Siegfried Rasswalder (Hartberg) und Kevin Friesenbichler (A.Wien)
GEPA/David Rodriguez
Bundesliga

Austria biegt Hartberg in letzter Sekunde

Die Wiener Austria hat am Sonntag in buchstäblich letzter Sekunde drei Punkte aus Hartberg entführt. Die Wiener setzten sich in der neunten Runde der tipico-Bundesliga beim Aufsteiger aus der Steiermark knapp mit 1:0 (0:0) durch. „Joker“ Ewandro wurde erst in der Nachspielzeit zum Trumpf für die Wiener.

Der Brasilianer, der erst in der 72. Minute von Austria-Trainer Thomas Letsch ins Spiel gebracht wurde, verlängerte vor 3.000 Zuschauern in der Profertil-Arena in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Flanke per Kopf zum goldenen Treffer. Mit seinem Premierentor in der Bundesliga fixierte Ewandro nicht nur den fünften Saisonsieg für die Violetten, sondern verhalf der Austria auch zum Sprung auf Platz vier.

Hartberg bleibt nach der siebenten Saisonniederlage nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Mitaufsteiger Wacker Innsbruck Zehnter. Der Vorsprung auf den Zwölften und Tabellenletzten Altach beträgt nach dem ersten Saisonsieg der Vorarlberger am Samstag (4:2 bei der Admira) nur noch einen Punkt.

Hartberg unterliegt Austria knapp

Aufsteiger Hartberg musste sich der Austria nach einem Treffer in der Nachspielzeit knapp mit 0:1 geschlagen geben

Hartberg schrammt an Führung vorbei

Die Austria hatte zwar von Beginn an mehr vom Spiel, agierte aber zumeist ideenlos. Gefährlich wurde es vorerst nur über Kevin Friesenbichler. In der 17. Minute fand der Stürmer in Hartberg-Goalie Rene Swete seinen Meister, acht Minuten später flog sein Schuss am langen Eck vorbei, und in der 29. Minute scheiterte er nach sehenswertem Pass von Pascal Grünwald neuerlich an Swete.

Trotz der violetten Feldüberlegenheit hatten die Hartberger in der Schlussphase der ersten Hälfte die größte Chance der ersten 45 Minuten. Sekunden vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Andreas Heiß setzte sich Rakjo Rep nach einem hohen Ball in den Strafraum gegen Florian Klein durch. Der Slowene im Hartberger Dress schoss den Ball jedoch an die Stange.

Späte Entscheidung

Die zweiten 45 Minuten begannen mit Schüssen von Klein (47.) und Grünwald (48.), die allesamt von Swete gebändigt wurden. In der Folge war Leerlauf angesagt, ehe wieder Friesenbichler in Aktion trat – nach einer schönen Einzelaktion des Steirers landete sein Schuss aus spitzem Winkel an der Stange (62.).

Nachdem auch noch Thomas Ebner eine vielversprechende Gelegenheit ausgelassen hatte (65.), dauerte es lange bis zur nächsten Chance – die hatte es allerdings in sich. Eine Flanke von Grünwald beförderte der eingewechselte Lucas Venuto in Richtung Tor, Michael Huber rettete jedoch knapp vor der Linie (87.). So musste die Austria bis zur 92. Minute auf das erlösende Tor warten: Eine Flanke von Cristian Cuevas versenkte Ewandro mit einem sehenswerten Kopfball im langen Eck.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Letsch: (Austria-Trainer): „Gott sei Dank haben wir uns am Schluss noch belohnt. Ich denke, es ist ein mehr als verdienter Sieg. Evandro ist ein interessanter Spieler, er hat unglaubliche Qualitäten, allerdings gehört das Kopfballspiel da eigentlich nicht wirklich dazu. Ich habe mit ihm gesprochen, es war sein zweites Karriere-Kopfballtor. Am Schluss ist es mir aber egal, wer die Tore macht.“

Kevin Friesenbichler (Austria-Stürmer): „Verdienter als dieser Sieg gibt es fast gar nicht. Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen, speziell ich.“

Rene Swete (Hartberg-Tormann): „Wir haben wieder einmal nach beherzter Leistung von uns ein spätes Tor bekommen. Die Austria war spielbestimmend, wir hatten aber trotzdem unsere Chancen.“

Bundesliga, neunte Runde

Sonntag:

Hartberg – Austria 0:1 (0:0)

Profertil-Arena, 3.000, SR Heiß

Tor:

0:1 Ewandro (90.+2)

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder – Diarra, Ljubic, Rep – Sanogo (74. Sanogo), Tadic (61. Schubert), Kröpfl (88. Sittsam)

Austria: Pentz – Klein, Madl, Schoissengeyr, Cuevas – Ebner (83. Monschein), Jeggo, Matic – Grünwald, Friesenbichler (84. Venuto), Prokop (77. Ewandro)

Gelbe Karten: Ljubic bzw. Jeggo, Ebner, Cuevas

Die Besten: Swete bzw. Friesenbichler, Matic