Emanuel Aiwu (Admira) klopft Dominik Szoboszlai (RBS) anerkennend auf die Schulter
GEPA/Michael Meindl
Bundesliga

Salzburg kommt mit blauem Auge davon

Mit einem blauen Auge ist Serienmeister Salzburg am Samstag beim 2:2 bei der Admira davongekommen. Das Schlusslicht bestrafte die Nachlässigkeit der „Bullen“ und durfte sich nach zwischenzeitlicher 2:1-Führung zumindest über einen Teilerfolg freuen. Der LASK konnte Salzburgs Ausrutscher nicht nutzen, Gewinner des Abends war St. Pölten.

Eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte bzw. ein Tor von Hannes Wolf (69.) verhinderte die erste Pflichtspielniederlage Salzburgs in der laufenden Saison. Die Admira hatte die Ehre, dem Dominator als erst drittes Team in dieser Spielzeit nach Wacker Innsbruck (1:1 am 20. Oktober) und dem LASK (3:3 am 28. Oktober) Punkte abzuluchsen. Auf Altach machte man Boden gut, ist punktegleich (je elf) aber weiter Letzter. Immerhin „gut für die Moral“, so Admira-Kapitän Daniel Toth.

Aufseiten Salzburgs konnte man freilich nicht zufrieden sein, die Generalprobe für das abschließende Europa-League-Gruppenspiel am Donnerstag bei Celtic Glasgow fiel etwas enttäuschend aus. „Mit dieser Leistung haben wir uns nicht mehr verdient“, sagte Tormann Cican Stankovic, der von einem „glücklichen Punkt“ sprach.

„Wurden für unsere Fahrlässigkeit bestraft“

Der Schlussmann war bei den Gegentoren von Patrick Schmidt (36., 46.) machtlos, beide Treffer wurden durch unsaubere Defensivarbeit begünstigt. „Heute sind wir für unsere Fahrlässigkeit bestraft worden.“ Routinier Zlatko Junuzovic gab Stankovic recht: „Wir waren von der Körpersprache einfach nicht so da, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Man sei „mit 95 Prozent“ ins Spiel gegangen und habe nach dem 1:0 gedacht, „jetzt können wir noch weniger tun. Wir haben es zu locker genommen“, so Wolf. „Die Admira war klar besser“, sagte Junuzovic, dessen Team es verpasste, vorzeitig den Sieg im Grunddurchgang zu fixieren. Trainer Marco Rose erlebte das, vor dem er in den vergangenen Wochen stets warnte: „Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und waren nicht immer konsequent“, meinte der Deutsche, der zur Pause eigenen Angaben nach dennoch „ruhige“ Worte fand.

Salzburg ist rechtzeitig aufgewacht

Immerhin wurde der Sinneswandel in der Halbzeit noch belohnt – dem 1:2 für die Admira nach nur neun Sekunden nach Wiederbeginn zum Trotz. „Wir haben es geschafft, hochzufahren und aufzuwachen, und haben danach schon so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Wolf. Die Gäste, die in Topbesetzung antraten, erhöhten den Druck, kamen zum 2:2, aber schafften die völlige Wende nicht mehr. Junuzovic: „Vielleicht hätten wir mit einem ‚Lucky Punch‘ noch gewinnen können, aber die Punkteteilung geht in Ordnung.“

Admira holt Remis gegen Salzburg

Das Duell zwischen dem Tabellenschlusslicht Admira und Spitzenreiter Red Bull Salzburg endet remis. Die Südstädter knöpfen den „Bullen“ Punkte ab.

Der LASK verpasste es als erster Verfolger, den großen Rückstand zu verkleinern. Nach dem 1:1 beim WAC liegen die Oberösterreicher weiter 14 Punkte hinter Salzburg. „Das war heute nicht das schönste Spiel, den Punkt nehmen wir aber mit“, meinte LASK-Akteur Philipp Wiesinger. Er leitete das 1:0 für die Hausherren durch Lukas Schmitz ein (16.), sorgte aber auch für den Ausgleich (43.).

„In Wahrheit war es ein gerechtes Unentschieden, weil es nach der Pause so gut wie keine Chance mehr gegeben hat“, meinte LASK-Trainer Oliver Glasner. „Heute haben wir den Kader wieder nicht voll gehabt, für (Alexander, Anm.) Schlager und (Maximilian, Anm.) Ullmann war es das 30. Pflichtspiel der Saison, und sie machen jedes Match über 90 Minuten. Für das stehen wir ganz ordentlich da.“

St. Pölten kommt dem großen Ziel näher

Gewinner des Abends war St. Pölten, das als Dritter dem LASK bis auf zwei Punkte nahe kam und damit fünf Runden vor Schluss die Tür zum Einzug in die Meistergruppe aufstieß. „Wir sind unglaublich froh über den Sieg. Das war ein großer Schritt zu unserem Ziel“, sagte St. Pöltens Mittelfeldmann Roko Mislov nach dem 2:1 gegen Altach.

Issiaka Ouedraogo (6.) traf für den SKN früh, dass dann der eingewechselte Pak Kwang Ryong (64.) die Vorentscheidung herbeiführte, durfte Ranko Popovic zusätzlich freuen. St. Pöltens Coach hatte bei Aufstellung und Wechseln alles richtig gemacht. Mit Blick auf das beinahe Geschaffte blickte Popovic durchaus optimistisch nach vorne. „Wir müssen realistisch sein. Der erste Schritt ist, unter die ersten sechs zu kommen. Danach habe wir eine gute Chance, mehr zu machen und Geschichte für den Verein zu schreiben“, sagte er.

Kwang-Ryong Pak und Coach Ranko Popovic (St.Poelten)
GEPA/Walter Luger
Ranko Popovic (r.) bewies mit der Einwechslung von Pak Kwang Ryong (l.) ein gutes Händchen

Grabherr ist sich der Unruhe bewusst

Altach-Trainer Werner Grabherr war nach der vierten Niederlage in Folge sichtbar geknickt. Er habe es nicht geschafft, den Druck von der Mannschaft zu nehmen. „Die Niederlage ist sehr enttäuschend und in unserer Situation sehr frustrierend“, sagte Grabherr. Der 33-Jährige merkte an, dass er sich der Unruhe um seinen Posten bewusst sei.

Altach hinkt den Erwartungen als Vorletzter klar hinterher. Es droht das Überwintern als Schlusslicht. Popovic sprang für Grabherr in die Bresche. Er habe sehr gute Altacher gesehen, sagte St. Pöltens Trainer. „Es fehlt nicht viel. Wenn der eine oder andere Ball ins Tor geht, reden wir nicht über diese Situation. Ich bin überzeugt, dass mein Kollege gute Arbeit macht.“