast ausverkauften Merkur Arena, schwang zu Beginn der ersten Hälfte mit aggressivem Pressing den Taktstock und tauchte einige Male im gegnerischen Drittel auf – gerade Mika Biereth stand dabei im Fokus. Vorläufig kulminierte das intensive, zweikampfbetonte Duell in einem Kopfzusammenstoß zwischen Sturms David Affengruber und Salzburg-Stürmer Fernando (12.), Letzterer setzte mit Turban fort.

Sein Team schaffte es in der Anfangsphase nur in seltenen Momenten bis in die Nähe des gegnerischen Tors. Erst nach rund 25 Minuten kamen mehr Impulse von den Gästen, die ihre Umschaltmomente besser nutzten. Immer wieder strahlte vor allem Fernando Gefahr aus. In der 29. Minute ging sein Schuss relativ knapp am Tor vorbei, kurz vor der Pause verfehlte er neuerlich zweimal den Kasten von Sturm deutlich (40., 43.).

Bidstrup trifft volley

Kurz nach Wiederbeginn belohnten sich die Salzburger dann aber doch. Nach Einwurf und Kopfballduell kam der Ball auf rund zwölf Metern zu Bidstrup, der mit einem satten Volley via Innenstange des kurzen Ecks auf 1:0 für die Gäste stellte. Sturm reagierte, hatte in seiner besten Phase in dieser Partie aber kein Glück. Jusuf Gazibegovic klopfte mit einem Weitschuss in Richtung langes Eck an der Stange an (55.).

Szymon Wlodarczyk und Max Johnston kamen nach einer Stunde ins Spiel von Sturm, das sich nun wieder härter tat. Ein klarer Fehlschuss von Alexander Prass ging weit vorbei (69.), auf der Gegenseite brachte Fernando ein weites Zuspiel allein vor dem insgesamt nur wenig beschäftigten Goalie Vitezslav Jaros nicht unter Kontrolle (66.).

Turbulente Szenen in Nachspielzeit

Gegen Ende jubelte Salzburg nach Freistoß und Kopfballtreffer von Pavlovic zu früh (80.), der VAR bestätigte die Abseitsentscheidung gegen Petar Ratkov und hielt die Partie damit spannend. Im Finish der mit 13 Minuten Nachspielzeit versehenen Partie versuchte sich Sturm noch einmal im Powerplay, blieb dabei aber glücklos.

Schlägerei zwischen Jon Gorenc Stankovic (Sturm Graz /am Boden links) und Lucas Gourna-Douath (Salzburg) während der Admiral Bundesliga- Begegnung
APA/Erwin Scheriau
In der Nachspielzeit verwandelte sich der Kick dank Gorenc-Stankovic (in Schwarz) und Gourna-Douath in eine Rauferei

Negativer „Höhepunkt“ blieb ein Ringkampf zwischen Gorenc Stankovic bzw. Lavalee und Gourna-Douath (95.) nach dessen gelbwürdigem Foul. Erst flogen Gorenc Stankovic und Gourna-Douath vom Platz, nach VAR-Check schließlich auch Lavalee, der den Salzburger am Hals gepackt hatte. Nach Abpfiff gab es noch heftige Diskussionen auf dem Platz, auch Sturm-Sportdirektor Schicker holte sich dabei von Schiedsrichter Ebner Rot ab.

Stimmen zum Spiel

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ich bin stolz, wie meine Mannschaft gegen ein Topteam aufgetreten ist. Insbesondere in der ersten Hälfte waren wir dominant und klar besser, es hat aber zugegebenermaßen die letzte Durchschlagskraft gefehlt. Wir haben Salzburg aber einen tollen Fight geliefert. Wir haben nicht 15 Punkte Rückstand auf Salzburg, man muss schon sehen, dass es uns auch heuer gelingt, dabei zu sein. Wir werden in der Liga nicht aufgeben, auch wenn es ein richtungsweisender Sieg für Salzburg war. Die Roten Karten sind extrem bitter und hart. Ich habe Verständnis für meine Spieler, jetzt fehlen uns im Cup zwei sehr wichtige Spieler.“

Gerhard Struber (Salzburg-Trainer): „Wir haben heute sehr viel investieren müssen und haben uns mit Fleiß ins Spiel hineingearbeitet. Es ist das gekommen, was wir erwartet haben, ein richtiger Fight, ein Spitzenspiel, das wir verdient in unsere Richtung gedreht haben. Es macht Freude, dass wir auswärts eine starke Sturm-Mannschaft vor Probleme gestellt haben und wir das Spiel sehr gut kontrollieren konnten. Die Punkte sind einiges wert, es erwarten uns aber schwere Aufgaben. Wir müssen jedes Spiel sauber und seriös abarbeiten und dürfen uns aufgrund des Vorsprungs nicht in Sicherheit wiegen. Das ist im Fußball stets eine Gefahr.“

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 24. Runde

Sonntag:

Sturm – Salzburg 0:1 (0:0)

Graz, Merkur Arena, 15.372, SR Ebner

Tor: Bidstrup (48.)

Sturm: Jaros – Gazibegovic (58. Johnston), Affengruber (74. Schnegg), Wüthrich, Lavalee – Gorenc Stankovic – Horvat, Böving (74. Jatta), Prass – Biereth, Camara (59. Wlodarczyk)

Salzburg: Schlager – Daniliuc, Solet, Pavlovic, Guindo – Gourna-Douath – Bidstrup (93. Diambou), Gloukh (70. Sucic), Kjaergaard – Fernando (70. Konate), Ratkov

Rote Karten: Gorenc Stankovic (96./Tätlichkeit), Lavalee (99./Tätlichkeit)

Gelb-rot: Gourna-Douath (96. Foul bzw. Unsportlichkeit)

Gelbe Karten: Gazibegovic, Wüthrich bzw. Gloukh, Ratkov, Konate