Michael Novak (WAC) und Munas Dabbur (Salzburg)
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

Salzburg stellt Startrekord auf

Red Bull Salzburg hat den Traumstart in der tipico-Bundesliga prolongiert und einen neuen Startrekord aufgestellt. Der Serienmeister ließ sich am Samstag auswärts auch nicht vom RZ Pellets Wolfsberg stoppen und hält nun bei neun Siegen in neun Spielen. So erfolgreich war noch nie ein heimischer Verein in die Meisterschaft gestartet.

Bis zum 4:1 (0:0)-Erfolg in Wolfsberg mussten sich die „Bullen“ die Bestmarke noch mit Rapid teilen, das in der Saison 1987/88 ebenfalls auf acht Siege gekommen war. Zlatko Junuzovic mit seinem ersten Saisontor (47.), Goalgetter Munas Dabbur (55., 94.) mit einem Doppelpack und Reinhold Yabo (97.) trafen für die Gäste. Dever Orgill gelang das zwischenzeitliche 1:2 (72.).

Die Wolfsberger mussten nach einer Roten Karte für Torhüter Alexander Kofler wegen Handspiels außerhalb des Strafraums und Verhinderung einer klaren Torchance allerdings 70 Minuten in Unterzahl spielen. Salzburg hält nun beim Punktemaximum von 27 Zählern (Tordifferenz 24:7). Der WAC bleibt Vierter und hat nun schon 13 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter.

Wolfsberg macht Salzburg Leben schwer

Salzburg-Coach Marco Rose setzte beim ungeliebten Auswärtsgegner (nur zwei Siege in den jüngsten sechs Partien in Wolfsberg) fast auf die gleiche Truppe wie beim 2:1 gegen Rapid, lediglich Xaver Schlager ersetzte im Mittelfeld Takumi Minamino. Dennoch tat man sich gegen die aktuell starken „Wölfe“ schwer, Torchancen herauszuarbeiten. Die Kärntner wiederum versuchten durchaus mitzuspielen.

Salzburg-Sieg gegen Wolfsberg

Meister Red Bull Salzburg konnte sich am Samstag mit 4:1 gegen RZ Pellets Wolfsberg durchsetzen.

Die vorentscheidende Szene des Spiels fand in der 20. Minute statt: Nach einem weiten Ball griff der aus dem Strafraum eilende Goalie Alexander Kofler in einem „schwachen Moment“ zum Ball und sah Rot, weil er den mitlaufenden Fredrik Gulbrandsen um eine klare Torchance gebracht hatte. Die Partie verlor in der Folge nicht nur Sven Sprangler, der Zweiergoalie Christian Dobnik wich, sondern auch die Würze – und wurde nun zum Geduldsspiel für den Meister.

Liendl verpasst Führungstreffer

Vorerst blieben ein Versuch Stefan Lainers ans Außennetz (7.), sowie Weitschüsse von Diadie Samassekou (32.) und Amadou Haidara (40.) die besten Möglichkeiten der „Bullen“. Die „heißeste“ Gelegenheit vor der Pause hatten die Hausherren: Ein Volley von Michael Liendl nach unglücklicher Kopfabwehr Schlagers wurde aber, weil zu zentral, Beute von Goalie Cican Stankovic (33.).

Zlatko Junuzovic (RBS) trifft ein Tor
GEPA/Hans Oberlaender
Mit seinem ersten Bundesliga-Treffer seit sieben Jahren brach Junuzovic den Bann

Erst mit Ende des ersten Durchgangs wurde Salzburg gefährlicher, zweimal war Dobnik noch vor Dabbur am Posten (45.). Ein zweiter schwerer Abwehrpatzer leitete aber bald nach Wiederbeginn die Niederlage des WAC ein: Haidara zog nach einem Ballverlust Mario Leitgebs am Sechzehner nach außen und bediente Junuzovic, der per Halbvolley ins lange Eck auf 1:0 für die Gäste stellte. Es war das erste Ligator des ehemaligen ÖFB-Teamkickers für Salzburg bzw. seit fast sieben Jahren (10. Dezember 2011).

Orgill macht es noch einmal spannend

Spätestens mit dem 2:0 durch Dabbur, der nach einem von Gulbrandsen abgefälschten Haidara-Schuss in Kurzdistanz etwas glücklich zum Ball kam, waren die Messen in der Lavanttal-Arena gelesen. Dass es vor 4.655 Zuschauerinnen und Zuschauern noch einmal spannend wurde, war „Joker“ Orgill zu verdanken, der nach Flanke von Lukas Schmitz aus zentraler Position einköpfelte. Die derart motivierten Hausherren drückten im Finish auf den Ausgleich, fingen sich aber schließlich zwei Konter ein, die Dabbur und Yabo sicher abschlossen.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (WAC-Trainer): „In den 20 Minuten vor der Roten Karte haben wir so gespielt, wie wir uns das vorgenommen haben. Danach war es ein anderes Spiel. Nach der Pause haben wir durch den zweiten individuellen Fehler das schnelle Tor bekommen. Dennoch hat die Mannschaft immer an den Punktegewinn geglaubt. Mir war wichtig, dass wir unserem Stil treu geblieben sind. Salzburg hat einfach zu viel Qualität, dass sie das dann nicht heimspielen.“

Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Ich bin über den Sieg sehr glücklich, wir haben die schwere Aufgabe in Wolfsberg gelöst. Nach der Roten Karte ist für uns alles in die richtige Richtung gelaufen. Der WAC hat die Sache aber sehr gut gemacht, ist das ganze Spiel über mutig geblieben.“

Tipico-Bundesliga, neunte Runde

Samstag:

WAC – Salzburg 1:4 (0:0)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.655 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 Junuzovic (47.)
0:2 Dabbur (55.)
1:2 Orgill (72.)
1:3 Dabbur (94.)
1:4 Yabo (96.)

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – Sprangler (22./Dobnik), M. Leitgeb, Ritzmaier – Wernitznig (57./Orgill), Liendl, Schmerböck (86./Gschweidl)

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer (66./Todorovic) – Samassekou – Haidara (84./Mwepu), Junuzovic, X. Schlager – Gulbrandsen (74./Yabo), Dabbur

Rote Karte: Kofler (20./Verhinderung einer klaren Torchance)

Gelbe Karten: Rnic, Ritzmaier bzw. Samassekou

Die Besten: Orgill, Liendl bzw. Dabbur, Junuzovic, Haidara