Matthias Maak (FC Wacker Innsbruck) und Martin Pusic (SV Mattersburg)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Bundesliga

Mattersburg ringt zehn Tiroler nieder

Der SV Mattersburg hat am Sonntag in der tipico-Bundesliga einen glücklichen 2:1 (0:0)-Heimsieg über Wacker Innsbruck gefeiert. Die Burgenländer drückten nach einem frühen Platzverweis für Stefan Meusburger nach 56 Sekunden lange auf die Führung, aber erst Rene Renner erlöste die Elf von Klaus Schmidt nach der Pause mit einem Doppelpack.

Entgegen dem Spielverlauf kamen allerdings zunächst die Gäste in Unterzahl zur ersten großen Chance. Patrik Eler jagte in der 29. Minute einen Handelfmeter in die Wolken. Nach dem Seitenwechsel stand dann Renner im Mittelpunkt. Der 24-Jährige traf zunächst zum 1:0 (48.), verschuldete mit einem Handspiel aber das Elfmetertor von Ilkay Durmus (52.) und sorgte per Direktcorner noch für die Entscheidung (80.).

Mit dem dritten Saisonsieg – dem zweiten innerhalb einer Woche (2:1 bei Sturm Graz) – sind die nun an siebenter Stelle liegenden Burgenländer vier Punkte vor den elftplatzierten Innsbruckern. Die Elf von Trainerroutinier Karl Daxbacher kassierte die siebente Saisonniederlage.

Jubel der Mattersburger
GEPA/Ch. Kelemen
Renner erlöste die Mattersburger kurz vor Schluss mit einem sehenswerten Treffer

Meusburger sieht nach Notbremse Rot

Beide Teams waren am Mittwoch im Uniqa-ÖFB-Cup im Einsatz gewesen. Während Mattersburg gegen Rapid nach 120 Minuten und Elfmeterschießen ausschied, setzte sich Wacker Innsbruck in Neusiedl in der regulären Spielzeit mit 3:1 durch. Die Gäste erlebten aber einen Horrorstart. Meusburger verschätzte sich und wurde danach vom durchbrechenden Martin Pusic zu einer Notbremse gezwungen. Nach seinem Foul nach 56 Sekunden war der Arbeitstag des Innenverteidigers vorbei. Beim fälligen Freistoß von Jano aus 17 Metern rettete die linke Außenstange (3.).

Innsbruck agierte auch danach mit einer Viererabwehrkette, wobei Roman Kerschbaum aus dem Mittelfeld nach hinten wechselte, und kam nach fünf Minuten selbst zur ersten Chance: Eler zog nach einem schnellen Gegenstoß aus halblinker Position ab, Mattersburg-Goalie Markus Kuster musste sich gehörig strecken.

Mattersburg drückte die Gäste danach in die eigene Hälfte, ging aber verschwenderisch mit seinen Chancen um. Neo-Stürmer Pusic war ein ständiger Unruheherd, köpfelte aber entweder über die Latte (8.) oder schoss Wacker-Goalie Knett nach Stanglpass von Julius Ertlthaler aus kurzer Distanz an (23.). Der Innsbrucker Schlussmann warf sich auch dem folgenden Nachschuss von Andreas Gruber erfolgreich entgegen. Vier Minuten später zögerte Ertlthaler nach Maßvorlage von Gruber in den Rückraum zu lange (28.).

Eler versagen vom Punkt die Nerven

In der 30. Minute stand die kalte Dusche für die überlegene Schmidt-Elf parat: Doch Eler knallte einen Elfmeter weit über das Tor. Alois Höller hatte zuvor einen Gewaltschuss von Daniele Gabriele mit dem Arm geblockt (29.). Unmittelbar verkürzte Knett gegen Gruber erfolgreich den Winkel (46.).

Mattersburg schlägt Innsbruck

Nach einem Pausenstand von 0:0 treffen sowohl Mattersburg als auch Wacker Innsbruck in der zweiten Hälfte. Am Ende haben die Tiroler mit einem Mann weniger mit 1:2 das Nachsehen.

Nach dem Seitenwechsel stand Renner im Fokus. Der 24-jährige Mittelfeldspieler erzielte nach Maßflanke von Gruber erst das 1:0 (49.) und verschuldete zwei Minuten später auf der Gegenseite einen weiteren Elfmeter. Schiedsrichter Dieter Muckenhammer hatte nach Cheikhou Diengs Schuss wieder ein strafwürdiges Handspiel ausgemacht. Durmus verwandelte den Strafstoß mit Bauchweh zum 1:1 (52.). Kuster war beim zentralen Schuss des Bundesliga-Premierentorschüten noch dran, der Ball fand aber via Innenstange den Weg ins Tor.

Renner erlöst Mattersburger

Die Gastgeber waren auch in der Folge die aktivere und viel gefährlichere Mannschaft. Knett entschärfte eine Vielzahl an Mattersburger Großchancen, ehe er sich – entscheidend – verschätzte: Ein mit viel Schnitt getretener Eckball von Renner senkte sich über dem Tiroler Goalie zum 2:1 ins Tor (80.). Die Innsbrucker Möglichkeit auf den „Lucky Punch“ vergab Albert Vallci in der Nachspielzeit.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt (Mattersburg-Trainer): „Es war ein sehr, sehr glücklicher Sieg. Wenn Eler den Elfmeter verwandelt, wäre es für uns sehr schwierig geworden. Wir hatten drei, vier Möglichkeiten, das ist zu wenig. Es ist uns dann mit der Brechstange gelungen zu gewinnen.“

Zum Doppeltorschützen Renner: „Den Rene trainiere ich jetzt schon beim dritten Verein, wir kennen und schätzen uns. Der Spielverlauf ist kitschig, es freut mich für ihn.“

Rene Renner (Mattersburg-Doppeltorschütze und Verursacher des zweiten Elfmeters): „Es war kein Hands, ich habe sie angelegt gehabt. Ich weiß nicht, wo ich sonst mit ihr hin soll. Beim 2:0 war der Wind auf meiner Seite. Ich wollte die Ecke einfach mit Effet reinbringen. Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen, er gibt uns eine Brust.“

Karl Daxbacher (Innsbruck-Trainer): „Das Spiel war nach einer Minute zerstört. Wir sind dann sehr tief gestanden, es war eine reine Abwehrschlacht von uns. Die Mannschaft hat gefightet und alles gegeben. Sie hat wieder großen Willen bewiesen. Das zweite Gegentor und ein verschossener Elfmeter – es passt im Moment alles zusammen. Die Mannschaft belohnt sich derzeit nicht. Wir fahren enttäuscht heim.“

Roman Kerschbaum (Wacker-Spieler): „Das Spiel ist ganz bitter für uns. In der zweiten Hälfte haben wir nichts zugelassen. Nach dem Ausschluss war unser Ziel, hinten kompakt zu stehen. Viel vorwerfen können wir uns nicht.“

Bundesliga, neunte Runde

Sonntag:

Mattersburg – Innsbruck 2:1 (0:0)

Mattersburg, Pappel-Stadion, 1.900 Zuschauer, SR Muckenhammer

Torfolge:
1:0 Renner (49.)
1:1 Durmus (52./Handelfmeter)
2:1 Renner (80.)

Mattersburg: Kuster – Erhardt, Malic, Rath – Höller (46./Kerschbaumer), Jano (70./Betancor), Hart, Renner – Erthlthaler (76./Perlak) – Pusic, Gruber

Innsbruck: Knett – Hupfauf, Meusburger, Maak, Vallci – Kerschbaum – Dieng (76./Schimpelsberger), Henning, Gabriele (89./Rieder), Durmus (91./Buchacher) – Eler

Rote Karte: Meusburger (1./Verhinderung einer klaren Torchance)

Gelbe Karten: Höller, Renner, Malic bzw. Hupfauf

Die Besten: Jano, Ertlthaler, Renner bzw. Knett

Anm.: Eler verschoss einen Elfmeter (30.)